ETF-Depot – Fünf Musterportfolios zum einfachen Nachbauen

Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 31.01.2024

Mit einem ETF-Portfolio können Sie einfach von den Wertentwicklungen am Aktienmarkt profitieren. Dabei
streuen Sie Ihr Risiko
breit über viele Unternehmensanteile – und sogar über verschiedene Anlageklassen.

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Warum sollte ich ein ETF-Portfolio aufbauen?

Ihr Geld in ETF anzulegen, ist sehr sinnvoll. Denn mit einem solchen Investment können Sie an der Wertentwicklung
weltweiter Wertpapiere
partizipieren – und eine breite Risikostreuung erreichen.

Gerade auf lange Sicht über 10 oder 15 Jahre besteht die Aussicht auf satte Renditechancen. Wenn Sie Anfang 2008 in
einen ETF auf den Index MSCI World investiert und Ihre Anteile Ende 2022 verkauft hätten, erwirtschafteten Sie eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,4 %.

So funktionieren ETF

ETF (englisch für „Exchange Traded Funds“,
also börsengehandelte Fonds) sind passive Fonds auf
verschiedene
Indizes. Daher werden sie auch Indexfonds genannt. ETF bilden den zugrundeliegenden Index per
Computersteuerung nahezu 1:1 nach. So investieren Sie als Anlegerin oder Anleger in sämtliche Aktien (oder
Anleihen), die im Index gelistet sind.

Ein Investment in ETF ist im Vergleich zur Investition in Einzelwerte und in traditionelle – aktiv gemanagte –Fonds
(wesentlich) günstiger. Denn bei Investmentfonds fallen höhere laufende Verwaltungskosten an. Außerdem wird bei Fonds
ein einmaliger Ausgabeaufschlag (Agio) erhoben, der bisweilen bis zu 5 % des Anlagebetrages beträgt.

Bei ETF entfällt der Ausgabeaufschlag hingegen komplett und die Verwaltungskosten sind aufgrund des passiven
Fondsmanagements teils deutlich geringer. Entscheidend hier ist die sogenannte Gesamtkostenquote („Total Expense Ratio“,
kurz „TER“), die oft bei unter 0,5 % rangiert.

Wie erstelle ich ein ETF-Portfolio?

Ein ETF-Portfolio aufzubauen ist nicht schwer. Das geht am einfachsten über eine Direktbank oder einen Onlinebroker.
Hier eröffnen Sie ein Wertpapierdepot – und können die jeweiligen ETF in den vorgesehenen Anteilen kaufen. Welche ETF
Sie in Ihr Portfolio aufnehmen möchten, hängt dabei von einigen Faktoren ab. Eine Übersicht:

Fünf Musterportfolios zum einfachen Nachbauen

Anbei finden Sie fünf Musterportfolios, die Sie einfach nachbauen können. Sämtliche ETF-Portfolios sollten Sie auch mit
nachhaltigen ETF bestücken können.

Pantoffel-Portfolio

Der Klassiker unter den ETF-Portfolios. Es wurde von der Zeitschrift Finanztest entwickelt und heißt so, weil es als
sehr bequem gilt – eben wie ein Pantoffel. Es enthält sowohl einen Rendite- als auch einen Sicherheitsbaustein. Für
Ersteren bietet sich ein breit gestreuter Aktien-ETF an.

Den Sicherheitsaspekt können Sie entweder über einen
Anleihen-ETF oder über Tagesgeld sicherstellen. Das Pantoffel-Portfolio können Sie variieren, indem Sie die Gewichtung
von Aktien- und Anleihen-ETF anpassen und etwa die Aktienquote senken. Die Aufteilung 50:50 gilt dabei als ausgewogen.

Pantoffel-Portfolio
Quelle: Eigene Recherche

Zusammensetzung:

  • Aktien: 50 % (ETF auf den MSCI World oder den ACWI)
  • Anleihen: 50 % (europäische Staatsanleihen)

Beispiele für ETF:

  1. iShares MSCI World UCITS ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in Aktien des MSCI World investiert
    und somit in knapp 1.500 Firmen aus 23 Industrieländern (IE00B0M62Q58 )
  2. Xtrackers Eurozone Government Bond UCITS ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in europäische
    Staatsanleihen anlegt (LU0643975591 )

Kosten des Musterportfolios:

  • rund 0,3 % p.a.

Einfaches Weltportfolio

Das einfache Weltportfolio ist für Einsteiger sehr gut geeignet. Hier investieren Sie sowohl in Aktien aus
Industriestaaten als auch aus Schwellenländern. Dadurch decken Sie mehr als 80 % der Unternehmen an
Marktkapitalisierung
gemessen ab – insgesamt rund 3.000 Aktiengesellschaften aus 47 Ländern. Durch den Anteil an Staatsanleihen senken Sie
Ihr Risiko.

