Von Mauritius Kloft, Saskia Reh – aktualisiert am 12.11.2024
Das Wichtigste im Überblick: |
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Es glänzt, ist wertvoll und zieht die Menschen seit Tausenden Jahren in seinen Bann: Die Rede ist natürlich von
Gold.
Das Edelmetall, über das ganze Sagen verfasst worden sind – und für das Königreiche in den Krieg zogen.
Selbst heute fasziniert Gold noch die Menschen. Denn als natürlich vorkommender Rohstoff ist es limitiert und hat
dadurch einen „inneren Wert”. Daher gilt Gold als Inflationsschutz und „sicherer Hafen” in
Krisenzeiten[1]. Wir
erklären, wie Sie in Gold investieren können, welche Risiken es dabei gibt und worauf Sie bei der Goldanlage achten
sollten.
Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Allerdings raten Experten dazu, Gold als Beimischung ins Depot zu geben,
so auch Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Fragold und langjähriger Vorstandschef
von Degussa-Goldhandel. „Gold ist seit vielen Jahrtausenden als Tauschmittel und zur Werterhaltung
anerkannt – und
das weltweit”, sagte er im Gespräch mit der Redaktion von BERGFÜRST. Dass Gold plötzlich an Ansehen und Wert
verliert, dürfte unwahrscheinlich sein.
Zudem sei Gold relativ selten und könne nicht beliebig hergestellt oder reproduziert werden, so der
Edelmetallexperte. Durch diesen „inneren Wert” könne Gold als „sicherer Hafen” in Krisenzeiten
betrachtet werden.
„Gold ist als Krisenmetall besonders in Deutschland sehr beliebt”, erklärt Wrzesniok-Roßbach. „Das liegt vor allem an
emotionalen Faktoren – etwa der deutschen Urangst einer Hyperinflation, den beiden Weltkriegen oder der Teilung
Deutschlands. Viele Menschen kaufen daher Gold, um für Krisen gewappnet zu sein.”
Über den Experten
Wolfgang Wrzesniok-Roßbach ist Gründer und geschäftsführender
Gesellschafter
der in
Deutschland ersten nur auf Edelmetallthemen spezialisierten Unternehmensberatung „Fragold “. Mit mehr als 30
Jahren
Berufserfahrung in der Branche gilt er als einer der profiliertesten Edelmetallexperten
hierzulande.
Vor seiner
Zeit bei Fragold war der gelernte Investmentbanker acht Jahre lang Sprecher der
Geschäftsführung
von
Degussa-Goldhandel, den er zu einem der größten Goldhändler Deutschlands ausbaute. Stationen
seiner
Karriere waren zudem die Dresdner Bank und der Goldhersteller Heraeus.
So viel Gold sollten Sie im Portfolio halten
Tatsächlich entwickelte sich der Goldpreis in der Vergangenheit oft dem Aktienmarkt entgegengesetzt: Bei
sinkenden
Aktienkursen steigt der Goldpreis – und umgekehrt.
Bei fallenden Anleiherenditen fällt der Goldkurs ebenfalls. Denn Anleihen steigen und sinken entlang ähnlicher
Parameter wie der Goldwert und werden ebenfalls als inflationssichere Anlage geschätzt. Lassen sich mit ihnen jedoch
geringere Renditen erwirtschaften, wird die Geldanlage in Gold im Vergleich attraktiver. Daher kann es zur
Begrenzung von Kursschwankungen sinnvoll sein, in Gold zu investieren.
Viele Menschen kaufen Gold, um für Krisen gewappnet zu sein.
„Anleger können zwischen 5 und 10 % ihres Portfolios in Gold halten, je nach aktueller Grundstimmung”, so der
Edelmetallexperte. „Nur in absoluten Ausnahmefällen – in Szenarien mit ungewissem Ausgang – kann das auch bis zu 15
% ausmachen. Dazu gehörten in der Vergangenheit etwa die Finanzkrise oder der Ausbruch des Ukraine-Krieges.”
Was beeinflusst den Goldpreis?
Gold wird grundsätzlich nach Gewicht bemessen, wobei die Feinunze (31,1 g) je US-Dollar als internationales Maß gilt.
