Zinseszinsrechner: Welchen Einfluss haben Laufzeit und Zins?

Von Steffi Block – aktualisiert am 20.12.2023

Überprüft von Mauritius Kloft

Träumen Sie davon, Ihr Geld im Schlaf zu vermehren – oder besser noch, zu vervielfachen? Für ausgeschlafene Anlegerinnen
und Anleger ist dieser Traum schon lange Realität. Grund dafür ist ein weithin unterschätztes Finanzphänomen: Der
Zinseszins. Hier erhalten Sie Zinsen auf die erwirtschafteten Zinsen – und das, ohne weiteres Geld einzahlen zu müssen.

Wie gravierend dieser Effekt wirklich ausfällt, können Sie mit unserem Zinseszinsrechner ermitteln:



Und so bedienen Sie den Rechner:

Das Ergebnis

Wenn Sie auf Berechnen klicken, erhalten Sie sofort das Ergebnis Ihrer Berechnung: Sie sehen nun genau, wie stark der
Zinseszinseffekt in Ihrer persönlichen Situation greift. Entscheidend hier sind die Zinseszinserträge – also die
Erträge, die Sie durch den Zinseszins erhalten, und nicht etwa auf die Einzahlungen. In der Grafik können Sie das
exponentielle Wachstum der Zinszahlungen durch den Zinseszins deutlich erkennen. Probieren Sie den Zinseszinsrechner
gerne mit verschiedenen Angaben aus!

Was ist der Zinseszins?

Der Zinseszins (engl. compound interest) beschreibt die Zinsen, die Sie als Anlegerin oder Anleger auf Zinsen erhalten. Werden Zinsbeträge
umgehend reinvestiert oder thesauriert kommt es zum Zinseszinseffekt: Das angelegte Kapital wächst schneller, da
eine Zinsgutschrift direkt wieder verzinst wird.

Der Zinseszins ist ein einfaches Mittel, Vermögen
aufzubauen
. Aufgrund seiner Simplizität wird er dennoch oft unterschätzt. Generell sollten Sie den
Zinseszinseffekt jedoch unbedingt nutzen, um Ihr Geld zu vermehren.

Das Prinzip ist simpel: Auf angelegtes Kapital erhalten Sie in der Regel Zinsen, die der Anlage gutgeschrieben werden. Werden
die Zinsen nicht ausgegeben und bleiben in der Anlage, werden sie in der darauffolgenden Zinsperiode zusammen mit dem
ursprünglichen Kapital verzinst. Damit wächst das zu verzinsende Kapital und Sie erhalten dementsprechend mehr
Zinserträge als in der vorangegangenen Zinsperiode. Dies führt dazu, dass das Vermögen immer schneller ansteigt.

Beispielrechnung

Legen Sie 3.000 € mit 7,0 % Zinsen p.a. an, verdoppelt sich das Anfangskapital bereits nach knapp
11 Jahren. Nach 15 Jahren hat es sich sogar schon fast verdreifacht.

Jahr Startkapital Zinsen Endkapital
1 3.000 € 210 € 3.210 €
2 3.210 € 225 € 3.435 €
3 3.435 € 240 € 3.675 €
4 3.675 € 257 € 3.932 €
5 3.932 € 275 € 4.208 €
10 5.515 € 386 € 5.901 €
11 5.901 € 431 € 6.314 €
15 7.736 € 541 € 8.277 €
20 10.849 € 759 € 11.609 €

Zum Vergleich

Legen Sie 3.000 € zu den gleichen Konditionen ohne Zinseszinseffekt an, ist das Kapital erst nach
15 Jahren auf etwas mehr als 6.000 € angewachsen. Sie benötigen also deutlich mehr Zeit, um Ihr Vermögen zu vermehren.

Jahr Startkapital Zinsen Endkapital
1 3.000 € 210 € 3.210 €
2 3.000 € 210 € 3.420 €
3 3.000 € 210 € 3.630 €
4 3.000 € 210 € 3.840 €
5 3.000 € 210 € 4.050 €
10 3.000 € 210 € 5.100 €
15 3.000 € 210 € 6.150 €
20 3.000 € 210 € 7.200 €
Kurze Zinsperioden steigern den Zinseszinseffekt

Im vorangegangen Beispiel wurde von einer jährlichen Verzinsung ausgegangen. Bei einer
unterjährigen Verzinsung werden die Zinsen hingegen nicht wie üblich einmal pro Jahr
ausgezahlt, sondern halbjährlich, quartalsweise oder auch monatlich. Dadurch, dass die Zinsen bzw.
Zinseszinsen in der laufenden Verzinsung öfter berücksichtigt werden, wächst der Ertrag noch schneller an.

