Wie wird man reich? – Die Erfolgsstrategie in 9 Punkten

Von Valeria Nickel, Saskia Reh, Mauritius Kloft – aktualisiert am 24.05.2024

Reich werden – der Traum von fast jedem. Doch wie soll das funktionieren? Grundsätzlich ist es nicht
unmöglich, aber
schwierig.

Dabei gilt: Wenn Sie reich werden möchten, sollten Sie frühzeitig mit dem Investieren beginnen. Viele unterschätzen,
wie wichtig der Anlagehorizont ist. In diesem Beitrag geben wir Ihnen neun Tipps an die Hand, mit denen Sie dem
Traum vom Reichtum näher kommen.

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Wie wird man reich?

Oft will man nicht nur reich, sondern schnell reich werden. Im Jahr 2022 lag die Zahl der Dollar-Millionäre bei mehr als 1,6 Mio. in Deutschland[1]. Der Vermögensaufbau braucht jedoch Zeit: Glück im Lotto
oder ein großes Erbe sind dabei nicht die einzigen Wege, um reich zu werden. Tatsächlich gibt es pro Jahr nur wenige
Hundert Lotto-Gewinner. Und lediglich rund 20 % der Millionäre verdanken den Reichtum ihren Eltern oder dem
verstorbenen Ehepartner. Denken Sie also langfristig beim Geld anlegen. Mit Geduld kommen Sie ans Ziel.

Jeder bestimmt für sich was anderes, was reich sein bedeutet. Laut dem iwd (Informationsdienst des Instituts
der deutschen Wirtschaft) wird für die meisten Bundesbürger die Reichtumsgrenze erst ab einem monatlichen
Nettoeinkommen von 7.000 bis 10.000 € überschritten[2]. Beim Vermögen spricht man ab einem Wert von 1 Mio. € von Reichtum.

Der 9-Punkte-Plan im Überblick:

Die Frage „Wie werde ich reich?“ ist nicht leicht zu beantworten. Allerdings gibt es bestimmte Methoden und Tipps,
die Sie zum Selfmade-Millionär machen können.

  1. Die richtige Anlagestrategie
  2. Die Auswahl der Anlageklasse
  3. Seien Sie diszipliniert
  4. Wissen
  5. Beachten Sie den Zinseszinseffekt
  6. Bauen Sie verschiedene Einkommensströme auf
  7. Überdenken Sie Ihre Risikobereitschaft
  8. Eigenverantwortung
  9. Intelligente Schulden?

Die richtige Anlagestrategie

Zunächst sollte Ihnen klar sein, dass Sie nur durch harte Arbeit reich werden können. Dazu sollten Sie sich mit dem
Vermögensaufbau am besten auch schon tiefergehend auseinandergesetzt haben. Kurz gesagt findet ein Vermögensaufbau in drei Schritten statt:

  1. Geld verdienen
  2. Einen Teil des Geldes sparen
  3. Geld gewinnbringend anlegen

Das Grundprinzip besteht darin, Geld über einen bestimmten Zeitraum zu sparen und zu investieren. Ihr Ziel ist es, am
Ende einen beträchtlichen Betrag zu erhalten. Entscheidend für Ihren Vermögensaufbau ist die richtige Strategie. So
können Sie zwischen aktivem und passivem Investment in Einzelaktien oder Fonds wählen. Auch Immobilien können eine
Möglichkeit sein. Eine Zusammenfassung der bekanntesten Strategien finden Sie hier.

Die Auswahl der Anlageklasse

Ihre Anlagestrategie startet mit dem Aufbau Ihres Portfolios, das verschiedene Anlageklassen umfasst:

Im Wesentlichen kann Ihr Portfolio eine Vielzahl verschiedener Anlageformen umfassen, von denen Sie eine
Wertsteigerung erwarten. Um das Ziel „Reich werden“ zu erreichen, sollten Sie sich auf die langfristige Anlage
konzentrieren.

Neben den Chancen auf Kursgewinne bergen Wertpapiere und Anlageobjekte auch Risiken. Als Investorin oder Investor
sollten Sie daher stets darauf achten, Ihr Portfolio über verschiedene Anlageklassen zu diversifizieren, um
potenzielle Verluste zu minimieren[3]. Gewisse Anlagen bringen per se ein höheres Risiko mit sich – insbesondere
alternative Investments. Um reich zu werden sollten hingegen Spareinlagen mit geringem bis keinem Risiko keinen
großen Teil Ihres Portfolios ausmachen. Denn hier gleichen Sie oft nur die Inflation aus und machen keinen Gewinn.

