100.000 Euro anlegen: Sieben Fehler, die Sie vermeiden sollten

Von Lana Iliev – aktualisiert am 10.11.2022

100.000 € sind eine stolze Summe – doch möchte man sie vor der Inflation schützen, muss der Betrag
sinnvoll angelegt werden. Eine solch hohe Summe ermöglicht Anlegern den Zugang zu verschiedenen
Anlageklassen. Aufgrund der vielen Möglichkeiten fällt es jedoch oft nicht leicht die richtige
Entscheidung zu treffen.

Diese 7 Fehler sollten Sie vermeiden, um Ihre 100.000 € optimal anzulegen

  1. Offene Schulden zu spät begleichen
  2. Keinen Puffer anlegen
  3. Zukünftige Einkünfte ignorieren
  4. Ohne strategischen Plan investieren
  5. Alles auf ein Pferd setzen
  6. Jeder braucht ein Eigenheim
  7. Die Geldanlage für einen Selbstläufer halten

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Offene Schulden zu spät begleichen

Offene Konsumkredite sind Gift für jede Geldanlage. Denn die Kreditzinsen sind in der Regel teuer und
lassen sich nur schwer durch die Rendite einer Geldanlage abdecken. Häufig gelingt es nicht, eine Rendite
zu erzielen, die dem Zinssatz des Konsumkredites entspricht. Außerdem müsste die Geldanlage regelmäßig
Ausschüttungen bringen, um die in der Regel monatlich anfallenden Kreditraten bedienen zu können.

Es gilt also: Tilgen Sie zuerst Ihre Konsumschulden!

Überprüfen Sie, ob eine vorzeitige Rückzahlung Ihres Kredits möglich ist. Oft verlangt der Kreditgeber
eine Entschädigung, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Meist ist diese jedoch geringer als die
Zinsen, die Sie in Summe noch zahlen würden. So können Sie trotz der zu zahlenden Entschädigung Geld
sparen.

Nicht in allen Fällen ist die vorzeitige Rückzahlung eines Kredits lohnenswert. Für privat
aufgenommene Baukredite beispielsweise werden nicht selten sehr hohe Entschädigungszahlungen
fällig, sodass eine vorzeitige Kreditrückzahlung nicht ohne Verluste möglich ist.

Keinen Puffer anlegen

Sind die Schulden einmal getilgt, gilt es einen Puffer anzulegen. Ein kaputtes Auto oder ein neuer Laptop
– manchmal sind überraschend größere Anschaffungen notwendig. Haben Sie in einem solchen Fall nichts
zurückgelegt, müssen Sie das angelegte Geld nutzen – das passt aber nicht unbedingt zu Ihrer
Anlagestrategie. Haben Sie beispielsweise in Aktien Geld investiert und Ihre Waschmaschine
gibt während eines Börsentiefs den Geist auf, dann ist das mehr als ärgerlich.

Legen Sie immer einen Puffer von zwei bis drei Monatsgehältern an und parken Sie diesen auf einem
höher verzinsten Tagesgeldkonto.

Zukünftige Einkünfte ignorieren

Neben eventuellen Schulden und Ihrem persönlichen Puffer sollten Sie unbedingt auch Ihre zukünftigen
Einkünfte bedenken, bevor Sie die vollen 100.000 € anlegen. Je sicherer und regelmäßiger Ihre
Einkünfte sind, desto länger können Sie auf Ihr Kapital verzichten und somit auf langfristige Geldanlagen
setzen. Ist Ihre finanzielle Zukunft unsicher, vielleicht weil Sie Ihren Job wechseln möchten, dann legen
Sie lieber kurzfristig an – eventuell benötigen Sie einen Teil Ihrer 100.000 € bald.

So oder so: betrachten Sie stets Ihre gesamte Vermögenssituation.

Ohne strategischen Plan investieren

Erstellen Sie sich einen detaillierten Plan für Ihre 100.000 €.

  • Welcher Anlagehorizont ist optimal für Sie?
  • Welches Anlageziel verfolgen Sie?
  • Was für eine Rendite soll Ihre
    Geldanlage abwerfen?
  • Wie steht es um Ihre Risikobereitschaft?

Wie Sie eine persönliche Anlagestrategie
entwickeln, die optimal
auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, können Sie hier nachlesen: Geld anlegen


Haben Sie keine Scheu Ihre Vermögensplanung in die eigene Hand zu nehmen! Denn nur Sie
wissen, was das Beste für Ihre Zukunft und welche Geldanlage die richtige ist.

Verlassen Sie sich nicht blind auf Tipps, die Ihnen ein Bankberater gibt, denn
der hat oft nur die eigene Provision im Kopf und nicht das Beste für Ihre finanzielle Zukunft.