Besonders der als „ETF-Papst“ bekannte Investmentbanker und Anlagestratege Gerd Kommer setzt auf das
ETF-Weltportfolio, in verschiedenen Varianten und Ausprägungen. So können Sie statt dem Anleihen-ETF ein Tagesgeldkonto
nutzen.

Weltportfolio
Quelle: Eigene Recherche

Zusammensetzung:

  • Aktien: 70 % (insgesamt 45 % ETF auf MSCI World und 25 % MSCI Emerging Markets)
  • Anleihen: 30 % (europäische Staatsanleihen)

Beispiele für ETF:

  1. SPDR MSCI World UCITS ETF: thesaurierender ETF, der in Wertpapiere des MSCI World investiert
    (IE00BFY0GT14 )
  2. iShares Core MSCI EM UCITS ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in Aktien des Index MSCI Emerging Markets
    anlegt (IE00BKM4GZ66 )
  3. Xtrackers Eurozone Government Bond Yield Plus 1-3 UCITS ETF 1C: thesaurierender ETF, der in kurzlaufende
    europäische Staatsanleihen investiert (LU0925589839 )

Kosten des Musterportfolios:

  • rund 0,16 % p.a.

35-30-25-10-Portfolio

Bei diesem fortgeschrittenen Weltportfolio geht es darum, einzelne Regionen nicht überzugewichten, sondern eine
möglichst breite Streuung über die verschiedenen Länder zu erreichen. Dieses Musterportfolio gilt wegen des alleinigen
Aktienanteils als sehr renditestark, weil der Sicherheitsbaustein fehlt. Sollten Sie auf Sicherheit setzen, müssten Sie
noch einen Anleihen-Baustein oder ein Tagesgeldkonto hinzufügen, um die Aktienquote zu verringern.

Regionen-Portfolio
Quelle: Eigene Recherche

Zusammensetzung:

  • Aktien: 100 % (insgesamt 35 % ETF auf MSCI USA ETF, 30 % MSCI Emerging Markets, 25 %
    in MSCI Europe, 10
     % MSCI Pazifik ETF)

Beispiele für ETF:

  1. Invesco MSCI USA UCITS ETF: thesaurierender ETF, der in Aktien des MSCI USA Index anlegt (IE00B60SX170 )
  2. Amundi MSCI Emerging Markets II UCITS ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in Wertpapiere des MSCI Emerging
    Markets Index investiert (LU2573966905 )
  3. iShares Core MSCI Europe UCITS ETF EUR (Dist): ausschüttender ETF, der in Aktien des MSCI Europe Index
    anlegt (IE00B1YZSC51 )
  4. Amundi MSCI Pacific ESG Climate Net Zero Ambition CTB ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in Aktien des Pacific ESG Broad CTB Select Index investiert
    (LU2572257397 )

Kosten des Musterportfolios:

  • rund 0,13 % p.a.

Dividendenaristokraten-Portfolio

Mit diesem Dividenden-ETF-Portfolio können Sie von regelmäßigen hohen Dividendenzahlungen profitieren. Dieses Portfolio sollten Sie
also wählen, wenn Sie eine Dividendenstrategie fahren. Allerdings sollten Sie auf die Gewichtung achten – statt nur auf
zwei ETF zu setzen, können Sie noch Bausteine aus Asien, Europa oder Staatsanleihen hinzufügen.

Dividenden-Portfolio
Quelle: Eigene Recherche

Zusammensetzung:

  • Aktien: 100 % (70 % Dividendenaristokraten global, 30 % Dividendenaristokraten Emerging
    Markets)

Beispiele für ETF:

  1. VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF: ausschüttender ETF, der in Aktien aus
    Industrieländern mit regelmäßig hohen Dividendenzahlungen anlegt (NL0011683594 )
  2. SPDR S&P Emerging Markets Dividend Aristocrats UCITS ETF (Dist): ausschüttender ETF, der in Wertpapiere
    mit hoher Dividendenrendite aus Schwellenstaaten investiert (IE00B6YX5B26 )

Kosten des Musterportfolios:

  • rund 0,4 % p.a.

Globale Trends-Portfolio

Ziel dieses ETF-Portfolios ist es, einige globale Trends abzubilden. Das bedeutet, mit diesem Portfolio investieren Sie
in Unternehmen aus den Branchen Digitalisierung, Automatisierung, Cybersicherheit und Biotechnologie. Wahlweise können
Sie etwa ETF ergänzen, die in Dienstleister für die alternde Bevölkerung investieren.

Beachten Sie: Bei solchen
Themen-Portfolios gehen Sie tendenziell ein höheres Klumpenrisiko ein.

