Von Mauritius Kloft, Saskia Reh – aktualisiert am 28.10.2024
Das Wichtigste in Kürze |
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Gold wird oft als vergleichsweise sicherer Hafen in Krisenzeiten und bei steigender Inflation gesehen – ein Wert, der
beständig bleibt und jederzeit in Geld umgewandelt werden kann[1]. Doch wie sieht es aus, wenn Sie Goldaktien kaufen?
Sind Aktien von Goldminenunternehmen genauso verlässlich? Die Antwort lautet: Nein.
Doch warum ist das so? Welche Chancen können Goldaktien dennoch bieten, und worauf sollten Sie bei einem Investment
achten? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Welt der Goldaktien und was Sie wissen sollten, bevor Sie
investieren.
Goldaktien sind Anteile an Unternehmen aus der Goldbranche. Goldaktien beziehen sich in der Regel auf Aktien von
Bergbauunternehmen, die sich auf die Suche und Erschließung von Goldvorkommen in der Erde konzentrieren[2]. Das wird in
der Geologie auch als „Exploration“ bezeichnet. Daher sind sie oft auch als Goldminenaktien bekannt. Kurz gesagt:
Goldaktien sind Anteile an Firmen, die Gold abbauen.
Es kann bei Goldaktien jedoch auch um Aktien anderer Goldproduzenten gehen – also etwa Schmuckfirmen oder
Unternehmen, die in Goldminen investieren. Wie andere Aktien sind Goldaktien ebenfalls in Indizes gelistet. Der wohl
bekannteste Index für Goldaktien ist der NYSE Arca Gold BUGS Index[3]. Dieser bündelt die größten Goldunternehmen
weltweit, wie Barrick Gold oder Newmont Mining (siehe unten).
Häufig heißt es, dass die Investition in Goldaktien eine Alternative zum Kauf von physischem Gold ist. Als
Hauptargument wird dabei angeführt, dass die Minenbetreiber von einem steigenden Goldpreis profitieren. Diese Logik
greift jedoch zu kurz und geht selten auf (siehe unten). Aktionäre werden derweil über Dividenden und Kursgewinne
indirekt am steigenden Goldpreis beteiligt.
Aktien bieten im Gegensatz zu physischem Gold keinen Inflationsschutz. Lesen Sie im Folgenden, welche Gründe es dafür
gibt und warum sich eine Investition in Goldaktien grundlegend von Gold als Geldanlage unterscheidet.
Während Goldaktien ein indirektes Investment in Gold darstellen, ist der Kauf von physischem Gold in Form von Barren
oder Münzen eine direkte Investition[6].
Dieses sogenannte Anlagegold eignet sich allein nur bedingt zum Vermögensaufbau, da es seinem Besitzer weder Zinsen
noch Dividenden einbringt. Es hat als Teil eines breit gestreuten Portfolios durchaus seine Berechtigung.
Denn physischem Gold wird ein gewisser Inflationsschutz zugeschrieben. Es hat sich historisch als langfristiger
Wertspeicher erwiesen, der nicht nur Inflationsrisiken abfedert, sondern auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten an
Wert gewinnt. Physisches Gold wird daher oft empfohlen, um das Depot abzusichern – und vor der Volatilität von
Aktien zu schützen. Der Grund dafür ist die geringe Korrelation zwischen Goldpreis und Aktienmärkten in der
Vergangenheit.
Zudem sind Goldaktien von variablen Produktionskosten und -bedingungen abhängig, während physisches Gold eine
konstante Werthaltigkeit, die unabhängig von Unternehmenskennzahlen ist, bietet.
Was Sie beim Goldkauf beachten sollten, lesen Sie hier.
Die Entwicklung des Goldpreises beeinflusst zwar auch die Goldminen und deren Aktien, doch die Kursentwicklung von
Goldaktien hängt stärker von der Leistung der Unternehmen selbst und der Stimmung an den Börsen ab. Während der
Goldpreis an Rohstoffbörsen entsteht, wird der Aktienkurs hauptsächlich am Aktienmarkt festgelegt. Das bedeutet,
dass Goldaktien den Goldpreis nur teilweise widerspiegeln und oft stärkeren Schwankungen unterliegen, was sie
besonders volatil macht.
Einer der Hauptgründe für die Wertschwankungen von Goldaktien ist, dass die Suche und der Abbau des seltenen
Edelmetalls auf viele Herausforderungen trifft und sehr ressourcenintensiv ist. Die Erschließung neuer Vorkommen ist
oft zeitaufwendig, kostenintensiv und mit Unsicherheiten verbunden, was die Gewinne von Goldminenunternehmen und
damit auch den Aktienkurs stark beeinflussen kann. Zudem treten Goldvorkommen häufig in Ländern ohne ausreichende
Rechtssicherheit für operierende Unternehmen auf. So sind Probleme mit Förderlizenzen und Enteignungen keine
Seltenheit. Die Kurse von Goldaktien reagieren in ihren Wertschwankungen sehr sensibel sowohl auf negative als auch
positive Nachrichten.
Falls Sie Goldminenaktien kaufen wollen, gibt es eine Vielzahl von Goldproduzenten. Eine Übersicht:
Aktie |
ISIN |
Börsenwert (in Mrd. €) |
---|---|---|
Newmont Mining Corp. | US6516391066 | 57,20 |
Agnico Eagle Mines Ltd. | CA0084741085 | 36,21 |
Barrick Gold Corp. | CA0679011084 | 32,03 |
Wheaton Precious Metals Corp. | CA9628791027 | 25,20 |
Franco Nevada Corp. | CA3518581051 | 21,75 |
Kinross Gold Corp. | CA4969024047 | 11,05 |
Anglogold Ashanti Ltd. | GB00BRXH2664 | 10,47 |
Royal Gold Inc. | US7802871084 | 8,57 |
SSR Mining Inc. | CA7847301032 | 1,08 |
Neben dem Kauf von Goldaktien gibt es verschiedene Alternativen, um vom Goldmarkt zu profitieren. Ein Überblick:
Nein. Erlöse, die mit Goldaktien erwirtschaftet werden, müssen wie Gewinne aus anderen Wertpapiergeschäften
versteuert werden. Bei Goldaktien müssen Sie somit die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich
Solidaritätszuschlag (5,5 %) und gegebenenfalls Kirchensteuer (8 % bis 9 %) zahlen.
Auf den Handel mit physischem Gold fällt hingegen nach dem Ablauf einer Haltefrist von einem Jahr keine Abgeltungssteuer ab – es greift die sogenannte
Spekulationsfrist[8]. Verkaufen Sie Ihr Anlagegold indes vor Ablauf dieser Frist, müssen Sie die Gewinne mit Ihrem
persönlichen Einkommensteuersatz versteuern.
Sollten Sie sich entscheiden, Goldaktien zu kaufen, sollten Sie auf folgende Faktoren achten:
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