Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 24.05.2024
Möchten Sie eine Geldanlage möglichst optimal absichern, sollten Sie die Gefahren einzelner Wertpapiere erkennen und
eine optimale Risikostreuung erreichen. So lassen sich Verluste ausgleichen und abfedern.
Doch was bedeutet Risikostreuung genau? Und was sollten Sie tun, um eine Diversifikation zu erreichen? Im folgenden
Beitrag zeigen wir es Ihnen!
Was bringen Ihnen Investmentfonds?
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erfahren Sie es
Warum Rentenfonds kaufen?
Das
bringen sie zur Diversifikation
Wie Sie an dem Begriff ablesen können, geht es bei der Risikostreuung darum, das Verlustrisiko Ihres Portfolios
zu
minimieren. Das gelingt Ihnen zum Beispiel, indem Sie Wertpapiere von Unternehmen aus unterschiedlichen
Branchen und
Ländern kombinieren. Durch die Streuung werden riskantere Titel durch weniger riskante ausgeglichen. Welche
Anlagestrategien es zur Risikostreuung gibt, lesen Sie hier.
Oftmals wird der Grundsatz „Lege nicht alle Eier in einen Korb“ herangezogen, um die Notwendigkeit
einer Risikostreuung
zu verdeutlichen. Die Idee dahinter: Fällt ein Korb herunter, sind nicht gleich alle Eier kaputt[1].
Mit Risikostreuung ist zum einen die Streuung (Diversifikation) innerhalb einer Anlageklasse als auch
innerhalb des
gesamten Portfolios gemeint (Asset
Allocation).
Grundsätzlich basiert das Konzept der Risikostreuung auf der modernen
Portfoliotheorie[2]. Diese wurde vom US-Ökonomen Harry M.
Markowitz
in den 1950er-Jahren entwickelt.
Die Portfoliotheorie besagt: Investoren sollten die Korrelationen zwischen verschiedenen Wertpapieren
berücksichtigen.
Korrelation bezieht sich darauf, wie stark die Wertentwicklung bzw. die Renditen zweier Anlagen miteinander verbunden
sind.
Eine negative Korrelation bedeutet, dass sich die Wertentwicklung der Anlagen in entgegengesetzte Richtungen bewegt.
Eine positive Korrelation zeigt indes, dass die Kurse in die gleiche Richtung verlaufen. Eine geringe oder negative
Korrelation zwischen Anlagen trägt derweil dazu bei, Ihr Risiko im Portfolio zu verringern.
So gibt es Aktien, die konjunkturabhängig sind –
oder eben nicht. Bestimmte Anlagen weisen eine starke Volatilität auf
(Gold zum Beispiel), die je nach Wirtschaftslage durchschlägt. Andere hingegen sind von den Zinssätzen am Markt abhängig
– etwa Anleihen. Es gilt: Je unterschiedlicher die
Wertentwicklung verschiedener Anlageklassen ist, desto geringer ist
ihre Korrelation.
Risikostreuung innerhalb einer Anlageklasse
Die Risikostreuung innerhalb einer Anlageklasse bezieht sich darauf, wie Sie als Anlegerin oder Anleger versuchen, das
Risiko zu senken, das mit einer spezifischen Anlageklasse verbunden ist – etwa mit Aktien. Es wird auch
Klumpenrisiko
genannt[3]. Es kann in
verschiedenen Situationen auftreten. Ein Überblick:
Um Klumpenrisiken zu minimieren, ist es wichtig, das Portfolio angemessen zu diversifizieren.
Risikostreuung im Gesamtportfolio
Um eine bestmögliche Risikostreuung zu erreichen, ist es ratsam, auf viele Assetklassen zu setzen[4]. In der
Fachsprache
nennt sich die Aufteilung Ihres Kapitals in Ihrem Portfolio Asset Allocation.
Denn kommt es zu einem Börsencrash, kann selbst ein besonders diversifiziertes Aktienportfolio drastisch an Wert
verlieren. Durch die Streuung Ihres Vermögens über verschiedene Anlagen können Sie das Risiko Ihres Portfolios
verringern, ohne unbedingt auf Rendite zu verzichten.
Durch Fonds und ETF („Exchange Traded Funds“) haben Sie die Möglichkeit,
breit gestreut in Aktien zu investieren[5]. Fonds
und ETF sind Finanzprodukte, die verschiedene Anteile an Aktiengesellschaften in Paketen bündeln bzw. einen bestimmten
Aktienindex nachbilden. Während Fonds aktiv gemanagt werden, bilden ETF automatisch den zugrunde liegenden Index ab.
Neben Fonds oder ETF sollte ein Teil des Portfolios auf Anleihen, alternativen Investments wie Gold oder Immobilien
beruhen. Wie ein Portfolio in der Praxis aufgebaut sein kann, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Die Portfoliotheorie nach Markowitz kann Sie erst einmal abschrecken – das sollte sie jedoch nicht. Denn Risikostreuung
in der Praxis ist sehr wichtig, aber glücklicherweise einfach umzusetzen.
Angenommen, Sie möchten ein Portfolio mit ausreichender Diversifikation aufbauen. Dann könnten Sie wie
folgt vorgehen:
1. Aktien
Ein diversifiziertes Aktienportfolio sollte sich an den Schwergewichten der Börse (Blue Chips)
orientieren. Damit sind Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung gemeint, die
als weniger
risikoreich gelten. Small Caps hingegen weisen eine geringe Marktkapitalisierung auf und sind riskanter.
Am leichtesten erreichen Sie die Diversifikation bei Aktien mit einem Investmentfonds, entweder einem
aktiven Aktienfonds oder einem passiven ETF
(siehe oben).
2. Anleihen
Um Ihr Risiko weiter zu streuen, könnten Sie Anleihen unterschiedlicher Bonität und Laufzeit in das
Portfolio aufnehmen – Staatsanleihen wie Unternehmensanleihen. In der Theorie besteht eine negative
Korrelation zwischen Aktien- und Anleihenmarkt. Das bedeutet, es gibt einen Risikoausgleich: Anleihen
entwickeln sich in der Regel gut, wenn Aktien schlecht abschneiden – und umgekehrt.
3. Festgeld
Bei Festgeld handelt es sich um eine
sichere Anlageform, bei der Sie Ihr Geld für eine vorher festgelegte
Zeit für einen festen Zinssatz anlegen. Ihr Kapital ist im Zuge der Einlagensicherung zudem gesichert.
Ein Marktrisiko wie bei börsengehandelten Wertpapieren gibt es bei Festgeld indes nicht.
4. Edelmetalle
Am beliebtesten ist die Goldanlage, etwa über ein Gold-ETC. Sie können jedoch Gold direkt kaufen. Der
Vorteil: Das Edelmetall gilt als Inflationsschutz. In der Regel steigen Goldkurse in Zeiten, wenn die
Aktienkurse fallen. Die Wertentwicklung verläuft – zumindest theoretisch – entgegengesetzt.
5. Immobilien
Eine Immobilie kann Ihr Portfolio sinnvoll ergänzen. Als Sachwert gelten Immobilien entsprechend als
wertstabil und Inflationsschutz. Hier haben Sie mehrere Möglichkeiten zu investieren, etwa über
Immobilienfonds oder Immobilien-Crowdinvesting.
Bei der Risikostreuung gibt es verschiedene Probleme, die Sie berücksichtigen sollten:
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