Wenn Sie das Gefühl haben überfordert zu sein, nehmen Sie eine (gute) Honorarberatung in Anspruch.
Einen Honorarberater bezahlen Sie selbst und nicht die Anbieter diverser Finanzprodukte über eine
Provision. Machen Sie sich im Vorfeld der Beratung dennoch eingehend Gedanken über ihre
persönlichen Präferenzen – denn die kann Ihnen kein Berater der Welt nennen.

Langfristige vs. kurzfristige Geldanlage

Bedenken Sie, dass Wertschwankungen besser ausgeglichen werden, je langfristiger Sie anlegen.
Investitionen in Aktien, Fonds und ETFs lohnen sich somit oft nur, wenn Sie für einen langen Zeitraum auf
Ihr Geld verzichten können.

Steht jedoch von Anfang an fest, dass Sie Ihr Geld innerhalb der nächsten fünf Jahre benötigen, setzen
Sie auf kurzfristige Investitionen, die zudem keinen großen Wertschwankungen ausgesetzt sind oder unter
die Einlagensicherung fallen, wie Tagesgeld oder Festgeld.

Auch eine langfristige Geldanlage sollte zu einer kurzfristigen umgeschichtet werden, wenn sich
abzeichnet, dass Sie das angelegte Vermögen bald benötigen.

Anlageziel: Wieviel Rendite brauchen Sie?

Kennen Sie Ihren Anlagehorizont und haben ein festes Anlageziel, ist es ein leichtes herauszufinden, wie
viel Rendite Sie für Ihre 100.000 € benötigen. Beachten Sie dabei stets den Zinseszins-Effekt! Im Folgenden können Sie
sehen was aus 100.000 € werden kann:

Quelle: Die Summen wurden mit dem FAZ-Renditerechner  berechnet


Rendite p.a.



nach 5 Jahren



nach 15 Jahren



nach 30 Jahren


1,0 %

105.101,00 €

116.096,90 €

134.785,89 €

3,0 %

115.927,41 €

155.796,74 €

242.726,23 €

5,0 %

127.628,16 €

207.892,83 €

432.194,25 €

7,0 %

140.255,17 €

275.903,13 €

761.225,41 €

Risikobereitschaft: Zu viel kann fatal sein – zu wenig auch!

Je risikofreudiger der Anleger, desto attraktiver die Rendite – und umso größer das Verlustrisiko. Aber:
Wer erst gar kein Risiko eingeht, der kann auch nur verlieren. Denn aus niedrigen Zinsen und der
Berücksichtigung der Inflation wird schnell ein Verlust aus vermeintlich sicheren Geldanlagen.

Es gilt also: Gehen Sie keine Risiken ein, die Sie finanziell nicht tragen können. Seien
Sie aber auch nicht zu ängstlich und setzen Sie nicht ausschließlich auf sichere Geldanlagen. Denn fällt
die Rendite zu schwach aus, gleicht sie nicht mehr den Kaufkraftverlust Ihres Geldes aus und dann haben
Sie auch nichts gewonnen.

Inflation schwächt Ihre Rendite!

Ist die Rendite, die Sie auf Ihre 100.000 € erhalten, geringer als die Inflationsrate, dann
schwindet der tatsächliche Wert Ihres Vermögens schneller als Sie es vermehren können.

Alles auf ein Pferd setzen


100.000 € sollten niemals in eine einzige Anlageklasse investiert werden – es sei denn Sie sind
Millionär.

Eine detaillierte Strukturierung des Vermögens und die Verteilung des Kapitals auf unterschiedliche
Anlageklassen sichert Sie durch Risikostreuung vor
einem Totalverlust ab.
Fahren Ihre Aktien beispielsweise Verluste ein, werden diese möglicherweise durch Gewinne aus
Immobilieninvestitionen ausgeglichen.

Ein ausgeglichenes Portfolio berücksichtigt ihre Risikopräferenzen und ermöglicht Ihnen in diesem Rahmen
die höchstmögliche Rendite zu erzielen.

Wie Sie 100.000 € auf verschiedene Investments aufteilen, hängt also davon ab, zu wie viel Risiko
Sie bereit sind oder vielmehr bereit sein können.

