Lohnt sich ein Investment in Gold-Aktien?

Von Lana Iliev – aktualisiert am 21.02.2023

Die anhaltende Inflation veranlasst viele Anleger dazu, auf den Sachwert Gold zu spekulieren. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt: Gold-Aktien ermöglichen ein indirektes Investment in das glänzende Edelmetall. Aber bieten sie die gleichen Vorteile wie physisches Gold in Form von Barren oder Münzen, also Werterhalt und Inflationsschutz?

Was sind Gold-Aktien?

Die Begriffe Gold-Aktien (auch Goldaktien geschrieben), Goldminenaktien oder Minenwerte verweisen auf Aktien von Bergbauunternehmen, die sich auf die Exploration und Förderung des Edelmetalls Gold spezialisiert haben.

Die Exploration von Edelmetallen (wie beispielsweise Gold) beschreibt in der Geologie die Suche oder Erschließung von Rohstoffvorkommen in der Erdkruste.

Häufig wird die Milchmädchenrechnung aufgestellt, dass die Investition in Gold-Aktien eine Alternative zum Kauf von physischem Gold ist. Diese Logik greift jedoch zu kurz und geht selten auf. Als Hauptargument wird dabei angeführt, dass die Minenbetreiber von einem steigenden Goldpreis profitieren und Aktionäre über Dividenden und Kursgewinne indirekt ebenfalls am steigenden Goldpreis beteiligt werden.

Ethische Bedenken

Mit dem Kauf von Gold-Aktien unterstützen Anleger Unternehmen, die weltweit Goldminen betreiben. Schlechte Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit, ungerechte Bezahlung sowie giftiges Quecksilber als Bedrohung für Mensch und Umwelt bestimmen die Schlagzeilen über den modernen Goldabbau. Viele der Minen befinden sich in Entwicklungsländern und die Goldschürfer, die sich bei der Arbeit unter Tage großen Gefahren aussetzen, erhalten lediglich circa ein Drittel des Londoner Goldpreises für die Metallbestände, die sie auf die Erdoberfläche befördern.

Gold-Aktien versus physisches Gold

Aktien gelten grundsätzlich als Spekulationsobjekte und bieten im Gegensatz zu physischem Gold keinen Inflationsschutz. Lesen Sie im Folgenden, welche Gründe es dafür gibt und warum sich eine Investition in Gold-Aktien grundlegend von Gold als Geldanlage unterscheidet.

Wie funktioniert die Geldanlage in physisches Gold?

Während Gold-Aktien ein indirektes Investment in Gold darstellen, ist das Pendant, der Kauf von physischem Gold in Form von Barren oder Münzen, als direkte Investition zu verstehen.

Dieses sogenannte Anlagegold eignet sich jedoch nur bedingt zum Vermögensaufbau, da es seinem Besitzer weder Zinsen noch Dividenden einbringt. Auf der anderen Seite wird physischem Gold jedoch ein gewisser Inflationsschutz zugeschrieben: Als begrenzte Ressource und begehrter Sachwert vermag Gold der Inflation durch einen echten Gegenwert standzuhalten.

Physisches Gold wird oft zur Absicherung eines Depots und insbesondere als Schutz vor der Volatilität von Aktien empfohlen.
Der Grund dafür ist die geringe Korrelation zwischen Goldpreis und Aktienmärkten in der Vergangenheit. So ermöglicht die Investition in das seltene Edelmetall die Diversifizierung des Portfolios.

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Wie kommt der Preis für physisches Gold zustande?

Der Goldpreis beschreibt den aktuellen Marktpreis für das Edelmetall Gold und entsteht durch den Handel an den internationalen Rohstoffbörsen. Der Goldpreis schwankt relativ zum Handel, ist aber weniger volatil als Aktienkurse.

Ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren beeinflusst den täglichen Goldkurs. Einige Beispiele:

  • Der Dollarkurs, denn der Goldpreis wird meist in der US-amerikanischen Währung notiert.
  • Zinssätze der Zentralbanken.
  • Entwicklungen an den Rohstoffbörsen, beispielsweise die Preisentwicklung von Öl oder anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin.
  • Emotionen und Reaktionen der Anleger aufgrund von Inflationsängsten, politischen Ereignissen, etc.

Wie kommt der Kurs von Gold-Aktien zustande?

Der Goldkurs wirkt sich zwar auch auf Goldminen und damit auf ihre Wertpapiere aus – sehr viel stärker werden die Kurse von Gold-Aktien jedoch durch die unternehmerische Performance der Goldminenbetreiber und die allgemeine Stimmung an den Börsen beeinflusst. Der Aktienkurs wird also nicht nur an den Rohstoffbörsen festgelegt, sondern überwiegend auf dem Aktienmarkt. Dies führt nicht nur dazu, dass der Goldpreis nur bedingt abgebildet wird, sondern auch zu einer hohen Volatilität der Aktientitel.

