Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 26.11.2024
Das Wichtigste in Kürze |
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Geld anlegen muss nicht schwer sein. Sicherlich: Einige Vorüberlegungen gehören
dazu. Das gilt besonders, da die Auswahl der verschiedenen Möglichkeiten sehr
groß ist. So können Sie beispielsweise zwischen Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld,
Immobilien oder dem Investieren an der Börse wählen.
Doch welches ist nun das
beste Investment für mich? So kompliziert, wie Sie vielleicht denken, ist es gar
nicht. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag das Wichtigste, das Sie zur
eigenen Geldanlage
wissen sollten. Anschließend können Sie direkt loslegen.
Erstmal die Grundlagen der Geldanlage verstehen?
Weiter zur Schritt-für-Schritt-Anleitung.
In Aktien oder Fonds investieren?
So
funktioniert der Einstieg an der Börse.
Täglich verfügbar
3 Jahre Laufzeit
Es klingt zunächst nach dem unangenehmen Teil, der fürs Geld anlegen allerdings
extrem wichtig wird: Wie viel kann ich überhaupt investieren? Die Höhe des
verfügbaren Anlagebetrages
ist dabei entscheidend für die Wahl des richtigen Anlageprodukts. So gibt es
etwa Mindestanlagebeträge bei bestimmten Anlageklassen. Teilweise hängen auch
die Konditionen der Angebote von der möglichen Anlagesumme ab.
Um Ihr
Anlagepotenzial zu bestimmen, benötigen Sie eine
ehrliche Übersicht
über Ihre gesamten Finanzen.
Am Ende der Analyse Ihrer finanziellen Situation steht Ihr
Anlagepotenzial: Wie viel Geld kann ich einmalig oder monatlich anlegen? Wenn Sie diese Frage
beantworten können, gehen Sie zum nächsten Punkt über.
Um diszipliniert Geld anzulegen, sollten Sie wissen, wofür Sie das eigentlich
tun. Machen Sie sich daher zunächst Gedanken zu Ihren
persönlichen Beweggründen: Sparen Sie für die Altersvorsorge? Wollen Sie ein Studium finanzieren, Ihr
Traumauto kaufen, eine Weltreise machen oder eine Familie gründen? Oder möchten
Sie schlicht Vermögen aufbauen, das künftig für Sie arbeitet?
Die Sparziele der Deutschen
Die Deutschen haben eine klare Präferenz. Sie sehen die Altersvorsorge mehrheitlich (56 %) als wichtigstes
Sparziel, wie aus dem Sparklimaindex des Verbands der Privaten Bausparkassen
e.V. hervorgeht. Drei Mal jährlich
lässt der Verband im Auftrag des Marktforschers Kantar rund 2.000 Bundesbürgerinnen und -bürger nach ihren Sparzielen
fragen.
Am zweitwichtigsten mit knapp 42 % ist den Bürgern dagegen das Sparen für Anschaffungen, zum Beispiel den Kauf
eines Autos. Auf dem dritten Platz rangiert der Kauf oder die Renovierung von Wohneigentum – also das klassische
Eigenheim. Möglich ist,
dass Sie noch kein konkretes Sparziel haben. Doch wie finde ich
meine Anlageziele?
Vielleicht entdecken Sie ja etwas, auf das Sie sparen wollen. Dann fällt es Ihnen auch leichter, Geld
anzulegen.
Entscheidend für den Erfolg der eigenen Geldanlage ist, zu wissen, wie lange Sie
Ihr Geld investieren möchten. Dies hängt maßgeblich mit Ihrem Anlageziel
zusammen. Bei einer
Anlagedauer
von bis zu einem Jahr – etwa für eine einmalige Anschaffung – sprechen wir von
einem kurzen Zeitraum. Ein Zeitraum von bis zu fünf Jahren stellt einen
mittleren Zeitraum dar, beispielsweise für das Studium der Teenager-Tochter.
Darüber hinaus ist von einem langen Anlagehorizont der Geldanlage die Rede, etwa
für die eigene Altersvorsorge. Allerdings hängt der
Anlagehorizont auch mit Ihrem Alter zusammen.
Auch den genauen
Anlagezeitpunkt
müssen Sie nun festlegen. Besonders an der
Börse
kann der Einstiegszeitpunkt relevant sein: Wer in einem Börsentief investiert,
kann in einem folgenden Hoch schnell signifikante Kursgewinne einfahren. Doch
ganz so einfach ist es nicht. Es ist schwer abzuschätzen, wann ein solches
Börsentief erreicht ist. Insbesondere für Einsteiger eignet sich daher ein
Sparplan mit monatlichen Einzahlungen. Das geht je nach Anbieter bereits ab
10 €.
