20.000 Euro anlegen: So gelingt es Ihnen in fünf Schritten

Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 12.12.2024

Das Wichtigste in Kürze
  1. Diversifikation: Verteilen Sie die Summe auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu minimieren und die Renditechancen zu erhöhen​.
  2. Ziele und Anlagestrategie: Klären Sie Ihre finanziellen Ziele, sowie den Anlagehorizont und wählen Sie eine passende Strategie wie Buy-and-Hold oder den Immobilienerwerb​.
  3. Risiko-Rendite-Abwägung: Höhere Renditechancen gehen oft mit höheren Risiken einher. Passen Sie die Risikoexposition an Ihre persönliche Risikobereitschaft an​.
  4. Regelmäßige Optimierung: Überprüfen Sie Ihr Portfolio regelmäßig und passen es an Marktbedingungen und persönliche Ziele an, um effizient zu investieren​.

Sie erben oder Ihr Festgeld läuft aus und plötzlich
stehen Sie mit 20.000 € da, die Sie gerne anlegen möchten. Die
entscheidende Frage ist: Wie? Wichtig beim Vermögensaufbau ist: Machen Sie sich einen Plan,
bevor Sie mit dem
Investieren beginnen. Wir zeigen Ihnen in fünf Schritten, wie Sie 20.000 € anlegen können.


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Zahlen Sie Ihre Schulden ab

Am Anfang Ihres Investments steht stets die Frage: Wie viel Geld können Sie eigentlich anlegen? Stehen Ihnen tatsächlich
die 20.000 € zur Verfügung, um sie anzulegen? Denn: Sollten Sie noch Schulden haben, ist es in der
Regel
sinnvoller, sie zunächst abzubezahlen.

Das gilt indes nicht, wenn Sie sich günstig verschuldet haben – Sie sich etwa einen billigen Immobilioenkredit
gesichert haben, den Sie aktuell abtragen. In diesem Fall sollten Sie Ihre Schulden zwar nicht aus den Augen verlieren.
Es kann dann sinnvoller sein, sich Ihrer Geldanlage zu widmen.

Anders sieht es bei Ihrem Dispo- oder Konsumkredit aus. Die Zinsen für eine Überziehung sind
stets höher als die
Zinsen für Guthaben – weshalb Sie sie immer zuerst tilgen sollten.

Bilden Sie Rücklagen

Eine Faustregel der Geldanlage besagt: Sie sollten mindestens drei Netto-Monatsgehälter als Notgroschen
beiseitelegen.
Verdienen Sie also 2.500 € netto, liegt Ihr Notgroschen bei etwa 7.500 €. Ihr Notgroschen kann
selbstverständlich etwas
höher sein, je nachdem wie risikoavers Sie sind.

Jetzt aber wird es knifflig: Denn ein Notgroschen bedeutet nicht, dass Sie Ihr Geld völlig zinslos anlegen sollten –
etwa auf Ihrem regulären Girokonto. Hier wird es wegen der Inflation real weniger wert. Nein, einen Notgroschen sollten
Sie auf ein Tagesgeldkonto zahlen.

Zentraler Vorteil: Hier haben Sie – wie der Name vermuten lässt – täglich Zugriff auf das Geld[1]. Das
bedeutet, sollte
eine ungeplante Anschaffung anstehen, können Sie diese meistern, ohne sich verschulden zu müssen (siehe oben).
Gleichzeitig wird Tagesgeld verzinst, weshalb Sie eine (geringe) Rendite erwirtschaften können.

Legen Sie einen Anlagehorizont und Ihr Risiko fest

Bevor Sie 20.000 € anlegen, müssen Sie einen Anlagezeitraum festlegen. Dieser kann kurz-, mittel-
oder langfristig
sein:

  1. Kurzfristig (bis zu zwei Jahre): Wenn Sie das Geld in naher Zukunft benötigen, sollten Sie
    konservative
    Anlageoptionen in Betracht ziehen. Das kann zum Beispiel Tagesgeld sein, aber auch Festgeld oder kurzfristige
    Anleihen kommen für Sie in Betracht (siehe nächster Abschnitt).
  2. Mittelfristig (zwei bis fünf Jahre): Bei einem mittelfristigen Anlagehorizont können Sie etwas
    mehr Risiko
    eingehen. Hier bieten sich etwa Anleihen mit mittlerer Laufzeit oder breit gestreute Fonds an, ebenso wie die
    Aktienanlage. Das ermöglicht Ihnen
    potenziell höhere Renditen, birgt jedoch ein gewisses Risiko.
  3. Langfristig (mehr als fünf Jahre): Wenn Sie langfristig anlegen möchten, sollten Sie auf
    renditeträchtige
    Anlagen wie Aktien setzen. Historisch gesehen haben Sie mit solchen Investments auf lange Sicht die höchsten
    Renditechancen bei fallendem Risiko. Denn langfristig werden Kursschwankungen zunehmend irrelevant. Am
    einfachsten ist eine Geldanlage in einen breit gestreuten Aktienfonds oder ETF.

