Von Valeria Nickel – aktualisiert am 10.11.2022
Keine Frage: Jeder Sparer möchte eine attraktive Rendite erzielen. Tagesgeld und Festgeld oder ein Sparkonto können
diese aufgrund der
aktuellen Niedrigzinsen bei hoher Inflation nicht bieten. Investoren müssen sich deshalb nach einer alternativen Kapitalanlage umsehen, um
Gewinne zu erzielen. Beim Investment müssen sie dabei die schwere Entscheidung zwischen Rendite und Risiko treffen.
Warum ist Rendite aber überhaupt so wichtig und wo haben Sie derzeit renditeträchtige Anlagemöglichkeiten?
Die Rendite berechnet man, um verschiedene Geldanlagen miteinander vergleichen zu können, bei denen
jeweils unterschiedliche Kosten und Gewinne anfallen. Die Rendite gibt das Verhältnis der Auszahlungen zu den
Einzahlungen an. Damit kann man beispielsweise ausrechnen, welcher Zinssatz erforderlich ist, um bei mehreren
Kapitalanlagen zum gleichen Auszahlungs-Ergebnis zu kommen.
Rendite in Abgrenzung zum Gewinn
Die Rendite ist nicht zu verwechseln mit dem Gewinn: Stellen Sie sich vor, Sie leihen jemandem im
Rahmen eines Kreditprojekts 1.000 € und bekommen 1.100 € zurück – also 100 € mehr. Im Rahmen eines
anderen Kreditprojekts verleihen Sie 2.000 € und erhalten 2.200 € wieder – 200 € mehr. Bei welchem der
beiden Kreditprojekte bekommen Sie die größere Rendite?
Die „Rendite“ im zweiten Deal erscheint mit 200 € höher. Allerdings verleihen Sie dabei ja auch doppelt so viel
Geld wie beim ersten Mal. Bei der Renditeberechnung müssen Sie also den Gewinn bezogen auf das eingesetzte
Kapital berechnen. 100 € sind bezogen auf 1.000 € Kapitaleinsatz 10 % Rendite. 200 €
sind
bezogen auf 2.000 € Kapitaleinsatz ebenfalls 10 %. Beide Kreditprojekte haben also die gleiche Rendite.
Das wichtige Kriterium Anlagezeitraum
Eine weitere Größe, die bei der Renditeberechnung nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist der
Anlagezeitraum. Stellen Sie sich wieder das Beispiel Kreditprojekte vor: Sie verleihen 1.000 € und
erhalten nach einem halben Jahr 1.100 € zurück. In einem anderen Fall erhalten Sie denselben Betrag erst nach einem
ganzen Jahr zurück. Vergleichen Sie den Gewinn mit dem eingesetzten Kapital, so kommen Sie in beiden Fällen auf
10 % des eingesetzten Kapitals.
Allerdings ist der Zeitraum, in dem Sie das Geld weggeben, unterschiedlich. In der Finanzwelt ist der
Standardzeitraum ein Jahr – das berühmte „p.a.“ (lat. für „per annum“). Die Rendite beträgt im ersten Fall also
20 % p.a., hingegen sind es nur noch 10 % p.a. im zweiten Fall. Sie wird immer auf ein Jahr
hochgerechnet, auch wenn der
tatsächliche Investitionszeitraum kürzer ist, damit die Renditen unterschiedlicher Investitionen vergleichbar sind.
Grundsätzlich haben die deutschen Sparer den Ruf, sich nicht viel um die Rendite zu scheren und stattdessen auf
Sicherheit zu setzen. Schließlich ist das Sparbuch auf der Bank, der Inbegriff der Minizinsen, ihre
beliebteste Geldanlage.
Auch der anhaltende Niedrigzins beeinflusst das sicherheitsorientierte Sparverhalten der Deutschen bislang nur
wenig. Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland ist laut Eurostat im Jahr 2019
sogar erneut angestiegen: von 18,32 % auf 18,42 %. Ganz anders sieht es im Rest Europas aus: Der gesamte
EU-Durchschnitt (ohne Großbritannien) betrug laut Eurostat in den Jahren 2018 und 2019 circa 10 %.