Bei einem langen Anlagezeitraum wird der konkrete Anlagezeitpunkt
ohnehin hinfällig. Denn ein langer Anlagehorizont gleicht Schwankungen aus.
Anlegerinnen und Anleger können ein Börsentief aussitzen, was das Risiko von
Kursverlusten senkt. Allerdings sinkt dadurch die Liquidität: So können Sie
womöglich nur unter Verlusten in einem Börsentief Ihren Anteil loswerden. Bei
einer kurzen Anlagedauer haben Sie hingegen schneller wieder Zugriff auf Ihr
Geld, die Liquidität ist höher (siehe unten). Ihr Notgroschen sollte in jedem
Fall liquide in tendenziell sicheren Anlageformen wie auf einem Tagesgeld- oder
Girokonto liegen.
Als nächstes beschäftigen Sie sich mit Ihrer
individuellen Risikobereitschaft
und versuchen ein entsprechendes
Risikoprofil
zu erstellen. Das hängt von Ihrem individuellen Lebenslauf, Ihren finanziellen
Verhältnissen und Ihren bisherigen Erfahrungen und Kenntnissen in Sachen
Geldanlage ab. Darüber hinaus wird die Risikobereitschaft von Ihrer beruflichen
Situation beeinflusst, also beispielsweise ob Sie selbständig oder verbeamtet
sind – sowie von Ihren individuellen Charaktereigenschaften.
Grundsätzlich
unterscheidet man vier verschiedene
Standard-Anlegertypen
mit eigenem Risikoprofil. Ein Überblick:
Anlegertyp | Beispiel-Portfolio | Definition | |
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Sicherheitsorientiert | 65 % | Festgeld, Anleihen | kein bis geringes Risiko, (deutlich) geringere Rendite |
20 % | ETF | ||
5 % | Immobilien | ||
10 % | Aktien | ||
Ausgewogen | 40 % | Festgeld, Anleihen | ausgewogenes Verhältnis zwischen Rendite und Risiko |
30 % | ETF | ||
10 % | Immobilien | ||
20 % | Aktien | ||
Wachstumsorientiert | 10 % | Festgeld, Anleihen | tendenziell auf Rendite aus, Risiken noch im Blick |
40 % | ETF | ||
20 % | Immobilien | ||
30 % | Aktien | ||
Chancenorientiert | 15 % | ETF | möglichst hohe Rendite ist Ziel, dafür erhöhtes Risiko |
25 % | Immobilien | ||
60 % | Aktien |
Ihre Auswahl bei der
Anlageklasse
ist sehr groß: Neben klassischen Bankprodukten wie Girokonto, Sparbuch,
Tagesgeld und Festgeld können Sie Ihr Geld auch in Wertpapiere wie Anleihen oder
Aktien, Fonds, aber auch Sachwerte wie Gold oder Immobilien anlegen. Viele
setzen dagegen auf die Kapitallebensversicherung als Baustein für die
Altersvorsorge. Eine Übersicht:
Anlageklasse | Risiko | Rendite | Liquidität | |||
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Girokonto | sehr gering | 0,1 % p.a. oder weniger | sehr liquide | |||
Das Girokonto ist eigentlich nicht für die Geldanlage gedacht. Hier sollen vielmehr Einnahmen und Ausgaben verbucht werden. Allerdings lassen viele Deutsche ihr Geld einfach auf dem Girokonto liegen. Hier frisst es die hohe Inflation auf – denn die Verzinsung auf dem Girokonto können Sie vernachlässigen. Kosten: je nach Anbieter, oft Betrag von bis zu 8 € im Monat |
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Sparbuch | sehr gering | 0,01 bis 0,1 % p.a. |
eher nicht liquide, da monatliches Abhebelimit und Kündigungsfrist von 3 Monaten |
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Das Sparbuch ist eine klassische Form eines Sparkontos. Das klassische Sparbuch ist kein Wertpapier, sondern vielmehr ein Dokument, in dem alle Kontoveränderungen eines Sparkontos verzeichnet sind. Früher war das ein richtiges Buch – heutzutage läuft das meist über eine Sparcard. Die Verzinsung ist dabei festgeschrieben. Während die Zinsen früher deutlich höher waren, lohnt sich das Sparbuch heutzutage kaum mehr. Das Sparbuch gilt zudem als kaum flexibel. Kosten: meist kostenlos |
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Tagesgeld | gering | 0,1 bis 0,75 % p.a. | sehr liquide, täglich verfügbar | |||
