Vermögensaufbau: 5 Tipps zur erfolgreichen Kapitalanlage

Von Saskia Reh, Valeria Nickel – aktualisiert am 28.11.2024

Überprüft von Mauritius Kloft

Das Wichtigste in Kürze
  1. Anlageziel: Definieren Sie klare Anlageziele, um eine passende Anlagestrategie zu entwickeln und geeignete Anlageklassen auszuwählen. Achten Sie bei der Auswahl auch auf Gebühren, da diese Ihre Rendite mindern.
  2. Anlagehorizont kennen: Ein langer Anlagehorizont reduziert Risiken und ermöglicht höhere Erträge. Flexibilität ist wichtig, da sich Lebensumstände und Sparziele ändern können.
  3. Risikoabsicherung: Halten Sie einen Notgroschen von drei Netto-Monatsgehältern bereit, begleichen Sie Schulden und schließen Sie wichtige Versicherungen wie Haftpflicht und Risikolebensversicherung ab.
  4. Regelmäßige Anpassung: Vermeiden Sie häufige Umschichtungen, um Kosten zu minimieren und den Ertrag zu schützen. Überprüfen Sie Ihr Depot jährlich, da sich Ihre Risikobereitschaft und Lebensumstände ändern können.
  5. Richtige Anlageform wählen: Wählen Sie eine Anlageform, die zu Ihren Zielen passt: Tages- oder Festgeld bieten Sicherheit, jedoch niedrige Renditen. Für höhere Erträge eignen sich Aktien, ETFs und Immobilien, sind jedoch risikoreicher.

Sie wollen etwa Ihre Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen? Mit der richtigen Anlagestrategie ist das bereits
erreichbare Realität. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen fünf Tipps, wie Ihr Vermögensaufbau gelingen kann.

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Tipps zum Vermögensaufbau

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Wie funktioniert der Vermögensaufbau?

Das Grundprinzip des Vermögensaufbaus ist einfach: Sie sparen und investieren Ihr Geld über einen bestimmten Zeitraum
– mit dem Ziel, am Ende einen stattlichen Geldbetrag zu erhalten. Sie können einen Teil Ihres Einkommens in Aktien,
Anleihen, Immobilien oder andere Wertpapiere investieren. Bauen Sie zudem passive Einkommensströme durch Dividenden,
Zinsen oder Mieteinnahmen auf.

Eine richtige Investmentstrategie ist entscheidend für Ihren Vermögensaufbau. Das beinhaltet eine bestimmte,
langfristige Vorgehensweise beim Portfolioaufbau – die Asset Allocation, sowie beim Risikomanagement und beim Handel
mit verschiedenen Anlageklassen. Mehr zu den verschiedenen Anlagestrategien und wie Sie diese effektiv umsetzen
können, lesen Sie hier.

Für einen erfolgreichen Vermögensaufbau sollten Sie die folgenden Tipps beachten.

Tipp 1: Anlageziel

Es ist entscheidend, Ihre eigenen Anlageziele genau festzulegen, da sie als Leitlinien für Ihre finanziellen
Entscheidungen dienen. Nur durch ein klares Verständnis von dem, was Sie mit Ihrer Geldanlage erreichen möchten, ist
es für Sie möglich, eine geeignete Anlagestrategie zu entwickeln – und die passende Anlageklasse auszuwählen[1]. Mehr
zu den verschiedenen Anlagezielen lesen Sie hier.

Achten Sie bei der Auswahl der Anlageklasse auf Gebühren. Sie schmälern Ihre Rendite und verlangsamen den
Vermögensaufbau. Das können Gebühren beim Kauf oder Verkauf eines Finanzprodukts, Transaktionsgebühren an
der Börse oder Ausgabeaufschläge auf Fonds sein. Auch das Anlagekonto selbst kann Kosten verursachen.

Tipp 2: Anlagehorizont kennen

Mit den Anlagezielen legen Sie auch Ihren Anlagehorizont fest: Wie lange wollen Sie Ihr Geld ansparen? Oder: Wie
lange können Sie überhaupt darauf verzichten? Dafür ist Ihr Anlagehorizont entscheidend. Sie sollten eine lange
Anlagedauer nicht unterschätzen. Ein langer Anlagehorizont minimiert Verlustrisiken und stabilisiert den Ertrag.

Wollen Sie etwa ein Vermögen für den Ruhestand in 30 Jahren ansparen, sollten Sie auf eine breit gestreute
Aktienanlage setzen. Denn wer sein Ziel erst in vielen Jahren erreichen will, kann Verluste aussitzen. So können Sie
beim Aufbau von Vermögen höhere Risiken eingehen[2].

Als junger Investor sollten Sie bedenken, dass sich Ihr Lebens- und Arbeitsmodell zukünftig noch oft wandeln
kann. Viele Gründe können Ihre Anlage- und Vorsorgestrategie für das Vermögen ziemlich durcheinander
bringen. Etwa eine Partnerschaft, Familiengründung, berufliche Selbständigkeit oder neue Anlageziele beim
Sparen wie Rente oder Immobilienfinanzierung.


Tipp 3: Risikoabsicherung

Sie sollten sichergehen, dass Sie einen ausreichenden Notgroschen für ungeplante finanzielle Engpässe und Ausgaben
besitzen. Es empfiehlt sich, etwa drei Netto-Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto zurückzulegen.

Sie sollten sämtliche Schulden und damit einhergehende Kreditzinsen begleichen, bevor es mit Ihrem
Vermögensaufbau losgeht.

Außerdem sollten Sie zunächst Versicherungen für Haftpflicht, Hausrat, Erwerbsunfähigkeit, Unfall sowie eine
Risikolebensversicherung abschließen.