Tagesgeldzinsen gleichen die Inflationsrate nicht mehr aus
Dass das Anlegerverhalten der Deutschen nicht unvorsichtig wird, ist zwar positiv – sich jedoch mit niedrigen bis keinen
Renditen zufrieden zu geben, ist für Anleger nachteilig. Als Investor benötigt man natürlich viel
Motivation, um seine Anlagestrategie sowie sein Anlageziel zu verändern und eine höhere Risikoaffinität zu
entwickeln. Trotz Zinswende kann
sich dies jedoch nur lohnen. Das Problem an einer niedrigen Verzinsung ist nämlich die Inflationsrate.
In den vergangenen Monaten und Jahren lagen die Zinsen auf ein durchschnittliches Tagesgeldkonto stets unter der
Inflationsrate. Der sogenannte Realzins, der das Verhältnis von Inflation und Tagesgeld beschreibt, war durchweg
negativ.
Entwicklung des Realzins (2017-2020)
Durch eine positive Inflation verliert das Geld ständig an Wert – was in Maßen auch gut und richtig für
die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes ist. Ein Sparer, der Geld in Renditen unter der Inflationsgrenze
anlegt, verliert praktisch Geld, da er am Ende des Anlagezeitraums weniger von dem Geld kaufen kann, als zu Beginn
der Anlage. Für Privatanleger ist es daher wichtig, ihr Sparverhalte an der Höhe der Zinsen auszurichten. Derzeit
kommen sie nicht um etwas riskante und spekulative Finanzprodukte herum, um eine eingermaßen ordentliche Rendite zu
erwirtschaften.
Aktien
Der Klassiker bei Anlagen mit hohen Renditechancen sind Aktien von Unternehmen. Sie bringen bei mittel-
bis langfristiger Anlagedauer laut Bundesbank seit 1991 eine durchschnittliche jährliche Rendite von gut 8 %. Damit
sind sie die renditestärkste Anlageform. Außerdem erhalten Aktionäre eine jährliche Dividende. Die
Kehrseite der Medaille sind die hohe Wertschwankungen an der Börse. Hat eine Aktie einmal einen großen
Verlust zu verzeichnen, kann es lange Zeit dauern, bis der Anleger das damit verlorene Geld wieder reinholt.
Eine Möglichkeit zur Diversifikation vom eigenen Portfolio bieten Aktienfonds, bei denen Sie in verschiedene Unternehmen
gleichzeitig investieren können. Immer beliebter ist auch das Investment in einen Aktienindexfond bzw. ETF (Exchange Traded Fund). Dies sind börsennotierte Fonds, die einen bestimmten Index wie den DAX abbilden, womit
gewährleistet ist, dass sich die Performance des Fonds immer parallel zum Index entwickelt.
Aktienanleihen
Eine lukrative Alternative zu Aktien für Käufer festverzinslicher Wertpapiere bzw. Unternehmensanleihen
sind Aktienanleihen. Eine Aktienanleihe ist ein Vertrag
zwischen Emittenten (z.B. einer Bank) und Investoren, der
einerseits wie eine Anleihe funktioniert: Der Investor erhält
einen festen Zinskupon über eine klar begrenzte Laufzeit hinweg und der Emittent erhält das von dem Investor
bereitgestellte Kapital.
Die Zinsen bei Aktienanleihen höher als bei klassischen Unternehmensanleihen, denn es gibt eine variable Art der
Rückzahlung. Der Emittent hat ein Wahlrecht: Entweder er zahlt bei Fälligkeit den Nennwert der Anleihe als
Geldbetrag zurück oder eine bestimmte, vorab festgelegte Anzahl von Aktien bzw. deren Gegenwert. Aktienanleihen sind
also eine Kombination aus einer hochverzinslichen Anleihe und einer Inhaberschuldverschreibung, deren Wert auf einer
Aktie basiert.
Aus den zwei möglichen Schluss-Szenarien wählt der Emittent selbstverständlich diejenige, die für ihn am günstigsten
ist. Wenn der Kurs einer Aktie steigt, erhält der Anleger nur den Betrag zurück, den er einst als Anleihe bereitgestellt
hat; fällt der Kurs der Aktie, liefert der Emittent die vorab festgelegte Anzahl von Aktien. In diesem Fall verringert
sich die Rendite des Anlegers, da der aktuelle Kurswert der Aktien geringer ist als der Nennbetrag, den er einst in die
Anleihe investiert hat. Damit ist die Gewinnchance im Gegensatz zur Aktie bei einer Aktienanleihe für den Anleger
nach oben hin gedeckelt. Das ist der Preis für die meist weit über Marktniveau liegenden Zinsen. Ganz
genau wie bei einer Aktie ist hingegen die Lage bei dem unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz des Unternehmens: Dann
müssen Anleger einen Totalverlust hinnehmen.
