Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 03.12.2024
Überprüft von Dr. Sabine Theadora Ruh
Das Wichtigste in Kürze |
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Kaum eine politische Diskussion wird seit Jahrzehnten so oft geführt wie die um gesetzliche Rentenversicherung und
Altersvorsorge. Von einem „Rentenkollaps“ liest man da, einem „Billionen-Euro-Loch“ und der „Rentenlücke“.
Tatsächlich liegt das Rentenniveau aktuell bei 48 % – dürfte nach 2030 jedoch sinken. Es sagt aus: Nach 45
Beitragsjahren erhalten Rentner mindestens 48 % des jeweiligen Durchschnittsverdienstes[1]. Das zeigt: Die
Absicherung des Lebensstandards ist allein durch die gesetzliche Rente nicht mehr möglich. Doch was bedeutet das?
Auf den folgenden Seiten finden Sie alles, was Sie zur gesetzlichen Rentenversicherung, der
betrieblichen Altersvorsorge und zur privaten Altersvorsorge wissen sollten. Starten
Sie direkt von hier aus in einen der Themenbereiche:
Gesetzliche Rente
Betriebliche Altersvorsorge
Private Altersvorsorge
Wer es eilig hat, kann auch auf dieser Seite bleiben. Hier haben wir für Sie einen ersten Überblick zu den drei
Säulen erstellt, auf denen die Altersvorsorge in Deutschland beruht.
Die gesetzliche Rentenversicherung gilt
als die wichtigste der drei Säulen der Altersvorsorge. Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland sind Zwangsmitglieder der
gesetzlichen Rentenversicherung, mehr als 57 Mio. Menschen insgesamt. Zudem gibt es rund 21 Mio. Rentnerinnen und
Rentner, die eine Altersrente, eine Hinterbliebenenrente oder eine Rente wegen Erwerbsminderung von der
gesetzlichen Rentenversicherung ausgezahlt bekommen[2].
Das System der Rentenversicherung – das Umlageverfahren – funktioniert, indem die aktuellen Beitragszahler die Rente der
Menschen finanzieren, die jetzt im Ruhestand sind. Im Gegenzug erhalten sie später auch eine Rente. Mit den jetzigen
Beiträgen sammeln Versicherte Rentenpunkte, die im Alter
in die Rente umgerechnet werden.
Jedes Jahr wird die Rentenhöhe angepasst. Sie folgt dabei der Lohnentwicklung: Steigen die Löhne, folgt eine Rentenerhöhung. Alle Informationen zur inidviduellen
Rentenhöhe und
dem möglichen Renteneintritt finden Versicherte in der Renteninformation.
Demografischer Wandel setzt Rentensystem unter Druck
Auf Dauer kann das Umlageverfahren nicht mehr funktionieren, die Rentenkasse steht vor einem Finanzierungsproblem. Denn
durch den demografischen Wandel kommen auf immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner[3].
Aktuell finanzieren zwei Beitragszahler einen Rentner, in den 1960er-Jahren waren es noch sechs Einzahler. In Zukunft
wird die Zahl der Arbeitnehmer noch weiter abnehmen. Da die sogenannten Babyboomer (Jahrgänge 1943 bis 1964) aktuell in
Rente gehen, verschärft sich das Problem. Die Politik diskutiert daher über einen späteren Rentenbeginn, die Erhöhung
der Rentenbeiträge und über die Aktienrente.
Die zweite Säule ist die betriebliche
Altersvorsorge. Sie umfasst alle Möglichkeiten, wie Arbeitnehmer über ihren Arbeitgeber vorsorgen können.
Beliebt ist dabei die sogenannte Entgeltumwandlung.
Dabei wandeln Arbeitnehmer einen Teil Ihres Bruttogehalts in Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge um. Der Clou: So
sparen sie
Steuern und Sozialabgaben. In der betrieblichen Altersvorsorge gibt es insgesamt fünf
sogenannte Durchführungswege, die sich in der Anlageform und der rechtlichen Verwaltung unterscheiden[4]: Direktversicherung, Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzulage.
Zudem bieten viele Branchen vermögenswirksame
Leistungen – bis zu 40 € im Monat. Das sind freiwillige Zahlungen des
Arbeitgebers, die für die Vermögensbildung genutzt werden sollen – Arbeitnehmer können sie etwa in einen Banksparplan,
einen Bausparvertrag oder einen Fondssparplan stecken, oder sie nutzen, um einen Baukredit zu tilgen.
Grundsätzlich ist die betriebliche Altersversorgung sinnvoll. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Personalabteilung
des Unternehmens darüber, was Ihnen angeboten wird. Selbstständige und Freiberufler können im Regelfall nicht von der
betrieblichen Altersvorsorge profitieren.
Mittlerweile gilt längst: Die private
Altersvorsorge muss die gesetzliche
Rente ergänzen. Oftmals ist das dringend nötig. Sonst werden viele Menschen ihren bisherigen Lebensstandard im Alter
nicht sichern können.
Als Klassiker gelten hier die privaten Lebensversicherungen und privaten
Rentenversicherung, die von privaten
Versicherungsunternehmen angeboten werden. In der Ansparphase zahlen die Kunden monatliche Beiträge ein oder legen einen
größeren Betrag an. Nach Ablauf der Versicherung können sie dann oftmals zwischen einer einmaligen Kapitalauszahlung
oder einer lebenslangen Rentenzahlung wählen.
Angesichts der niedrigen Zinsen ist diese Form aber kaum noch attraktiv. Fondsgebundene Rentenversicherungen
setzen dagegen auf den Kapitalmarkt und können somit entsprechend höhere Renditechancen bieten. Allerdings sind die
Kosten hier bisweilen sehr hoch.
Um die private Altersversorgung attraktiver zu machen, führte der Staat Modelle mit einer speziellen Förderung ein. Doch
der Kassenschlager der Altersvorsorge, die Riester-Rente,
ist mittlerweile auch aus der Mode gekommen. Nicht zuletzt,
weil die Renditen gering, die Kosten dagegen hoch sind – und die Riester-Verträge oftmals zudem intransparent.
Riester-Sparer genießen dennoch staatliche Zulagen und Steuerersparnisse.
Die Basisrente, nach ihrem Erfinder auch Rürup-Rente
genannt, setzt dagegen nur auf üppige Steuervorteile. Die lohnen sich vor allem für Besserverdiener.
Denkbar ist auch die Investition an Börse und Immobilienmarkt: Mittlerweile kann jeder mit Computer und Smartphone an
der Börse investieren, Geld anlegen und sein Vermögen vermehren. Ein Investment in Einzelaktien ist dabei risikoreich
und weniger ratsam als eine breite Streuung – etwa in Investmentfonds oder günstigere ETF. Bei einem weiten
Anlagehorizont von mehr als 15 bis 20 Jahren sitzen Anleger die Risiken aus und können von steigenden Kursen
profitieren. Zur privaten Vorsorge zählen auch Immobilien, entweder zur Eigennutzung oder als
Renditeobjekt. Besonders
digitale
Immobilieninvestments schon mit kleinen Anlagebeträgen liegen hier im Trend.
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