Tipp 4: Regelmäßige Anpassung

Sie sollten Ihre Wertpapiere nicht ständig umschichten. Jede Transaktion verursacht jedes Mal neue Kosten – etwa,
wenn Sie regelmäßig Aktien kaufen und verkaufen. Das schmälert Ihren Ertrag und schadet Ihrem Vermögensaufbau.
Überlegen Sie sich im Voraus eine gute Strategie.

Sie sollten Ihren Vermögensaufbau nach der erstmaligen Depot-Zusammenstellung aber auch nicht sich selbst überlassen.
Mit den Jahren kann sich zum Beispiel Ihre persönliche Risikobereitschaft verändern. Damit Ihr Vermögensaufbau
gelingt, sollten Sie Ihr Depot einmal im Jahr auf den Prüfstand stellen.

Tipp 5: Richtige Anlageform wählen

Welches Anlageprodukt eignet sich überhaupt für den Vermögensaufbau? Dabei können Sie sich als Anlegerin oder Anleger
für verschiedene Methoden entscheiden.

Klassische Möglichkeiten zum Sparen, wie Tages- oder Festgeldkonto, sind derzeit sehr gering verzinst. Auf lange
Sicht haben Sie hier eine niedrige Rendite – aber eine hohe Sicherheit. Um Ihr Vermögen so schnell wie möglich zu
vermehren, sind insbesondere Anlagemöglichkeiten mit attraktiven Renditechancen oder hoher Verzinsung geeignet.

Was für einen großen Unterschied selbst eine kleine Veränderung beim Zinssatz macht, zeigt die 72er-Regel.
Mit dieser Regel lässt sich ganz schnell und exakt berechnen, wie lange es dauert, Ihr eingesetztes Kapital
zu verdoppeln. Mehr dazu lesen Sie hier.

Folgend haben wir für Sie die verschiedensten Investmentformen aufgeführt:

Aktien und ETF

Aktien sind unter Anlegerinnen und Anlegern beliebte Geldanlagen. Historisch gesehen liegt die
durchschnittliche reale Rendite des weltweiten Aktienmarktes bei etwa 7 % – pro Jahr. Es ist aufgrund
von Kursschwankungen allerdings sinnvoll, Ihr Geld über mindestens zehn Jahre hinweg anzulegen[3].

Viele Unternehmen zahlen darüber hinaus einen Teil ihrer Gewinne in Form einer Dividende an Sie als
Aktionärin oder Aktionär aus. Das geschieht in der Regel vierteljährlich oder jährlich. Dividenden sind
eine Möglichkeit für Sie als Investorin oder Investor, regelmäßiges, passives Einkommen zu generieren.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Aktiengesellschaften Dividenden ausschütten. Zudem
können Unternehmen die Dividendenausschüttungen reduzieren oder ganz ausfallen lassen. Lesen Sie hier, mit welchen Aktien Sie ein
Dividendenportfolio aufbauen können.

Im Vergleich zum direkten Kauf einzelner Aktien oder Anleihen ist das Risiko bei sogenannten ETF
(„Exchange Traded Funds“)
geringer. Diese Investmentfonds handeln Sie wie Aktien an der Börse. Sie
können mit ETF breit gestreut in einen Korb von Wertpapieren investieren. Dieser umfasst häufig Aktien,
Anleihen oder Rohstoffe[4].

Anleihen

Suchen Sie eine Alternative mit höherer Sicherheit, sind Anleihen genau richtig für Sie. Dabei leihen Sie
als Anlegerin oder Anleger etwa einem Unternehmen oder Staat Geld. Im Gegenzug erhalten Sie regelmäßige
Zinszahlungen
– und am Ende der Laufzeit Ihren investierten Betrag zurück. Anleihen können
unterschiedlich lange Laufzeiten haben[5].

Immobilien

Es könnte sich für Sie lohnen, in den Immobilienmarkt einzusteigen. Denn Immobilien haben in der
Vergangenheit in gefragten Gegenden tendenziell an Wert gewonnen. Sollten Sie Ihre erworbene Immobilie
vermieten, können Sie laufende Kosten decken und potenziell passives Einkommen in Form von Mietzahlungen
erwirtschaften. Bedenken Sie aber: Immobilieninvestments bringen Risiken wie potenzielle Wertverluste
und Instandhaltungskosten mit sich. Um mehr über Immobilien als Kapitalanlage zu erfahren, können Sie hier weiterlesen.

Sie können auch in Immobilienfonds investieren: Offene Immobilienfonds teilen das Risiko auf
mehrere Immobilien auf. Sie haben die Vorteile von Risikostreuung und Sie können sie jederzeit
verkaufen, aber das Liquiditätsrisiko bleibt. Auch die Rendite ist bei offenen Immobilienfonds
nicht sehr hoch – unter anderem, weil sie sehr teuer sind. Im Gegensatz dazu sind geschlossene
Immobilienfonds
auf wenige Objekte beschränkt und dadurch deutlich unflexibler, was das Risiko
für Privatanleger erhöht. Geschlossene Immobilienfonds eignen sich also eher nicht für
Privatanleger.

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Quellenangaben

  1. J.P. Morgan Asset Management: Vom Sparen zum Anlegen: Anlageziele
  2. Jakob, R. (2015). 100 ganz legale Börsentipps und -tricks. Vermögensaufbau mit Aktien ist einfach. Ellert & Richter. S. 19 ff.
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 120 ff.
  4. Börse Frankfurt: Von 0 auf 100 – ein spannender Abriss der kurzen ETF-Geschichte
  5. Börse Frankfurt: Merkmale von Anleihen