Anlegen: Wann? Wie viel? Wie lange?

  • Umso früher, desto besser.
  • Umso mehr, desto besser.
  • Umso länger, desto besser.

Idealerweise legen Sie entweder früh einen größeren Betrag an oder Sie investieren regelmäßig kleinere Beträge.
Zudem sollen Sie Ihr Geld solange wie möglich für sich arbeiten lassen. Denn der Zinseszinseffekt braucht viel Zeit,
um seine volle Kraft zu entwickeln.

Warum möchten Sie Geld anlegen?

Jetzt Anlegertest machen

Was ist die Zinseszinsformel?

Mit der Zinseszinsformel können Sie berechnen, wie viel Endkapital Ihnen durch die Aufzinsung des Kapitals nach einem
bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung steht.

Kn = K0 × (1 + (
p
/
100
))[n]
Kn – Endkapital
Ko – Anfangskapital
p – Zinssatz
n – Laufzeit

Nehmen wir wieder 3.000 € und legen diese bei einem Zinssatz von 7,0 % für 5 Jahre fest an, ergibt sich
demnach folgende Zinsrechnung:

K5 = 3.000 € × (1 + (
7,0
/
100
))[5] = 4.208 €

Nach fünf Jahren ist das Vermögen also auf 4.208 € angewachsen. Das bedeutet einen
Vermögenszuwachs von 1.208 €. Ohne die erneute Verzinsung der Erträge wären es lediglich 1.050 €
(210 € pro Jahr). Der Zinseszinseffekt allein bringt in diesem Beispiel also
zusätzliche 158 € ein.

Diese Formel liegt auch unserem Zinseszinsrechner zugrunde (siehe oben), den Sie für Ihre Berechnung auch einfach nutzen können.

Welche Anlageformen eignen sich?

Gerade in Verbindung mit hohen Zinsen ist der
Zinseszinseffekt beachtlich. Von Niedrigzinsen sollten Sie deshalb im besten Fall die Finger lassen – also risikoarmen Anlagemöglichkeiten wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbuch. Diese Geldanlagen bringen Ihnen nur geringe Zinsen ein, die meist nicht einmal die Inflation ausgleichen können.

Renditestarke Anlagemöglichkeiten gehen meist mit einem erhöhten Risiko einher. Deshalb empfiehlt es
sich grundsätzlich das Kapital über verschiedene Anlageklassen und Laufzeiten zu streuen.

Aktien sind der Klassiker unter den
renditeträchtigen Anlagen. Aufgrund ihrer Wertschwankungen sind sie allerdings mit Vorsicht zu genießen. Aktienfonds hingegen bieten die Möglichkeit zur Diversifikation des Portfolios.

Eine günstige Alternative sind börsengehandelte Aktienfonds, sogenannte ETF. Diese sind in der Regel als passiver Indexfonds konzipiert: Sie legen in einen Fonds an, der per Computersteuerung einen ganzen Aktienindex nachbildet. So erwirtschaften Sie satte Renditen, bei denen wiederum der Zinseszinseffekt greift. Bei thesaurierenden ETF werden Dividenden direkt wieder reinvestiert, was den Zinseszinsertrag weiter erhöht.

Investment geschenkt


Ihr Gutscheincode

10 € Startguthaben

Anlagetipps

  • Lassen Sie im besten Fall die Finger von
    Niedrigzinsen.
  • Je höher das Risiko desto höher der Zins – streuen Sie
    das Risiko durch diversifizierte Portfolios.
  • Wählen Sie (wenn möglich) eine Geldanlage ohne
    anfallende Gebühren und halten Sie somit die Kosten gering.
  • Lassen Sie die Zinsen in jedem Fall in der Anlage, Ihr
    Geld arbeitet so von ganz alleine.

Bild-Copyright: Ewa Studio / Shutterstock.com