Seien Sie diszipliniert

Um dauerhaften Reichtum zu erlangen, sollten Sie diszipliniert sein. Legen Sie regelmäßig Geld zurück, am besten
indem Sie einen Sparplan oder einen Dauerauftrag einrichten. So können Sie sich selbst motivieren und
disziplinieren. Selbst kleinere Beträge können dabei helfen, langfristig Vermögen aufzubauen. Sie sollten etwa drei
Netto-Monatsgehälter als Notgroschen
auf einem Tagesgeldkonto anlegen[4].

Im Anschluss ist es wichtig, dass Sie Ihre Sparquote erhöhen. Reduzieren Sie Ihre Ausgaben. Hinterfragen Sie etwa, ob
Sie den größeren Fernseher wirklich benötigen – oder ob Sie das Geld nicht lieber anlegen wollen. Steigern Sie Ihre
Einnahmen etwa durch Mietzahlungen bei einem Immobilienkauf oder durch Dividenden bei Aktienkäufen (siehe Punkt 6).
Viele Menschen kümmern sich erst zu spät um ihre finanzielle Zukunft. Um Wohlstand aufzubauen, ist es ratsam,
frühzeitig diszipliniert zu sparen, um von Zinseszinseffekten zu profitieren (siehe Punkt 5).

Wissen

Reiche Menschen sind keine finanziellen Analphabeten. Verbessern Sie daher bei jeder Gelegenheit Ihre finanzielle
Bildung
: Lesen Sie Finanzbücher und Blogs, verfolgen Sie Nachrichten. Fakt ist auch, dass man nicht mehr als
durchschnittlich intelligent sein muss, um reich zu werden. Dies äußerte unlängst auch Warren Buffett, der heute zu
den reichsten Menschen der Welt gehört. Unser Tipp: Eignen Sie sich stetig mehr finanzielles Wissen an!

Beachten Sie den Zinseszinseffekt

Der Zinseszinseffekt ist eines der hilfreichsten Werkzeuge, um reich zu werden. Zinsen, die auf Ihr Anfangskapital
gezahlt werden, verdienen ebenfalls Zinsen. Das heißt: Nicht nur Ihr ursprüngliches Kapital wächst, sondern
gleichermaßen die Zinsen, die Sie darauf verdienen.

Wenn Sie also regelmäßig Geld anlegen und die erzielten Zinsen reinvestieren, wächst Ihr Vermögen im Laufe der Zeit
exponentiell. Denn die neuen Zinsen werden auch auf die bereits verdienten Zinsen berechnet. Kurz gesagt
erwirtschaften Sie also immer größere Gewinne, die wiederum Gewinne erwirtschaften[5].




Beispiel
Nehmen wir an, Sie investieren monatlich 300 € in Aktien, bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 % im Jahr. Dann haben Sie nach 45 Jahren ein Endkapital von mehr als 1 Mio. € – ohne Abzug der
Nebenkosten. Dabei haben Sie selbst nur 162.000 € investiert – die restlichen rund 905.700 €
entstehen durch die jährliche Rendite und Zinseszinsen.

Sie sehen: Um den Zinseszinseffekt optimal zu nutzen, sollten Sie früh beginnen und regelmäßig investieren. Je länger
Ihr Geld arbeitet und je häufiger Sie Ihre Zinsen reinvestieren, desto stärker ist der Effekt[6].

Bauen Sie verschiedene Einkommensströme auf

Sie sollten sich verschiedene Einkommensströme aufbauen. Dann senken Sie das Risiko, falls eine Quelle einmal
versiegen sollte. Beispiele für sinnvolle Nebeneinkünfte sind der Immobilien- oder Aktienmarkt.

Kaufen Sie etwa ein Wohnhaus oder eine Eigentumswohnung, erwirtschaften Sie über die regelmäßigen Mieteinnahmen ein
passives Einkommen. Im besten Fall decken die Einnahmen die Finanzierungskosten des Immobilienkaufs – und Sie können
eine Immobilie mit einem Gewinn verkaufen. Beachten Sie aber Risiken wie eine mögliche Wertminderung als auch die
Instandhaltungskosten. Weitere Informationen über Immobilien als Kapitalanlage finden Sie hier.