Neben der Laufzeit ist es entscheidend, Ihr persönliches Risikoprofil zu bestimmen:

  • Sicherheitsorientiert: Wenn Sie sicherheitsorientiert sind, also wenig Risiko eingehen möchten,
    sollten Sie in
    eher konservative Anlageformen wie Festgeld oder Anleihen mit niedrigem Risiko investieren. Zumindest sollten
    solche Anlagemöglichkeiten den Großteil Ihres Portfolios ausmachen.
  • Ausgewogen: Wollen Sie mehr Risiko eingehen, aber dafür eine höhere Rendite erhalten? Dann
    könnten
    Investmentfonds oder breit gestreute ETF für Sie passen.
  • Renditeorientiert: Wenn Sie eine hohe Risikotoleranz (oder einen langfristigen Anlagehorizont)
    haben, können Sie
    in renditeträchtige Anlagen wie einzelne Aktien, Themenfonds oder spezielle ETF investieren. Wichtig ist hier
    ebenfalls die Streuung Ihres Portfolios – ganz auf einen Sicherheitsbaustein sollten Sie also eher nicht
    verzichten.

Entscheiden Sie sich für eine Anlageklasse

Folgende Anlagemöglichkeiten ergeben bei einem Anlagebetrag von 20.000 € Sinn:

Festgeld

Beim Festgeld haben Sie den Vorteil, dass Sie sich einen Zinssatz für eine festgelegte Zeit
sichern[2].
Bei einem
Festgeldkonto handelt es sich (wie beim Tagesgeld) um eine sehr sichere Geldanlage. Hier greift eine
gesetzliche
Einlagensicherung von 100.000 € pro Anleger und
Bank.

Allerdings ist die Rendite bei einem Festgeldkonto vergleichsweise gering – denn die Zinsen fallen relativ niedrig aus
(wenngleich sie höher als beim Tagesgeld sind). Hier sollten Sie mehrere Anbieter miteinander vergleichen, um die
besten
Zinsen
zu sichern. Nutzen Sie beim Sparen über das
Festgeldkonto am besten die Treppenstrategie[3]. Wie sie funktioniert und wie Sie die
besten Zinsen finden, lesen Sie hier.

Aktien

Wollen Sie deutlich mehr Risiko eingehen, sollten Sie die 20.000 € in Einzelaktien anlegen („Stock-Picking“). Der
Anlagebetrag ist hoch genug, damit sich die Kosten pro Order rentieren. Aber Sie sollten eine ausreichende
Risikostreuung beachten. Ein Aspekt, der beim
„Stock-Picking“ eine Rolle spielt, ist die Zeit, die Sie fürs Investieren
benötigen. Denn die Investments sollten Sie stets im Auge behalten, um Ihre Rendite zu steigern.

ETF

Eine breite Streuung über viele verschiedene Aktien gelingt Ihnen indes mit einem
Aktienfonds. Hier überlassen Sie einem
Fondsmanager die Auswahl der Aktien. Entsprechend teuer sind Aktienfonds jedoch – hier wird ein einmaliger
Ausgabeaufschlag fällig, wie auch jährliche
Verwaltungskosten.

Besser (und günstiger) ist es daher, Ihr Geld in sogenannte ETF („Exchange Traded Funds“) anzulegen.
Das sind meist
passive Aktienfonds, die an der Börse gehandelt werden und die einen ganzen Aktienindex nachbilden. Sie
als Anlegerin
oder Anleger investieren folglich in sämtliche Aktien, die in einem solchen Index gelistet sind – und streuen Ihr Risiko
sehr breit. Die Kosten liegen dabei deutlich niedriger als bei einem aktiven Fonds[4]. Finden Sie hier eine Übersicht zu
ETF-Musterportfolios.

Die angeführten Anlageformen können Teil eines ausgewogenen Depots sein. Im Zuge eines sinnvollen
Anlagemixes
spielen zudem Sachwerte eine wichtige Rolle – also
Investments in Immobilien oder
Edelmetalle. Diese
Anlageprodukte können helfen, Ihr Portfolio zu diversifizieren. So gelten offene Immobilienfonds als gute
Möglichkeit zur Streeung[5]. Sie sollten wie Gold indes nicht mehr
als 10 % ausmachen.

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Warten Sie ab – und bewerten Sie Ihre Geldanlage

Abwarten und Tee trinken: So trivial diese Weisheit zunächst klingt, so sinnvoll kann sie für Sie als Anlegerin oder
Anleger sein. Denn nachdem Sie die 20.000 € angelegt haben, sollten Sie die Zeit des Abwartens nutzen, um Ihre
Anlageziele zu überprüfen. Überlegen Sie, ob sie sich womöglich geändert haben. Prüfen Sie, ob Ihre
Investitionen die
erwarteten Renditen erzielen.

Beobachten Sie die Märkte und die wirtschaftlichen Entwicklungen – und handeln Sie, wenn nötig. Passen
Sie ggf. Ihre
Strategie an und bewerten Sie erneut Ihre Risikobereitschaft. Das gilt besonders, wenn Ihr
Anlagehorizont kurz- oder
mittelfristig ist, oder Sie in einzelne Aktien investieren.

Achten Sie auf eine breite Anlage der 20.000 €, um Kursschwankungen auszugleichen. Ihre Geldanlage
sorgfältig zu
bewerten, ist wichtig, wenn Sie erneut vor der Entscheidung stehen, wie Sie den Betrag von 20.000 € investieren.

Bild-Copyright: © PantherMedia / sarayut

Quellenangaben

  1. BaFin: Tagesgeld
  2. BaFin: Festgeld
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch
    Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 115 f.
  4. Kühn, M., Kühn, S. (2021).
    Geldanlage für Anfänger: Strategien und Tipps: Wie Sie mit wenigen
    Handgriffen Ihr Geld vermehren. Berlin: Stiftung Warentest. S. 53 ff.
  5. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für
    Anfänger und Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung
    Warentest. S. 242