Von Valeria Nickel, Mauritius Kloft – aktualisiert am 06.12.2024
Das Wichtigste in Kürze |
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Ein Gehaltsbonus, eine Steuerrückzahlung oder schlicht ein großes Geldgeschenk – dass Sie plötzlich mit 1.000 € in
der Hand dastehen, ist gar nicht so unwahrscheinlich. Dann stellt sich die Frage: Wie lege ich 1.000 €
möglichst
gewinnbringend an? Wir zeigen es Ihnen!
Ihr erster Gedanke sollte eventuell vorhandenen Schulden gelten. Bevor Sie Geld anlegen können, sollten Sie
schuldenfrei
sein. Der Grund ist simpel: (Dispo-)Kreditzinsen sind teuer und normalerweise nicht durch die Rendite einer Geldanlage
zu schlagen. Deshalb sollten Sie mit 1.000 € zunächst alle Rückstände tilgen.
Eine weitere Frage, die sich mit 1.000 € in der Hand stellen sollte, ist, ob Sie bereits einen
„Notgroschen“
beiseite gelegt haben. Experten raten zu drei Nettomonatsgehältern.
Am besten parken Sie diese Rücklage auf einem Tagesgeldkonto[1]. Der
Vorteil bei Tagesgeld: Sie können jederzeit
problemlos
darauf zugreifen, falls unerwartet hohe Ausgaben – wie der Kauf einer neuen Waschmaschine – anstehen. Auf dem Sparbuch
wird Ihr Vermögen angesichts historisch niedriger Zinsen
real weniger!
Wollen Sie dagegen Gewinne machen und „Ihr Geld für sich arbeiten lassen“, so müssen Sie auch das Risiko von
Verlusten
eingehen. Hier bieten sich Aktien an, das sind
Anteile an einem Unternehmen. Mit Aktien erwirtschaften Sie eine Rendite,
indem Sie das Wertpapier mit einem gestiegenen Kurs verkaufen. Oftmals schütten die
Aktiengesellschaften zudem einen
Teil des Betriebsgewinns in Form einer Dividende an Sie als Anleger aus[2].
Das Risiko bei Einzelaktien besteht darin, dass die Wertentwicklung nicht sicher ist. Im Gegenteil:
Eine Aktie
unterliegt an der Börse Kursschwankungen. So kann es
sein, dass sie bei einer schlechten Markt- oder Unternehmenslage
abstürzt. Dass es zu einem Totalverlust kommt, ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
Sie sollten auch die Gebühren für den Kauf einer Aktie – die Orderkosten – beachten. Die genauen Kosten
können Sie dem
Preis-/Leistungsverzeichnis der jeweiligen Bank entnehmen. Prozentual gesehen sind diese Gebühren geringer, je mehr Geld
Sie investieren.
Eine beliebte Anlageform sind Aktien-Investmentfonds[3]. Da diese
aber meist teuer sind, setzen viele Investoren auf
sogenannte „Exchange Traded Funds“, kurz ETF. Sie werden
nicht aktiv von einem Fondsmanager verwaltet, sondern bilden
Aktienindizes – zum Beispiel den DAX oder MSCI World – nach[4].
Hier versuchen Sie folglich nicht aktiv, den Markt zu schlagen, sondern folgen mit Ihrer Geldanlage den Gewinnen des
Marktes selbst. Dies ist oft vielversprechender, als sich auf den Erfolg eines Fondsmanagers zu verlassen. Weil die
Verwaltungsgebühren für den Fondsmanager wegfallen, erhöht sich automatisch Ihre Rendite.
Das kommt selbstredend auf die Art der Geldanlage und ihre Rendite an. Anbei finden Sie eine Übersicht:
Rendite von 3 %
Eine Rendite von 3 % p.a. erwirtschaften Sie aktuell etwa mit einem Festgeldkonto. Lassen Sie die 1.000 € für
ein Jahr
auf einem Festgeldkonto, dann erwirtschaften Sie 30 €. Legen Sie das Geld erneut an, erhalten Sie einen Ertrag von
30,90
€ – insgesamt also 60,90 €.
Sie sehen: Bei einer geringen, aber sehr sicheren Rendite fällt Ihr Ertrag niedrig aus. Es nimmt
entsprechend viel Zeit
in Anspruch, bis Sie die 1.000 € deutlich vermehren.
Um zu berechnen, wie lange es dauert, bis Sie die 1.000 € verdoppelt haben, können Sie die folgende Faustformel
– die 72er-Regel – nutzen:
Anzahl Jahre =
72
Zinssatz
Bei einem Zinssatz von 3 % ergibt sich folgendes Ergebnis:
24 Jahre =
72
3 %
Es dauert folglich ungefähr 24 Jahre, bis Sie einen Ertrag von 1.000 € erwirtschaftet haben.
Steuern und Inflation
bleiben hier unberücksichtigt. Der Vermögensaufbau dauert bei einem vergleichsweise geringen Anlagebetrag (den 1.000
€) sowie niedriger Rendite also recht lange.
Rendite von 8 %
Angenommen, Sie legen 1.000 € für ein Jahr in einen Aktienfonds mit 8 % durchschnittlicher Rendite im Jahr an,
so
verdienen Sie 80 €. Bei erneuter Anlage steigt der Ertrag auf 86,40 € – insgesamt also 166,40 €.
Für eine Rendite von 8 % ergibt sich:
9 Jahre =
72
8 %
In ungefähr neun Jahren hat sich Ihr Kapital bei einer Rendite von 8 % verdoppelt. Sie sehen: Es
geht deutlich schneller als beim Festgeld. Beachten Sie: Normalerweise legen Sie Geld nicht nur für ein
oder zwei Jahre in einen Aktienfonds
oder ETF an – sondern über einen deutlich längeren Zeitraum. Um Ihren Ertrag zu steigern, sollten Sie zudem den
Anlagebetrag erhöhen, sobald es Ihnen möglich ist.
Bei allen Überlegungen, wie Sie 1.000 € sparen oder vermehren können, sollten Sie nicht vergessen, sich auch mal
etwas
zu gönnen. Das kann ein Urlaub, Shoppingtrip, eine Massage oder ein Konzert sein – von den 1.000 € kann man auch
etwas
in das eigene Wohlbefinden investieren. Oder auch in Ihre eigene Bildung.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Teil des Geldes zu spenden oder an Ihre Kinder zu verschenken. Ein
wenig Balsam für
die Seele oder etwas Gutes tun sind gute Investitionen. Das sollten Sie bei aller Rendite nicht außer Acht lassen!
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