Ein anderes Beispiel sind Aktien. Viele Unternehmen zahlen einen Teil ihrer Gewinne in Form einer Dividende an Sie
als Aktionärin oder Aktionär aus. Das geschieht in der Regel vierteljährlich oder jährlich. Dividenden sind eine
Möglichkeit für Sie als Investorin oder Investor, regelmäßiges, passives Einkommen zu generieren – verfolgen Sie
dafür eine Dividendenstrategie. Auch bei sogenannten Indexfonds (ETF) können Sie, bei überschaubarem Risiko, passive
Geldströme generieren[7].

Überdenken Sie Ihre Risikobereitschaft

Es kommt häufig vor, dass einige der wohlhabendsten Personen der Welt als „Spekulanten“ bekannt sind. Etwa die
Hedgefonds-Größen George Soros und Ray Dalio oder die Investorenlegende Carl Icahn. Sie haben durch geschickte
Geldanlagen hohe Summen verdient, obwohl sie bereits über beträchtliches Startkapital verfügten. Letztlich spielt es
jedoch keine Rolle, ob Sie 10.000 € oder 100.000 € als Ausgangskapital haben. Wenn Sie konsequent Geld investieren
und von Kursschwankungen nicht zurückschrecken lassen, können Sie ein kleines Vermögen aufbauen.

Der Deutsche Aktienindex beispielsweise hat über die vergangenen Jahrzehnte hinweg durchschnittlich 8 % Rendite pro
Jahr gebracht. Es lohnt sich also, Ihr Geld in Aktien & Co anzulegen – wenn Sie bereit sind, Kursschwankungen
hinzunehmen
. Hier ist es sinnvoll, Ihr Geld über mindestens zehn Jahre hinweg anzulegen – um eben diese
Kursschwankungen auszugleichen[8].

Eigenverantwortung

Wenn Sie den Wunsch haben, Millionär zu werden, müssen Sie bereit sein, die Verantwortung für Ihr Geld zu übernehmen.
Sie sollten also am besten selbst die Kontrolle über Ihre Finanzen behalten.

Finanzberater verfolgen oft eigennützige Interessen, insbesondere wenn sie einer Bank verpflichtet sind oder nach
Provisionen arbeiten. Sollte Ihnen das Fachwissen fehlen, kann ein Honorarberater eine gute Alternative sein. Obwohl
dieser kostenpflichtig ist, agiert er unabhängig und Sie bezahlen ihn nach Arbeitsstunden oder abhängig Ihres
Vermögens – nicht auf Basis erfolgreicher Vertragsabschlüsse. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Sie
eine hochwertige Beratung und das beste Angebot erhalten.

Intelligente Schulden?

Grundsätzlich sollten Sie stets darauf achten, nicht mehr Geld zu investieren, als Sie verdienen und Schulden zu
vermeiden. Allerdings sind nicht alle Schulden unbedingt schlecht. Es scheint zunächst widersprüchlich, Wohlstand zu
erlangen und Schulden anzuhäufen. Doch Sie können Schulden als „gute“ Schulden betrachten, wenn sie beim Aufbau von
Reichtum helfen
. Beispiel: Sie leihen sich zu 3 % Geld, erwirtschaften damit aber 10 % Rendite.

Wichtig ist, die Schulden und das Risiko, die Sie übernehmen, genau im Blick zu behalten. Es wäre unklug, etwa für
den Aktienkauf (oder noch riskantere Anlageprodukte) einen Kredit aufzunehmen. Die Märkte sind sehr volatil und
Aktien werfen keine regelmäßigen Erträge ab, um den Kredit zurückzuzahlen. Im schlimmsten Fall zahlen Sie ein
Darlehen zurück, das Sie zuvor verzockt haben.

Für den Kauf von Immobilien können (und sollten) Sie hingegen einen Kredit in Anspruch nehmen. Denn hier erhalten
Sie, wie oben bereits erwähnt, einen monatlichen Cashflow in Form von Mieten. Damit können Sie den Kredit bedienen.
Neben den Mieten profitieren Sie als Vermieterin oder Vermieter auch von der potenziellen Wertsteigerung von Häusern
und Wohnungen. Diese können Sie später gewinnbringend verkaufen. Das Geld, das Sie nicht in den Immobilienkauf
stecken, können Sie indes wieder investieren. Und so dem Traum näher zu kommen, reich zu werden.

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Quellenangaben

  1. WirtschaftsWoche: World Wealth Report – Die Anzahl deutscher Dollar-Millionäre schrumpft
  2. IWD: Ab wann ist man
    reich?
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 15
  4. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 19 f.
  5. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 12
  6. Weltsparen: Studie belegt: Das ist die erfolgreichste Methode, um reich zu werden
  7. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 120 ff.
  8. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 21 f.