Tagesgeld ist täglich verfügbar, Einzahlungen sind flexibel möglich. Auszahlungen sind im Regelfall nur auf ein entsprechendes Referenzkonto möglich. Allerdings sind die Zinserträge durch die Tagesgeldzinsen, die sich täglich ändern können, ebenfalls sehr gering. Es lohnt sich daher kaum als Geldanlage. Allerdings können Sie hier Ihren Notgroschen parken. Kosten: meist kostenlos |
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Festgeld | gering | 1 bis 3 % p.a., je nach Laufzeit | eher nicht liquide, feste Laufzeiten von bis zu 3 Jahren | |||
Beim Festgeld legen Sie ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum fest an, können also nicht darauf zugreifen. Die Zinserträge sind hier höher als beim Tagesgeld, weil Sie weniger flexibel sein können. Beachten Sie, dass dies besonders in Zeiten steigender Zinsen ein Nachteil sein kann. Denn sollten die Zinsen schnell anziehen, liegt Ihr Geld fest und Sie können es erst einmal nicht umschichten. Kosten: meist kostenlos |
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Lebensversicherung | gering | 0,25 % p.a. bei Neuabschluss | nicht liquide, lange Laufzeiten | |||
Die private Rentenversicherung oder eine Lebensversicherung gelten als Klassiker in der Altersvorsorge. Sie erhalten eine vereinbarte Summe inklusive einer Gesamtverzinsung. Allerdings sind die Zinsen bei einem Neuvertrag nur noch sehr gering, sie orientieren sich am Höchstrechnungszins. Dieser liegt im Jahr 2022 bei 0,25 %. Dazu kommen bisweilen hohe Kosten, die Ihre Rendite weiter schmälern können. Kosten: hoch |
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Anleihen | gering | sehr unterschiedlich, 0,5 bis 3 % p.a. | liquide, da Verkauf über Börse möglich | |||
Anleihen sind festverzinsliche Schuldverschreibungen. Letztlich stellen sie also einen Kredit von Ihnen an den Staat oder ein Unternehmen dar. Anleihen werden an der Börse gehandelt. Ihre Rendite hängt von vielen Faktoren ab, etwa dem allgemeinen Zinsniveau, aber auch von der Bonität des Emittenten der Anleihe. Bundesanleihen gelten beispielsweise als sehr sichere Anlageklasse, allerdings ist die Rendite hier sehr gering. Kosten: je nach Broker, oftmals Gebühren von bis zu 10 € pro Order |
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Aktien | sehr hoch | hoch | zwar liquide, aber Sorge vor Verkauf in Börsentief | |||
Ein Investment in einzelne Aktien gilt als sehr risikoreich. Schließlich lässt sich nicht genau sagen, wie sich der Kurs an der Börse entwickelt. Das sogenannte Day-Trading ist daher nur etwas für erfahrene Anlegerinnen und Anleger, die sich täglich mit den wirtschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzen möchten. Da die Ordergebühren bei Einzeltrades hoch sein können, lohnt sich die Geldanlage in Einzelaktien meist nicht. Fahren Sie hingegen eine Buy-and-Hold-Strategie , bei der Sie die Aktien kaufen und erstmal halten, reduzieren sich die Kosten. Eine breite Risikostreuung ist aber ebenso kaum möglich. Kosten: je nach Broker, oftmals Gebühren von bis zu 10 € pro Order |
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Aktiver Aktienfonds | mittel | 6 bis 9 % p.a. | zwar liquide, aber Sorge vor Verkauf in Börsentief | |||
Bei einem aktiven Fonds sucht ein Fondsmanager eine Vielzahl von Aktien aus, in die er das Geld der Anlegerinnen und Anleger investiert. Sie müssen ihr Portfolio nicht dauerhaft im Auge behalten, sondern können sich auf die Expertise eines Fondsmanagers im Regelfall verlassen. Durch die breite Streuung sind die Risiken auch deutlich geringer als bei einem Einzelinvestment in Aktien, dennoch hängt die Rendite von der Kursentwicklung ab. Die Kosten bei aktiv gemanagten Aktienfonds sind vergleichsweise hoch, da die Fondsgesellschaft bezahlt werden muss. Kosten: bis 3,5 % p.a., zusätzlich bis zu 2,5 % einmalig |