Einer der Hauptgründe für Wertschwankungen von Gold-Aktien ist, dass die Exploration und Förderung des seltenen Edelmetalls mit vielen Hindernissen verbunden und besonders ressourcenintensiv ist. Zudem treten Goldvorkommen häufig in Ländern ohne ausreichende Rechtssicherheit für operierende Unternehmen auf. So sind Probleme mit Förderlizenzen und Enteignungen keine Seltenheit. Die Kurse von Gold-Aktien reagieren in ihren Wertschwankungen sehr sensibel sowohl auf negative als auch positive Nachrichten.

Sogenannte Junior-Gold-Explorer, die sich der Erschließung neuer Goldvorkommen verschrieben haben, gelten dabei als besonders unsicher. Etablierte Goldförderer hingegen, die bereits über Minen verfügen, haben einen besseren Ruf.

Goldfonds und ETF

Goldfonds oder entsprechenden ETF wirken dem Risiko von Einzelaktien entgehen. Durch einen Fonds profitieren Anleger von einer breiten Risikostreuung sowie den Markt- und Fachkenntnissen eines Fondsmanagers. Zudem zählt das Fondseigentum als Sondervermögen. Während Goldfonds, ebenso wie andere aktiv gemanagte Investmentfonds, hohe Verwaltungsgebühren verlangen, sind passiv gemanagte ETF sehr viel günstiger. Der wohl bekannteste Index für Gold-Aktien ist der NYSE Arca Gold BUGS Index, der die größten Goldunternehmen weltweit bündelt, wie beispielsweise Barrick Gold oder Newmont Mining.

Bieten Gold-Aktien die gleichen Steuervorteile wie physisches Gold?

Erlöse, die mit Gold-Aktien erwirtschaftet werden, müssen wie Gewinne aus anderen Wertpapiergeschäften versteuert werden. Somit muss die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5 %) und gegebenenfalls Kirchensteuer (8 % bis 9 %) entrichtet werden.

Auf den Handel mit physischem Gold hingegen ist nach dem Ablauf einer Haltefrist von einem Jahr keine Abgeltungssteuer zu entrichten.

Wann lohnt sich ein Investment?

Im Gegensatz zu physischem Gold eignen sich Gold-Aktien durchaus zum Vermögensaufbau, denn sie belohnen ihre Besitzer im Optimalfall mit Dividenden und Kursgewinnen. Dennoch handelt es sich dabei um ein riskantes Investment. Und wie bei jedem anderen Aktieninvestment gilt auch hier: Branchenkenntnisse und Fachwissen sind unabdingbar. Bezieht man zudem die ethischen Bedenken ein, die der moderne Goldabbau aufwirft, scheint ein gewöhnlicher DAX ETF oder MSCI World ETF letztlich doch die bessere Wahl zu sein.

Für Anleger, die hingegen Interesse an einer Geldanlage in den Sachwert Gold haben, sind Gold-Aktien definitiv nicht geeignet. Die Investition ist nicht mit einer Geldanlage in physisches Gold zu vergleichen. Denn während der Wert von Anlagegold allein vom aktuellen Goldkurs bestimmt wird, sind die Kurse von Gold-Aktien äußerst volatil und von zahlreichen Faktoren abhängig.

Zudem ermöglicht die Investition in Gold-Aktien im Gegensatz zum Kauf physischen Golds keine Diversifizierung eines Portfolios, das viele Wertpapiere enthält. Darüber hinaus unterliegen Aktien generell und somit auch Gold-Aktien stets der Abgeltungssteuer und verbriefen als Anteilsscheine kein Eigentumsrecht wie man sie an physischem Gold hat.

Wertpapiere, die hingegen einen Anteil an physischem Gold verbriefen, sind Exchange Traded Commodities (ETC). Dabei handelt es sich um eine Form von Zertifikaten, die Anlegern eine Investition in Rohstoffe ermöglichen.

Für Anleger, die nicht in physisches Gold aber dennoch in Sachwerte investieren möchten, könnten Immobilien eine Möglichkeit sein, auch Betongold genannt. Eine günstige und einfache Alternative für Privatanleger kann hier das Crowdinvesting darstellen. Von der Plattform BERGFÜRST vermittelte digitale Immobilieninvestments bieten Anlegern jährliche Zinsen in Höhe von bis zu 7,5 %.

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