Fünf Gründe für alternative Investments

Von Valeria Nickel – aktualisiert am 05.02.2024

Alternative Investments haben in den vergangenen Jahren rapide an Bedeutung gewonnen. Ihr Marktvolumen ist seit 2005 doppelt so schnell gewachsen wie das herkömmlicher Anlagen. Darüber hinaus wird es nach einer

Studie von PriceWaterhouseCoopers


(PWC) auch in Zukunft ein jährliches Wachstum von 10 % in diesem Bereich geben. Bisher wurden alternative Investments vor allem von institutionellen Anlegern zur Diversifikation ihres Portfolios genutzt. Nun beschäftigen sich auch immer mehr Kleinanleger mit dieser Art, Geld zu investieren. Doch was bedeutet dieser Begriff überhaupt?

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Was sind alternative Investments?

Der Begriff alternative Investments bezeichnet Investitionen in nicht traditionelle Anlageprodukte (Aktien, Anleihen, festverzinsliche Wertpapiere, Investmentfonds und andere börsennotierte Wertpapiere). Sie sind also keine Assetklasse an sich, sondern ein Überbegriff für innovative Produkte, die sich von traditionellen Anlageprodukten abheben.

Von anderen Anlageklassen unterscheiden sie sich durch ihr Ertrags- und Risikoprofil. Sie bieten ein überdurchschnittliches
Renditepotenzial;
dafür ist die Performance- und Risikomessung komplex. Oft sind die Produkte auch nicht handelbar. Damit kann ein Anleger nicht ohne weiteres auf veränderte Bedingungen reagieren. Alternative Investments erstrecken sich im Wesentlichen auf folgende Bereiche:

  • Hedgefonds: Investmentfonds, die in traditionelle Assetklassen investieren, dabei aber vielschichtige, nicht traditionelle Anlagestrategien verfolgen
  • Private Equity: zu Deutsch: privates Beteiligungskapital, was den nicht-öffentlichen, direkten Erwerb von Unternehmensbeteiligungen bezeichnet
  • Infrastrukturinvestments: beispielsweise in Erneuerbare Energien, Transport- und Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser, Gefängnisse, Bildungs- und kulturelle Einrichtungen
  • Rohstoffe bzw. Commodities wie Edelmetalle (z.B. Gold), Industriemetalle, Rohöl, Erdgas oder Agrarrohstoffe
  • Managed Futures/CTAs: Commodity Trading Advisors, eine in den USA staatlich reglementierte Bezeichnung für
    Vermögensverwalter, die ausschließlich in Terminmarktprodukte (Derivate) investieren
  • Real Estate:
    Erwerb von Immobilien
    mit dem Ziel, eine Rendite zu erwirtschaften – per Direktinvestment oder über spezialisierte Immobilienfonds, die wiederum in Immobilien oder in Aktien von Immobilienunternehmen (REITs, Real Estate Investment Trusts) investieren
  • Sowie viele weitere Vermögenswerte mit Nischencharakter wie Flugzeuge, Wald, Luxusuhren, Wein, Antiquitäten, Kunst und Patente.

Welche Gründe sprechen für alternative Investments?

Für den Siegeszug der alternativen Investments gibt es zurzeit gute Gründe. Wieso auch Sie innovative Anlagestrategien nicht außer Acht lassen sollten:

Keine Lust auf niedrige Zinsen: Finanzielle Repression

Die
Geldpolitik
befördert die Renditen von
Staatsanleihen
mit solider Bonität trotz Zinswende nach wie vor in ein Terrain von geringen Renditen. Damit erfüllen Anleihen jedoch nicht ihre traditionelle Rolle als Ertragsanlage. Deshalb schauen sich immer mehr Anleger nach außergewöhnlichen Renditeobjekten und -quellen um. Dabei gelangen alternative Investments in ihren Fokus.

Müde vom ständigen Auf und Ab: Hohe Volatilität am Aktienmarkt

Politische Unsicherheiten oder Vorfälle von globaler Tragweite wie die Corona-Pandemie oder der Brexit schlagen auch hierzulande auf die Aktienkurse durch. Schwankende Kurse verunsichern viele Investoren, die auf der falschen Seite der Kurve stehen. Sie blicken daher auf alternative Formen der Geldanlage, um nicht ausschließlich von der risikoreichen Aktienanlage abhängig zu sein.

Schutz vor hohen Verlusten: Erhöhter Bedarf zu diversifizieren

In den „guten alten Zeiten“ konnten Sie noch durch die Anlage in verschiedene Assetklassen und geographische Regionen diversifizieren. Die globalen Märkte sind mittlerweile jedoch so eng verwoben, dass das nicht mehr so einfach funktioniert. Alternative Investments helfen dabei, das Kapital von Investoren gegen Schwankungen der konventionellen Märkte abzuschirmen.

Nicht mehr außen vor sein: Alternative Investments sind nun für jedermann zugänglich

Der Anlegerkreis bei alternativen Anlageklassen bestand zuvor nur aus großen institutionellen Anlegern; nun weitet er sich auf private Investoren aus. Bisher musste man Millionär und am besten mit einem Investment-Manager befreundet sein, um direkt in alternative Anlagestrategien investieren zu können. Jetzt sind diese einerseits immer häufiger in regulierten liquiden und transparenten Vehikeln zugänglich, den OGAW-Fonds („Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“) in Europa. Andererseits revolutioniert die FinTech-Branche beispielsweise mit dem Crowdinvesting die Art, wie Kleininvestoren partizipieren können.

Mit gutem Beispiel voran: Crowdinvesting in Real Estate

Ein perfektes Beispiel für das Wachstum von alternativen Investments gibt es auf dem Immobilienmarkt. Obwohl Real Estate Investment Trusts (REITs) schon lange existieren, waren Kleinanleger bisher nicht in der Lage, mit geringen Beträgen direkt in Immobilienprojekte zu investieren.

Neuerdings gibt es Plattformen für Immobilien-Crowdinvesting, die auch Mikro-Investoren die Möglichkeit bieten, ihr Portfolio durch alternative Investments zu diversifizieren. Die moderne Methode nennt sich Crowdinvesting und funktioniert in der Weise, dass sich viele Investoren über eine Plattform zusammenschließen und gemeinsam das nötige Kapital für ein Investment aufbringen, das keiner alleine bereitstellen könnte bzw. wollte. Im Gegensatz zum Crowdfunding werden Investoren beim Crowdinvesting mit einer Rendite belohnt.

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