Von Lana Iliev – aktualisiert am 10.11.2022
100.000 € sind eine stolze Summe – doch möchte man sie vor der Inflation schützen, muss der Betrag
sinnvoll angelegt werden. Eine solch hohe Summe ermöglicht Anlegern den Zugang zu verschiedenen
Anlageklassen. Aufgrund der vielen Möglichkeiten fällt es jedoch oft nicht leicht die richtige
Entscheidung zu treffen.
Diese 7 Fehler sollten Sie vermeiden, um Ihre 100.000 € optimal anzulegen
Offene Konsumkredite sind Gift für jede Geldanlage. Denn die Kreditzinsen sind in der Regel teuer und
lassen sich nur schwer durch die Rendite einer Geldanlage abdecken. Häufig gelingt es nicht, eine Rendite
zu erzielen, die dem Zinssatz des Konsumkredites entspricht. Außerdem müsste die Geldanlage regelmäßig
Ausschüttungen bringen, um die in der Regel monatlich anfallenden Kreditraten bedienen zu können.
Es gilt also: Tilgen Sie zuerst Ihre Konsumschulden!
Überprüfen Sie, ob eine vorzeitige Rückzahlung Ihres Kredits möglich ist. Oft verlangt der Kreditgeber
eine Entschädigung, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Meist ist diese jedoch geringer als die
Zinsen, die Sie in Summe noch zahlen würden. So können Sie trotz der zu zahlenden Entschädigung Geld
sparen.
Sind die Schulden einmal getilgt, gilt es einen Puffer anzulegen. Ein kaputtes Auto oder ein neuer Laptop
– manchmal sind überraschend größere Anschaffungen notwendig. Haben Sie in einem solchen Fall nichts
zurückgelegt, müssen Sie das angelegte Geld nutzen – das passt aber nicht unbedingt zu Ihrer
Anlagestrategie. Haben Sie beispielsweise in Aktien Geld investiert und Ihre Waschmaschine
gibt während eines Börsentiefs den Geist auf, dann ist das mehr als ärgerlich.
Neben eventuellen Schulden und Ihrem persönlichen Puffer sollten Sie unbedingt auch Ihre zukünftigen
Einkünfte bedenken, bevor Sie die vollen 100.000 € anlegen. Je sicherer und regelmäßiger Ihre
Einkünfte sind, desto länger können Sie auf Ihr Kapital verzichten und somit auf langfristige Geldanlagen
setzen. Ist Ihre finanzielle Zukunft unsicher, vielleicht weil Sie Ihren Job wechseln möchten, dann legen
Sie lieber kurzfristig an – eventuell benötigen Sie einen Teil Ihrer 100.000 € bald.
Erstellen Sie sich einen detaillierten Plan für Ihre 100.000 €.
Wie Sie eine persönliche Anlagestrategie
entwickeln, die optimal
auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, können Sie hier nachlesen: Geld anlegen
Bedenken Sie, dass Wertschwankungen besser ausgeglichen werden, je langfristiger Sie anlegen.
Investitionen in Aktien, Fonds und ETFs lohnen sich somit oft nur, wenn Sie für einen langen Zeitraum auf
Ihr Geld verzichten können.
Steht jedoch von Anfang an fest, dass Sie Ihr Geld innerhalb der nächsten fünf Jahre benötigen, setzen
Sie auf kurzfristige Investitionen, die zudem keinen großen Wertschwankungen ausgesetzt sind oder unter
die Einlagensicherung fallen, wie Tagesgeld oder Festgeld.
Auch eine langfristige Geldanlage sollte zu einer kurzfristigen umgeschichtet werden, wenn sich
abzeichnet, dass Sie das angelegte Vermögen bald benötigen.
Kennen Sie Ihren Anlagehorizont und haben ein festes Anlageziel, ist es ein leichtes herauszufinden, wie
viel Rendite Sie für Ihre 100.000 € benötigen. Beachten Sie dabei stets den Zinseszins-Effekt! Im Folgenden können Sie
sehen was aus 100.000 € werden kann:
Rendite p.a. |
nach 5 Jahren |
nach 15 Jahren |
nach 30 Jahren |
---|---|---|---|
1,0 % |
105.101,00 € |
116.096,90 € |
134.785,89 € |
3,0 % |
115.927,41 € |
155.796,74 € |
242.726,23 € |
5,0 % |
127.628,16 € |
207.892,83 € |
432.194,25 € |
7,0 % |
140.255,17 € |
275.903,13 € |
761.225,41 € |
Je risikofreudiger der Anleger, desto attraktiver die Rendite – und umso größer das Verlustrisiko. Aber:
Wer erst gar kein Risiko eingeht, der kann auch nur verlieren. Denn aus niedrigen Zinsen und der
Berücksichtigung der Inflation wird schnell ein Verlust aus vermeintlich sicheren Geldanlagen.
Es gilt also: Gehen Sie keine Risiken ein, die Sie finanziell nicht tragen können. Seien
Sie aber auch nicht zu ängstlich und setzen Sie nicht ausschließlich auf sichere Geldanlagen. Denn fällt
die Rendite zu schwach aus, gleicht sie nicht mehr den Kaufkraftverlust Ihres Geldes aus und dann haben
Sie auch nichts gewonnen.