Der aktuelle Preis für physisches Gold wird zweimal täglich beim Londoner Goldfixing von sechs Großbanken basierend
auf Angebot und Nachfrage festgelegt. Neben dem ständig schwankenden Börsenpreis dient das Goldfixing als
Orientierung für Banken, Minenunternehmen und Investoren.
Der Goldpreis wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die das Angebot und die Nachfrage auf dem Markt
bestimmen. Zu den wichtigsten gehören:
Für die Goldanlage stehen Ihnen maßgeblich vier Wege offen:
Welche Vor- und Nachteile haben die Goldinvestitionen?
Sie möchten Ihr Geld in Gold anlegen und fragen sich: Münzen, Barren oder Wertpapiere? Im Folgenden haben wir für Sie
die Vor- und Nachteile der einzelnen Goldanlageformen zusammengefasst:
Anlageform | Vorteile | Nachteile |
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Goldmünzen |
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Goldbarren |
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Gold-ETC |
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Goldaktien |
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Gold-Sparplan |
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Kompliziert ist der Erwerb des Edelmetalls nicht. Trotzdem sollten Sie auf ein paar Dinge achten. Grundsätzlich
sollte man wissen, dass im privaten Goldhandel oft nicht die regulären Gewichtseinheiten Gramm bzw. Kilogramm gängig
sind. Wie oben erwähnt wird das Gewicht einer Münze oder eines Goldbarrens in einer Feinunze angegeben, was 31,1035
Gramm entspricht.
Außerdem kommt es auf den Feingehalt von Gold an. Er wird normalerweise in Tausendsteln angegeben, eine alte Einheit
ist das Karat. Feingold entspricht dabei einem Goldgehalt von 999,99 – komplett reines Gold ist indes faktisch
unmöglich.
Beim Kauf sollten Sie zudem darauf achten, nur Münzen oder Goldbarren zu kaufen, für die es einen großen Zweitmarkt
gibt. Beispiele sind etwa Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker oder Nugget (Känguru). Das sind allesamt
beliebte Anlagemünzen aus Gold. Sie unterscheiden sich in Herkunftsland, Design und Prägung. So kommt die Krügerrand
etwa aus Südafrika und besteht zu 91,67 % aus Gold, der Rest ist Kupfer. Die Maple Leaf hingegen kommt aus Kanada
und besteht aus 99,99 % reinem Gold. Barren sollten von einem Hersteller mit sogenannter LBMA-Zertifizierung stammen[7].
Aus steuerlicher Sicht kann das Investment durchaus sinnvoll sein. Denn beim Kauf fällt keine Mehrwertsteuer an. Und
wenn Sie Ihr Anlagegold nach einer Mindesthaltefrist von einem Jahr verkaufen, ist das steuerfrei möglich. Anders
als beispielsweise beim Verkauf von Aktien müssen Sie keine Abgeltungsteuer an den Fiskus abtreten.
Im Gegenzug können Sie jedoch Verluste nicht steuerlich geltend machen, die Sie womöglich beim Verkauf Ihres Goldes
eingefahren haben. Die Steuerfreiheit beim Gold hat also zwei Seiten.
Verkaufen Sie Ihre Münzen oder Barren indes vor der Spekulationsfrist, gilt dies als privates Veräußerungsgeschäft.
Entsprechend wird der persönliche Einkommensteuersatz auf einen erwirtschafteten Gewinn des Edelmetalls
fällig[8].
Was bei der Besteuerung von Gold-Wertpapieren gilt
Beim Verkauf von Gold-ETC kommt es darauf an, ob das Wertpapier physisch mit Gold unterlegt ist – Sie also
theoretisch sich das besicherte Gold ausliefern lassen könnten. In dem Fall müssen Sie Ihren Verkaufsgewinn nicht
versteuern. Gibt es indes keinen Auslieferungsanspruch, müssen Sie die Abgeltungsteuer an den Fiskus abtreten. Von
solchen ETC raten Experten ohnehin ab.
Auf Gewinne durch Goldaktien fällt immer Abgeltungsteuer an. Der Grund: Goldaktien sind nie physisch mit Gold
unterlegt.
Gold kaufen: So entlarven Sie
unseriöse Händler –
Experte
gibt Tipps
Auf diese Fallstricke sollten Sie
achten, wenn Sie
Gold
verkaufen
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