Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 24.05.2024
Überprüft von Saskia Reh
100.000 € sind eine stolze Summe. Sie sinnvoll anzulegen, sollte gut überlegt sein. Wir zeigen Ihnen fünf Fehler
auf,
die Sie vermeiden sollten – und erklären, wie Sie 100.000 € am geschicktesten investieren können.
Anlagestrategien im Vergleich:
Hier
zum einfachen Vermögensaufbau
Finanzielle Freiheit erlangen?
So
entfliehen Sie dem Hamsterrad!
Bei der Planung der Geldanlage sollten Sie
unbedingt Ihre persönliche finanzielle Situation berücksichtigen,
einschließlich Ihres Gehaltes und möglicher Ausgaben. Bei einer Summe von 100.000 € Schulden werden Sie Schulden
beglichen sowie einen Puffer von mindestens drei Netto-Monatsgehältern angelegt haben[1]. Wenn
nicht,
holen Sie es nach.
Bevor Sie die vollen 100.000 € anlegen, sollten Sie unbedingt Ihre zukünftigen Einkünfte bedenken.
Je sicherer und
regelmäßiger Ihre Einkünfte sind, desto länger können Sie auf Ihr Kapital verzichten und somit auf langfristige Geldanlagen setzen. Ist Ihre
finanzielle Zukunft unsicher – weil Sie Ihren Job wechseln oder in den Ruhestand eintreten
– legen Sie lieber kurzfristig an. Womöglich
benötigen Sie einen Teil Ihrer 100.000 € bald.
Erstellen Sie sich einen detaillierten Plan für das Investment Ihrer 100.000 €. Folgende Fragen
sollten Sie
beantworten:
Bevor Sie mit dem Investieren beginnen, sollten Sie ein Ziel festlegen. Nehmen Sie sich ruhig etwas Zeit für diesen
Schritt. Vom Anlageziel hängt derweil die Anlageform ab, wie Sie bei der
Investmentplanung merken werden[2].
Langfristige vs. kurzfristige Geldanlage
Eine wichtige Überlegung ist die Laufzeit der Anlage[3]. Abhängig
von Ihren Zielen und Bedürfnissen können
Sie sich für
kurzfristige oder langfristige Anlagen entscheiden. Bedenken Sie, dass sich Wertschwankungen besser ausgleichen, je
länger Sie anlegen. Investitionen in Aktien, Fonds und ETF lohnen sich oft nur, wenn Sie für einen langen
Zeitraum auf
Ihr Geld verzichten können.
Steht jedoch von Anfang an fest, dass Sie Ihr Geld innerhalb der nächsten fünf Jahre benötigen, setzen Sie auf
kurzfristige Investitionen. Je nachdem fallen diese gar unter die
Einlagensicherung, wie Tagesgeld oder Festgeld. Auch eine langfristige Geldanlage sollten
Sie zu einer kurzfristigen umschichten, wenn sich abzeichnet, dass Sie das angelegte Vermögen bald benötigen.
Rendite und Risikobereitschaft festlegen
Um Ihre Anlageklasse zu wählen, müssen Sie festlegen, wie hoch Ihre Rendite sein soll – im Verhältnis
zum Risiko, das Sie eingehen müssen[4].
Je risikofreudiger der Anleger, desto attraktiver die Rendite – und umso größer das Verlustrisiko. Es gilt:
Gehen
Sie keine Risiken ein, die Sie finanziell nicht tragen können. Seien Sie aber nicht zu
ängstlich und setzen Sie nicht ausschließlich auf sichere Geldanlagen. Wer erst gar kein Risiko eingeht, der
kann
nur verlieren. Denn aus niedrigen Zinsen und aufgrund
der Inflation wird schnell ein Verlust aus vermeintlich sicheren Geldanlagen.
Um Ihre Risikobereitschaft einzuschätzen, können Sie sich folgende Fragen stellen[5]: Welche
Erfahrungen haben Sie mit
Ihren Investitionen gemacht? Haben Sie bereits eine größere Summe verloren? Was war der Grund dafür? Wie haben Sie sich
dabei gefühlt? Wie stark hat Sie das (finanziell) belastet? Wie viel Aufwand wollen Sie in die Geldanlage stecken? Wie
viel Kontrolle wollen Sie behalten?
Risikostreuung ist ein wesentlicher Aspekt beim Anlegen
von größeren Beträgen wie 100.000 €. Durch die Verteilung
des
Kapitals auf verschiedene Anlageformen können Sie das Risiko eines Totalverlustes minimieren. Um sie zu
erreichen, ist
es ratsam, auf viele Assetklassen zu setzen.
Für sicherheitsorientierte Anleger können Festgeldkonten oder festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen eine geeignete
Wahl sein – sie sollten einen größeren Anteil im Portfolio ausmachen. Diese bieten zwar oft niedrigere Renditen, aber
auch eine höhere Sicherheit für das investierte Kapital. Beim Festgeldkonto profitieren Sie zudem von
der gesetzlichen
Einlagensicherung bis 100.000 €.
Für renditeorientierte Anleger bieten sich dagegen Wertpapiere wie Aktien an – mit satten Renditechancen. Mit
Aktienfonds und ETF stellen Sie zudem eine ausreichende
Streuung sicher.
Beispiel |
---|
Legen Sie Ihr Geld (100.000 €) für zehn Jahre in einen ETF bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 % p.a. an, erwirtschaften Sie einen Gewinn von 156.071 €. In dieser Rechnung gehen wir von Kosten von 0,5 % pro Jahr aus. Steuern und Inflation haben wir indes noch nicht mitgerechnet. Diese spielen in der Praxis aber eine entscheidende Rolle (siehe nächster Abschnitt). |
Kosten fressen Rendite – das gilt besonders bei solch hohen Investitionssummen wie 100.000 €. Denn
die
Investmentkosten
hängen oftmals an dem Anlagebetrag. Besonders hoch sind die Kosten, wenn Sie die 100.000 € in einen aktiven Fonds
stecken.
Hier müssen Sie mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu
5 % der Anlagesumme sowie laufenden jährlichen
Kosten
rechnen. ETF
sind günstiger, Festgeldkonten sind meist sogar kostenlos. Doch die Renditechancen sind deutlich geringer.
Steuern nagen ebenfalls an Ihrer Rendite. Unterschätzen Sie das nicht, sondern informieren Sie sich frühzeitig, wie Sie
womöglich Steuern sparen können. Tipps finden Sie in diesem Artikel zur Abgeltungssteuer.
Haben Sie keine Scheu, Ihre Vermögensplanung in die eigene Hand zu nehmen! Denn nur Sie wissen, was das
Beste für Ihre
Zukunft und welche Geldanlage die richtige ist. Verlassen Sie sich nicht blind auf Tipps, die Ihnen ein Bankberater
gibt. Denn der hat oft nur die eigene Provision im Kopf.
Überschätzen Sie sich dennoch nicht: Wenn Sie das Gefühl haben, überfordert zu sein, nehmen Sie eine
(gute) Honorarberatung in
Anspruch. Einen Honorarberater bezahlen Sie selbst und nicht die Anbieter diverser Finanzprodukte über eine
Provision[6].
Machen Sie sich im Vorfeld der Beratung Gedanken über Ihre persönlichen Präferenzen –
denn die kann Ihnen kein Berater der Welt nennen.
Bild-Copyright: © PantherMedia / VadimVasenin
Quellenangaben