Fonds zur Geldanlage: Das sollten Sie wissen

Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 26.01.2024

Wollen Sie in Fonds investieren? Das ist grundsätzlich eine sinnvolle Idee: Investmentfonds bieten
Ihnen die
Möglichkeit, Ihr Geld effizient und breit gestreut anzulegen – ohne viel Arbeit. Denn Sie müssen selbst eben nicht
einzelne Wertpapiere auswählen.

Doch wie funktionieren Fonds genau? Und was sollten Sie bei einem Investment beachten? Wir erklären es Ihnen!


Wie hoch ist der Ausgabeaufschlag beim Fondskauf?

Zur Erklärung


Was bringen Ihnen Indexfonds?

Hier
erfahren Sie es

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Was sind Fonds?

Investmentfonds sammeln das Kapital vieler Anleger ein und investieren es in eine breite
Palette von Anlageklassen

etwa Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien. Bei Fonds handelt es sich
daher im Grunde um einen Korb, in den Sie
investieren können[1]. Zuständig
für den Korb ist das Fondsmanagement.

Ein Investmentfonds ermöglicht es Ihnen als Anleger, mit vergleichsweise kleinen Beträgen in viele Anlagen zu
investieren – und Ihr Risiko breit zu streuen. Welche Vorteile Investmentfonds noch haben, lesen Sie hier.

Gut zu wissen: In Deutschland unterliegen Fonds seit Juli 2013 den Vorschriften des
Kapitalanlagegesetzbuchs
(KAGB)[2].
Die Aufsicht über deutsche Fonds hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen, kurz BaFin[3].

Was bringen Ihnen Fonds zur Geldanlage?

  • Streuung des Portfolios: Ein entscheidender Vorteil von Investmentfonds ist die einfache
    Diversifizierung. Durch den Kauf von Fondsanteilen investieren Sie indirekt in eine breite Palette von
    Vermögenswerten – über Aktien etwa in eine Vielzahl von Unternehmen. Diese Streuung kann Ihr Risiko reduzieren.
    Ein Beispiel wäre die Anlage in Rohstoffe wie Gold: In der Regel bewegen sich die Kurse von Aktien und Gold
    entgegengesetzt. Mit dem Investment in einen Mischfonds, der auf beide Anlagen setzt, senken Sie entsprechend
    die Verluste.
  • Rendite: Fonds bieten Ihnen die Chance auf Renditen, wenn die Fondsanlagen im Wert steigen. Das
    ermöglicht es Ihnen als Anlegerin oder Anleger, von den Entwicklungen auf den Finanzmärkten zu profitieren. Und
    das, ohne selbst einzelne Aktien oder Anleihen auswählen zu müssen. Je nach Art des Fonds können Ihre Renditen
    aus Verkaufsgewinnen, Zinsen und/oder Dividenden stammen.

Exkurs: Hintergrund von Fonds

Die heutigen Investmentfonds haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert. Nach einem Börsencrash im Jahr
1772 – ausgelöst
durch den Konkurs mehrerer Londoner Banken – stürzte Europa in eine Finanzkrise.

Abraham van Ketwich, ein niederländischer Kaufmann, der bei diesem Crash viel Geld verlor, erkannte: Es brauchte ein
Anlageprodukt für Investoren, um ihr Risiko zu streuen und sich besser vor künftigen Crashs zu schützen. Im Jahr 1774
brachte er einen Investmentfonds auf den Markt, der in Anleihen in Europa und den niederländischen Kolonien investierte
– und das mit großem Erfolg[4].

Neben der Geldanlage kennen Sie Fonds womöglich aus anderen Bereichen – so gibt es auch in der Politik
Geldtöpfe, die als Fonds bezeichnet werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist indes eine Institution,
um die Stabilität des globalen Währungssystems zu sichern.

Welche Arten von Fonds gibt es?