100.000 € sollten niemals in eine einzige Anlageklasse investiert werden – es sei denn Sie sind
Millionär.
Eine detaillierte Strukturierung des Vermögens und die Verteilung des Kapitals auf unterschiedliche
Anlageklassen sichert Sie durch Risikostreuung vor
einem Totalverlust ab.
Fahren Ihre Aktien beispielsweise Verluste ein, werden diese möglicherweise durch Gewinne aus
Immobilieninvestitionen ausgeglichen.
Ein ausgeglichenes Portfolio berücksichtigt ihre Risikopräferenzen und ermöglicht Ihnen in diesem Rahmen
die höchstmögliche Rendite zu erzielen.
Wie Sie 100.000 € auf verschiedene Investments aufteilen, hängt also davon ab, zu wie viel Risiko
Sie bereit sind oder vielmehr bereit sein können.
sicherheitsorientiert |
ausgewogen |
renditeorientiert |
|
---|---|---|---|
Sparkonten (Tages-/Festgeld) |
50 % | 30 % | 10 % |
Anleihen mit hoher Bonität |
10 % | 10 % | 10 % |
Immobilien (Offene Immobilienfonds) |
10 % | 10 % | 10 % |
Immobilien (Crowdinvesting) |
15 % | 25 % | 35 % |
Aktien (ETFs) | 15 % | 25 % | 35 % |
Diese Darstellung ist nur ein Beispiel, um das Prinzip zu verdeutlichen. Die Wahl der Anlageklassen und
die Vermögensverteilung sollte immer nach den individuellen Präferenzen geschehen. Ggf. empfiehlt es sich
einen Vermögensberater hinzuzuziehen.
100.000 € sind genug Eigenkapital für eine Baufinanzierung und können den Traum vom
Eigenheim wahr werden lassen. Doch sollten Sie sich ganz genau fragen, ob ein eigenes Haus oder eine
Eigentumswohnung wirklich als Geldanlage geeignet ist.
Zunächst bedenken Sie, dass Sie sich mit einer Hypothek über Jahrzehnte verschulden.
Fragen Sie sich ehrlich: Können Sie einen solchen Kredit über die gesamte Laufzeit hinweg stemmen?
Informieren Sie sich zudem auch über die möglichen Kosten, die eine Immobilie im Laufe der Zeit
verursacht. Diese müssen zusätzlich zu den Ratenrückzahlungen bewältigt werden. Braucht ihr Haus
beispielsweise ein neues Dach, werden schnell einige 10.000 € fällig. Diese und
andere Instandhaltungskosten werden von vielen Eigenheimkäufern vergessen oder einfach unterschätzt.
Letztendlich sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass Sie beim Kauf eines Eigenheims Ihr ganzes
Kapital in eine einzige Immobilie stecken. Damit haben Sie keine Risikostreuung und es
werden zudem keine Einnahmen erwirtschaftet.
Immobilien gehören in jedes größere Portfolio. Neben dem direkten Kauf einer Immobilie gibt es aber auch
andere Möglichkeiten in Immobilien zu investieren und teils hohe Renditen zu erzielen.
Ein Immobilienfonds gibt Privatanlegern die Möglichkeit mit relativ kleinen Mindestanlagesummen in den
Immobilienmarkt zu investieren. Ein Fondsmanager verwaltet das investierte Geld und trifft
Investmententscheidungen. Anleger können sich zum einen auf die Expertise des Managers verlassen und zum
anderen bereits bei wenig investiertem Geld Risiken streuen. Bei offenen Immobilienfonds können Anleger
mit einer Rendite zwischen 2,0 % und 2,5 % rechnen. Bei den riskanten
geschlossenen Immobilienfonds beträgt die Rendite zwischen 3,5 % und 4,0 %.
Beim Immobilien-Crowdinvesting
können Privatanleger mit noch geringeren Mindestanlagesummen (ab 10 €) in Immobilienprojekte
investieren. Dabei suchen die Anleger Projekte, in die ihr Kapital fließt, persönlich auf einer
Online-Plattform aus.
Auf BERGFÜRST, der Plattform für digitale
Immobilien-Investments, erhalten Anleger zwischen 5,0 % und 7,0 % Zinsen
p.a. auf Investments mit kurzen bis mittleren Laufzeiten. Dabei entstehen
für Anleger keine Kosten. Depot-, Management- oder Verwaltungskosten, wie sie bei Immobilienfonds
anfallen, gibt es auf BERGFÜRST nicht.
Ein Portfolio sollte regelmäßig umgeschichtet und ausgeglichen werden. Neigt sich der von Ihnen zu Beginn
angesetzte Anlagehorizont dem Ende zu, sollten Sie anfangen sich Gedanken zu machen: Was ist inzwischen
aus Ihren 100.000 € geworden? Wie viel Kapital wollen Sie reinvestieren und wie viel benötigen Sie
anderweitig? Gibt es inzwischen renditestärkere oder kostengünstigere Alternativen zu Ihren bisherigen
Investments? Möchten Sie zukünftig mehr oder weniger riskieren? Beginnen Sie nicht zu spät mit der
Umstrukturierung Ihrer Geldanlage, so können Sie Verluste vermeiden.
Bild-Copyright: prasit2512 / Shutterstock.com