Trends-Portfolio
Quelle: Eigene Recherche

Zusammensetzung:

  • Aktien: 100 % (25 % Digitalisation, 25 % Automation & Robotics, 25 % Cyber Security,
    25 % Biotechnology)

Beispiele für ETF:

  1. iShares Digitalisation UCITS ETF: thesaurierender ETF, der iSTOXX FactSet Digitalisation Index
    nachbildet (IE00BYZK4883 )
  2. Amundi MSCI Robotics & AI ESG Screened UCITS ETF: thesaurierender ETF, der in Unternehmen aus dem Bereich
    Künstliche Intelligenz investiert (LU1861132840 )
  3. L&G Cyber Security UCITS ETF: thesaurierender ETF, der Unternehmen aus den Bereichen Netz- und
    Datensicherheit enthält (IE00BYPLS672 )
  4. WisdomTree BioRevolution UCITS ETF: thesaurierender ETF, der in Unternehmen investiert, die in
    der Biotechnologie-Branche tätig sind (IE000O8KMPM1 )

Kosten des Musterportfolios:

  • rund 0,49 % p.a.

Die dargestellten Musterportfolios und die angeführten Beispiele stellen keine Kaufempfehlung dar, sondern
sollen lediglich die Möglichkeiten des ETF-Investments aufzeigen.

Was sollte ich bei der ETF-Auswahl beachten?

Bei der Auswahl der einzelnen ETF für Ihr Portfolio sollten Sie auf folgende Parameter achten:

Bei vielen Depotbanken können Sie einen Sparplan anlegen und so regelmäßig in Ihr ausgewähltes ETF-Portfolio
investieren. Bei den meisten Onlineanbietern ist das bereits ab 10 € im Monat möglich. Im Gegensatz zu
einer
Einmalanlage in ETF wird so der konkrete Einstiegszeitpunkt irrelevant, weil sie regelmäßig geringere
Beträge anlegen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein ETF-Portfolio?

Wie bei jeder Anlageklasse gibt es bei ETF Vor- und Nachteile. Ein Überblick:

Vorteile

  • Einfachheit: Ein klarer Vorteil eines ETF-Portfolios ist, dass Sie ganz einfach weltweit Ihr
    Geld anlegen können – über viele verschiedene Assetklassen und Investmentkategorien.
  • Risikostreuung: Ein Investment mit einem ETF-Portfolio können Sie wesentlich einfacher streuen
    als mit Einzelaktien („Stock-Picking“). Denn ETF sind von vornherein sehr breit aufgestellt, was Ihnen die
    Diversifikation erleichtert.
  • Kosten: Durch das passive Fondsmanagement sind ETF sehr kostengünstig. Die Verwaltungskosten
    liegen in der Regel zwischen 0,05 % und 0,5 % p.a. der Anlagesumme.
  • Handelbarkeit: ETF sind sehr gut an der Börse handelbar. Theoretisch können Sie Ihren
    ETF-Anteil jederzeit wieder verkaufen. Das aber ergibt in der Praxis nur bedingt Sinn – weil Sie Ihren ETF
    womöglich in einem Kurstief verkaufen.
  • Sondervermögen: Sie als Anlegerin oder Anleger sind im Falle der Insolvenz des ETF-Anbieters
    vor einem Totalverlust geschützt, weil die Fondsanteile zum Sondervermögen zählen.

Nachteile

  • Risiken: Obwohl ETF gegenüber einer Direktanlage in einzelne Wertpapiere als defensiver gelten,
    bergen ETF ebenfalls Risiken. In Finanzkrisen werden auch sie an Wert verlieren, da sie dem Markt folgen. Wenn
    Sie Ihren ETF in einer solchen Situation verkaufen müssen, können Sie erhebliche Verluste erleiden. ETF können
    zudem nicht den Vergleichsindex outperformen, wie dies bei Einzelaktien bisweilen vorkommt.
  • Steuern: Auf die Erträge, die Sie durch Ihr ETF-Investment erwirtschaften (also durch Verkauf
    oder Dividenden), wird in Deutschland die Abgeltungsteuer fällig. Sie beträgt 25 % plus Soli und ggf.
    Kirchensteuer. Die Abgeltungsteuer wird direkt von der Depotbank einbehalten. Sie sollten einen
    Freistellungsauftrag einrichten, um den Sparerfreibetrag von 1.000 € (für Singles) bzw. 2.000 € für
    Ehepaare
    auszunutzen.

Eine Ergänzung zu einem breit gestreuten ETF-Portfolio können digitale
Immobilieninvestments
darstellen, wie sie auf der Plattform von BERGFÜRST angeboten werden. Bereits ab 10 € können Sie
in Projekt- oder
Bestandsimmobilien investieren und von einem Zinssatz von bis zu 7,50 % profitieren. Sie sollten in
Ihrem
Depot auf eine ausreichende Diversifikation achten.

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