Grundsätzlich lassen sich Fonds nach dem Management und der Ausschüttung von
Anlegergeldern kategorisieren.
Dementsprechend unterscheidet man offene und geschlossene Fonds, sowie ausschüttende und wiederanlegende
(thesaurierende) Fonds. Doch es gibt noch mehr Fondsarten. Im Folgenden stellen wir Ihnen die
jeweiligen Fondsarten kurz
vor:

Übersicht: Arten von
Fonds
Offene Fonds Offene Fonds können eine unbegrenzte Menge von Anlegergeldern aufnehmen. Kaufen können Sie Anteile
an offenen Fonds über Banken und Finanzinstitute, die Investmentgesellschaft selbst oder über die
Börse. Der Verkauf (bzw. die Rückgabe) der Fondsanteile ist hingegen meist nur an die
Investmentgesellschaft möglich. Die Anteile können Sie bereits zu geringen Preisen kaufen. Der
Anlagehorizont kann kurz-, mittel- oder langfristig sein, da offene Fonds kein Laufzeitende haben.
Geschlossene Fonds Geschlossene Fonds dienen dazu, eine begrenzte Menge von Kapital für Großprojekte einzuwerben. Sind
alle Fondsanteile verkauft, so wird der Fonds geschlossen und es werden keine weiteren Anteile
ausgegeben. Die Kosten liegen dabei mit einem Ausgabeaufschlag (Agio) sowie
laufenden Kosten von 15
bis 20 % relativ hoch. Dasselbe trifft auf die Mindestanlagesumme zu, die in der Regel
5.000 €
beträgt. Der Anlagehorizont ist langfristig und kann zwischen zehn und 30 Jahren liegen.
Von geschlossenen
Fonds
sollten Anfänger die Finger lassen, wir konzentrieren uns daher auf offene
Investmentfonds.
Ausschüttende Fonds Bei ausschüttenden Fonds werden die jährlich erwirtschafteten Nettoerträge (also etwa Dividenden) an
Sie als Anteilseigner ausgeschüttet. Diese Ausschüttung bedeutet einen passiven Cashflow für Sie als
Anlegerin oder Anleger.
Thesaurierende Fonds Bei einem thesaurierenden Fonds werden die erwirtschafteten Erträge indes reinvestiert und nicht an
die Investoren ausgeschüttet. Somit profitieren Sie vom sogenannten Zinseszinseffekt. Die
Reinvestition der Gewinne geschieht nach Abzug der laufenden Kosten und einer möglichen
Erfolgsbeteiligung der Investmentgesellschaft.
Anlageklassen In Bezug auf die Anlageklasse kann ebenfalls unterschieden werden[5]: So gibt es Fonds, die das Geld
von Ihnen als Anlegern in Aktien (Aktienfonds), Anleihen (Rentenfonds) oder Immobilien
(Immobilienfonds)
investieren. Darüber hinaus teilt man Fonds noch in Dachfonds – Fonds, die in
andere Fonds investieren – als auch Mischfonds auf. Letztere legen das Geld in viele verschiedene
Anlageklassen an. Dach-Hedgefonds sind indes nur etwas für
Börsenprofis.
Aktiv Bei aktiven Fonds kümmert sich ein Fondsmanager darum, Aktien oder Anleihen zu kaufen und zu
verkaufen, also das Portfolio umzuschichten. Dabei handelt es sich um einen (bzw. mehrere)
erfahrene(n) Finanzexperten, der bzw. die täglich Kurse prüfen müssen. Er (oder sie) muss zudem die
Entscheidung treffen, in welche Anlagen er bzw. sie das Fondsvermögen umschichtet.
Passiv Bei passiven Fonds läuft das Fondsmanagement automatisiert ab. Das bedeutet: Hier bildet in der
Regel ein Computer einen zuvor festgelegten Index nach, etwa einen Aktienindex wie den DAX. Sie als
Anlegerin oder Anleger investieren folglich in sämtliche Aktien oder Anleihen, die in dem Index
gelistet sind. Weil kein Fondsmanagement bezahlt werden muss, sind passive Fonds oftmals deutlich
günstiger als aktive. Im Regelfall spricht man bei Indexfonds von ETF[6] („Exchange Traded Funds“, also
„börsengehandelte Fonds“).

Mit welchen Kosten müssen Sie bei einem Fonds rechnen?