Exotische Kapitalanlagen: Oldtimer
Wer es noch ausgefallener mag, der kann auf der Suche nach einer guten Rendite beispielsweise auch auf exotische
Kapitalanlagen wie Oldtimer setzen. Das teuerste Auto der Welt ist ein Oldtimer: der Ferrari 250, Baujahr 1957. 2011 hat
er für 12 Mio. € den Eigentümer gewechselt. Eine konstante Wertsteigerung ist – bei richtiger
Pflege des Wagens – wahrscheinlich.
Gerade bei Oldtimern und Pkw-Klassikern ist der Markt groß. Sachwerte sind außerdem relativ unabhängig von der
Weltwirtschaftslage. Die Geldanlage Auto ist zudem weniger schwankend als die meisten Aktien. Nach dem
Oldtimer-Preisindex Dox haben Oldtimer in Deutschland seit 1999 trotzdem durchschnittlich 6 % an Wert zugelegt.
Aber Vorsicht vor „Schnäppchen“: Autos mit einem Anschaffungspreis von weniger als 100.000 € müssen meist erst
einmal teuer restauriert werden. Da ist es meist sinnvoller, direkt mehr Geld für einen fertig
restaurierten Oldtimer einzusetzen. In jedem Fall sollten Sie sich aber mit einem Sachverständigen beraten, bevor Sie
eine Kaufentscheidung treffen.
Ein netter – und wichtiger – Nebeneffekt: Oldtimer sollten regelmäßig gefahren werden, damit die
Dichtungen nicht porös werden und die beweglichen Teile nicht einrosten. Das Auskosten Ihrer Geldanlage bedeutet hier
also nicht Verschleiß, sondern Werterhalt.
Crowdinvesting
Mit dem Aufkommen der FinTechs feiert das Crowdinvesting bzw. Crowdfunding großen Erfolg als alternative
Anlagemöglichkeit für das Vermögen von Privatanlegern. Beim Crowdinvesting schließen sich viele Anleger über eine
Internetplattform zusammen, um gemeinsam hohe Beträge
anlegen zu können. So erreichen sie die Schwellen zu den hoch verzinsten Anlageklassen, die
bisher nur professionellen Anlegern vorbehalten waren – bei einem vertretbaren Risiko.
Zusammen mit neuen Anbietern für Crowdinvesting entstehen auch immer mehr Kredit-Plattformen (Crowdlending), auf denen private Kreditnehmer und
Kreditgeber zueinander finden können. Als Kapitalgeber kann man die meist hoch verzinsten Kredite ebenfalls als
renditereiche Kapitalanlage nutzen – jedoch ist dabei mit besonders hohen Risiken zu rechnen, da sich die Bonität der
Kreditnehmer schlecht einschätzen lässt.
Crowdinvesting-Volumen in Millionen Euro
Crowdinvesting ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden und Anleger investieren stetig
mehr Kapital in den jungen Markt. Zwar zeigte sich im Corona-Krisenjahr 2020 ein dezenter Rückgang im jährlichen
Investitionsvolumen gegenüber dem Rekordjahr 2019. Doch erste Schätzungen zu den Quartalszahlen für 2021 zeigen
erneut einen deutlichen Anstieg im Volumen. So wurde im ersten Quartal 2021 bereits wieder das Investitionsniveau
von 2019 erreicht.
Wer seine Strategie der Niedrigzinsphase anpassen und auf die Wertbeständigkeit von Immobilien vertraut, für
den könnte das Immobilien-Crowdinvesting interessant sein. Auf
Crodwinvesting-Plattform BERGFÜRST
profitieren Sie gleich von mehreren Vorteilen des Immobilien-Crowdindvestings.
Zusammengefasst stellt das Crowdinvesting somit eine sehr gute alternative Investition zu Aktien und Aktienanleihen für
selbstbestimmte Anleger dar, die bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen. Das gilt besonders in der derzeitigen
Niedrigzinsphase, in der die Rendite von Tagesgeld, Festgeld und anderen
Spareinlagen von der Inflation übertroffen wird. Informieren Sie sich deshalb über aktuelle Investitionsmöglichkeiten auf BERGFÜRST.
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