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ETF | mittel | 6 bis 9 % p.a. | zwar liquide, aber Sorge vor Verkauf in Börsentief | |||
Ein ETF ist ein passiver Fonds, der an der Börse gehandelt wird. Hierbei steuert kein Fondsmanager, sondern ein Computeralgorithmus die Zusammensetzung des Fonds – im Regelfall bildet er einen ganzen Aktienindex wie den Deutschen Aktienindex (Dax) oder den MSCI World nach. ETF werden daher auch Indexfonds genannt. Durch die breite Streuung sinkt das Risiko für Sie als Anlegerin und Anleger. Auch die Kosten sind bei einem ETF sehr gering, da weniger Geld an ein Fondsmanagement fließen muss. Allerdings kann deshalb auch nicht so schnell auf Marktentwicklungen reagiert werden wie beim aktiven Fonds. Kosten: 0,3 bis 0,5 % p.a., zusätzlich bis zu 0,25 % einmalig |
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Immobilien | mittel | hoch | eher nicht liquide | |||
Von einem Eigenheim oder einer Eigentumswohnung träumen viele Menschen. Immobilien eignen sich auch als stabiles Renditeobjekt. Das Problem: Die Preise sowie die laufenden Kosten sind sehr hoch, Immobilien können sich daher oftmals nur Menschen mit einem hohen Vermögen leisten.
Kosten: setzen sich aus Kaufpreis der Immobilie, Zinszahlungen für |
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Offene Immobilienfonds | mittel bis hoch | 3 bis 5 % p.a. | liquide, da Verkauf über Börse möglich | |||
Offene Immobilienfonds sind aktiv gemanagte Fonds, die das Geld der Anlegerinnen und Anleger in eine Vielzahl von Immobilien investieren – also Bürokomplexe, Miethäuser oder Altenheime. Offene Immobilienfonds werden an der Börse gehandelt, Sie können folglich jederzeit einsteigen und einen Anteil an dem Fonds erwerben. Geschlossene Kosten: 1,5 % p.a., zusätzlich bis zu 6 % einmalig |
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Digitale Immobilien-Investments | hoch | bis 7,5 % p.a. | laufzeitgebunden, aber Verkauf über Handelsplatz möglich | |||
BERGFÜRST vermittelt digitale Immobilien-Investments an Anlegerinnen und Anleger. Bereits ab 10 € können Sie investieren. Sie sollten jedoch das hohe Risiko beachten. Kosten: bei Neuemission kostenlos |
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Gold | mittel | 4 % p.a. | sehr liquide | |||
Gold gilt als inflationssichere Anlage, deren Kurs besonders in Krisenzeiten zulegt. Denn es ist ein Rohstoff, der natürlich begrenzt ist. So hat das Edelmetall stets einen „inneren“ Wert. Allerdings gilt ein Investment als schwankungsanfällig – in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs sinkt der Goldpreis meist. Zudem kann es teuer werden, Gold zu kaufen. Denn um physisches Gold (als Münzen oder Barren) sicher zu lagern, benötigen Sie etwa einen Safe oder müssen ein Bankschließfach mieten. Sie haben jedoch die Möglichkeit, in Gold-Wertpapiere zu investieren, beispielsweise in Aktien einer Goldmine Kosten: mittel |
Das „magische Dreieck“ der Geldanlage
Die Geldanlagen lassen sich in einem
„magischen Dreieck“
abbilden – bestehend aus Risiko, Rendite und Liquidität:
Wie Sie das Dreieck deuten können: Anlageklassen mit hoher Rendite und hohem
Risiko sind nicht liquide. Das gilt etwa für ETF, die lange gehalten werden
müssen. Anlagen, bei denen Investoren schnell an ihr Geld kommen und deren
Risiko gering ist, werfen keine hohe Rendite ab. Hier ist zum Beispiel das
Tagesgeldkonto angesiedelt. Und bei renditestarken Anlageklassen mit hoher
Liquidität steigt das Risiko. Ein Beispiel hierfür ist das Investment in
Einzelaktien.