Eine Übersicht:

  • Verwaltungskosten zwischen 1,5 % und 2,5 % pro Jahr.
  • Transaktionskosten, die bei Depotumschichtungen der Fondsgesellschaft anfallen.
  • Ggf. erfolgsabhängige Vergütung (engl. „Performance Fee“) für das Fondsmanagement (bis zu
    20 %).
  • Gebühren der Depotbank, bei der das Sondervermögen hinterlegt ist.
  • Handelsgebühren beim Kauf der Anteile über die Börse.
  • Agio (Ausgabeaufschlag): Einmaliger Aufschlag, der oftmals bis zu 5 % betragen kann.
  • Disagio (Rücknahmeabschlag): Diese Kosten werden von manchen Fondsgesellschaften berechnet, um
    die Kosten bei
    Rücknahme der Anteile zu decken. Sie betragen ggf. mehrere Prozentpunkte.
Eine wichtige Kennzahl, um Gebühren der Fondsgesellschaften zu vergleichen, ist die Total Expense Ratio (TER).
Beachten Sie: Die TER umfasst aber weitem nicht alle Kostenpunkte beim Fondsinvestment.

Welche Vorteile hat das Investment in einen Fonds?

Das Investment in einen Fonds hat eine Vielzahl von Vorteilen. Ein Überblick:

  1. Sie können bereits mit geringen Geldbeträgen in große, auch internationale Wertpapier- oder
    Immobilienportfolios
    investieren.
  2. Es gibt Fonds für jede Anlagestrategie,
    Region, Branche und weitere Kriterien, zum Beispiel ethische oder
    ökologische Gesichtspunkte.
  3. Sie können per Fondssparplan investieren. Mithilfe eines Sparplans vermeiden Sie, zum falschen
    Zeitpunkt
    einzusteigen. Bereits ab 50 € im Monat können Sie in einen solchen investieren.
  4. Das Fondsvermögen – also das Geld von Ihnen als Anlegern – wird als Sondervermögen getrennt von
    dem Geld der
    Investmentgesellschaft aufbewahrt[7]. Bei einer Insolvenz der
    Fondsgesellschaft ist es folglich vor dem Zugriff der
    Gläubiger geschützt
    . Das gilt aber nur bei offenen Investmentfonds. Bei geschlossenen ist es nicht
    der Fall, was
    das Risiko für Sie erhöht.

Welche Nachteile haben Fonds?

Investmentfonds haben einige Nachteile. Eine Übersicht:

  • Hohe Kosten: Neben dem einmaligen Ausgabeaufschlag haben Fonds laufende Kosten, die durch die
    Total Expense Ratio ausgedrückt werden. Diese Gebühren können die Rendite des Fonds deutlich senken. Sie sollten
    sie daher unbedingt im Blick haben (mehr dazu lesen Sie oben).
  • Fondsmanagement: Die Performance eines Fonds hängt stark von der Qualität des Fondsmanagements
    ab. Es besteht das Risiko, dass das Management die falschen Anlageentscheidungen trifft, was zu Verlusten für
    Sie führen kann. Andererseits kann die Wertentwicklung eines Indexfonds stets nur so gut sein wie der
    zugrundeliegende Index. Letztlich sind Sie also entweder aufs Fondsmanagement oder den Aktienindex angewiesen.
  • Marktrisiko: Fonds hängen in der Regel vom allgemeinen Marktgeschehen ab. Eine Krise am Markt
    kann die Wertentwicklung des Fonds beeinträchtigen – und zwar unabhängig von der Qualität des Fondsmanagements.

Was sollten Sie beim Fondskauf beachten?

Beim Fondskauf sollten Sie verschiedene Aspekte beachten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Hier sind einige
Schlüsselfaktoren:

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Bild-Copyright: © PantherMedia / alfexe

Quellenangaben

  1. Kühn,
    M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 194 f.
  2. Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB): Inhaltsverzeichnis
  3. BaFin: Investmentfonds & Vertrieb
  4. Kühn,
    M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 198
  5. Kühn,
    M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 224
    ff.
  6. Kühn,
    M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S.
    197
  7. Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB): § 92 Sondervermögen
  8. Kühn,
    M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 206
    ff.