Portfolio-Strukturierung


sicherheitsorientiert

ausgewogen

renditeorientiert

Sparkonten


(Tages-/Festgeld)
50 % 30 % 10 %

Anleihen mit


hoher Bonität
10 % 10 % 10 %

Immobilien (Offene


Immobilienfonds)
10 % 10 % 10 %

Immobilien


(Crowdinvesting)
15 % 25 % 35 %
Aktien (ETFs) 15 % 25 % 35 %

Diese Darstellung ist nur ein Beispiel, um das Prinzip zu verdeutlichen. Die Wahl der Anlageklassen und
die Vermögensverteilung sollte immer nach den individuellen Präferenzen geschehen. Ggf. empfiehlt es sich
einen Vermögensberater hinzuzuziehen.

Jeder braucht ein Eigenheim

100.000 € sind genug Eigenkapital für eine Baufinanzierung und können den Traum vom
Eigenheim wahr werden lassen. Doch sollten Sie sich ganz genau fragen, ob ein eigenes Haus oder eine
Eigentumswohnung wirklich als Geldanlage geeignet ist.

Zunächst bedenken Sie, dass Sie sich mit einer Hypothek über Jahrzehnte verschulden.
Fragen Sie sich ehrlich: Können Sie einen solchen Kredit über die gesamte Laufzeit hinweg stemmen?
Informieren Sie sich zudem auch über die möglichen Kosten, die eine Immobilie im Laufe der Zeit
verursacht. Diese müssen zusätzlich zu den Ratenrückzahlungen bewältigt werden. Braucht ihr Haus
beispielsweise ein neues Dach, werden schnell einige 10.000 € fällig. Diese und
andere Instandhaltungskosten werden von vielen Eigenheimkäufern vergessen oder einfach unterschätzt.

Letztendlich sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass Sie beim Kauf eines Eigenheims Ihr ganzes
Kapital in eine einzige Immobilie stecken. Damit haben Sie keine Risikostreuung und es
werden zudem keine Einnahmen erwirtschaftet.

Alternativen zum Eigenheim

Immobilien gehören in jedes größere Portfolio. Neben dem direkten Kauf einer Immobilie gibt es aber auch
andere Möglichkeiten in Immobilien zu investieren und teils hohe Renditen zu erzielen.

Immobilienfonds

Ein Immobilienfonds gibt Privatanlegern die Möglichkeit mit relativ kleinen Mindestanlagesummen in den
Immobilienmarkt zu investieren. Ein Fondsmanager verwaltet das investierte Geld und trifft
Investmententscheidungen. Anleger können sich zum einen auf die Expertise des Managers verlassen und zum
anderen bereits bei wenig investiertem Geld Risiken streuen. Bei offenen Immobilienfonds können Anleger
mit einer Rendite zwischen 2,0 % und 2,5 % rechnen. Bei den riskanten
geschlossenen Immobilienfonds beträgt die Rendite zwischen 3,5 % und 4,0 %.


Hohe Kosten und Gebühren sind Renditekiller!

Je mehr Sie an einen Fondsmanager, Bankberater oder Broker zahlen, umso weniger bleibt von Ihren
100.000 € übrig. Achten Sie daher v.a. auf Depot- und Fondsgebühren!

Immobilien-Crowdinvesting

Beim Immobilien-Crowdinvesting
können Privatanleger mit noch geringeren Mindestanlagesummen (ab 10 €) in Immobilienprojekte
investieren. Dabei suchen die Anleger Projekte, in die ihr Kapital fließt, persönlich auf einer
Online-Plattform aus.

Im Gegensatz zum Crowdfunding erhalten
Anleger beim Crowdinvesting eine
Rendite in Form von Zinsen oder Gewinnbeteiligungen.

Auf BERGFÜRST, der Plattform für digitale
Immobilien-Investments
, erhalten Anleger zwischen 5,0 % und 7,0 % Zinsen
p.a.
auf Investments mit kurzen bis mittleren Laufzeiten. Dabei entstehen
für Anleger keine Kosten. Depot-, Management- oder Verwaltungskosten, wie sie bei Immobilienfonds
anfallen, gibt es auf BERGFÜRST nicht.

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Die Geldanlage für einen Selbstläufer halten

Ein Portfolio sollte regelmäßig umgeschichtet und ausgeglichen werden. Neigt sich der von Ihnen zu Beginn
angesetzte Anlagehorizont dem Ende zu, sollten Sie anfangen sich Gedanken zu machen: Was ist inzwischen
aus Ihren 100.000 € geworden? Wie viel Kapital wollen Sie reinvestieren und wie viel benötigen Sie
anderweitig? Gibt es inzwischen renditestärkere oder kostengünstigere Alternativen zu Ihren bisherigen
Investments? Möchten Sie zukünftig mehr oder weniger riskieren? Beginnen Sie nicht zu spät mit der
Umstrukturierung Ihrer Geldanlage, so können Sie Verluste vermeiden.

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