Nachhaltig Geld anlegen: Verbindliche Kriterien gibt es nicht
Bei der Wahl der Anlageklasse können Sie zudem das Zukunftsthema der
Nachhaltigkeit
bedenken. So gibt es mittlerweile eine Vielzahl von nachhaltigen ETF oder Aktien
von nachhaltigen Unternehmen. Diese erkennen Sie an entsprechenden Schlagworten
wie „sustainable“, „climate“ oder „green“.
Dass Sie mit nachhaltigen Anlagen auf
Rendite verzichten, ist nur ein Mythos. Im Gegenteil: Oftmals sind grüne
Geldanlagen sogar renditeträchtiger, weil Unternehmen, die sich nachhaltig
aufstellen, langfristig einen Wettbewerbsvorteil haben.
1. Hören Sie nicht auf Ihren Bankberater
Nehmen Sie Ihr Geld in die eigene Hand. Denn Bankberater empfehlen Ihnen oftmals
nur Anlageprodukte, mit denen sie eine
ordentliche Provision
verdienen, etwa aktiv gemanagte Fonds. Außerdem sind die Anlageprodukte oftmals
sehr intransparent. Für Sie ist also kaum einsehbar, wie sich Kosten und Rendite zusammensetzen.
Kaufen Sie stets nur Anlagen, die Sie wirklich verstehen. Der
Ratgeber von BERGFÜRST
bietet die beste Ausgangsmöglichkeit, Ihr Finanzwissen zu erweitern und
selbstbestimmt tätig zu werden.
2. Haben Sie die Gebühren im Blick
Als Anlegerin und Anleger sollten Sie unbedingt die unterschiedlichen Kosten der
Geldanlagen berücksichtigen. So fallen bei
Aktienfonds
verhältnismäßig
hohe Verwaltungsgebühren und Ausgabeaufschläge
beim Kauf an. Dabei schmälern diese Kosten die Rendite der Geldanlage deutlich.
Außerdem gilt: Je langfristiger die Geldanlage, desto kostengünstiger im
Verhältnis ist sie. Denn bei kurzfristigen Geldanlagen fallen einmalige Kosten
wie der Ausgabeaufschlag ins Gewicht. Für jede Veränderung in Ihrem
Wertpapierdepot werden
Transaktionsgebühren
fällig.
3. Streuen Sie das Risiko
Eine
breite Streuung Ihres Risikos
ist entscheidend – legen Sie also Ihr Geld in verschiedenen Anlageklassen an.
Ein Teil beispielsweise in ETF, den anderen in Anleihen und den Rest in
Immobilien. Die
Diversifikation Ihres Portfolios
kann Sie vor großen Verlusten schützen. Das ist insbesondere der Fall, wenn sich
die einzelnen Anlagen unterschiedlich im Wert entwickeln. Dann lassen sich
Verluste mit einer Anlage durch mögliche Gewinne einer anderen Position wieder
auffangen.
4. Schichten Sie Ihr Depot um
Wenn sich Ihre Ziele, die Höhe des angelegten Geldes oder die Anlagedauer
ändert, sollten Sie Ihr
Depot anpassen, also umschichten. Ein bis zwei Mal im Jahr sollten Sie auf Ihr Depot schauen,
ob seine Zusammensetzung noch Ihrer Strategie entspricht.
Eine Depotumschichtung
ist ebenfalls sinnvoll, je dichter Sie ans Ende des gewählten Anlagehorizonts
kommen. So sollten Sie etwa vor Ihrem
Renteneintritt
mehr risikoarme Anlagen ins Depot legen, um negative Folgen eines möglichen
Kurseinbruchs zu verhindern. Im großen Stil umzuschichten lohnt sich allerdings
nicht immer: Als Faustregel gilt, dass Wertpapiertransaktionen unwirtschaftlich
sind, wenn sie mehr als 1 % des Anlagebetrages kosten.
5. Richten Sie einen Freistellungsauftrag ein
Beachten Sie: Auf Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne müssen
Sie
Abgeltungsteuer
zahlen. Allerdings: Durch einen
Freistellungsauftrag
bei der Depotbank, Bausparkasse oder Versicherung können Sie Ihren
Kapitalertrag ohne Steuerabzug
erhalten.
Sie sollten daher am besten schon bei Konto- oder Depoteröffnung einen
Freistellungsauftrag erteilen, um den Ihnen zustehenden
Sparerpauschbetrag
zu nutzen. Dieser liegt seit 2023 bei 1.000 € für Singles und 2.000 € für Ehepaare, zuvor betrug er 801 €
bzw. 1.602 €.
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