Von Lana Iliev – aktualisiert am 15.08.2023
Mit Immobilien Geld zu verdienen erscheint in Zeiten niedriger Zinsen besonders verlockend. Geringe
Hypothekenzinsen erleichtern nicht nur den Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung. Der Sachwert gilt zudem als relativ inflationssicher und
verspricht hohe Renditen, mit denen Spareinlagen schon lange nicht mehr mithalten
können.
Lesen Sie hier, welche Optionen es gibt in Immobilien zu investieren und warum der
Kauf einer Immobilie nicht immer die beste Wahl ist.
Ein eigenes Immobilienobjekt zu erwerben, erfordert zunächst Eigenkapital. Haben Sie dieses einmal
angespart, bietet sich Ihnen eine ganze Reihe von Möglichkeiten:
Möglichkeiten beim Immobilienkauf
Möglichkeiten | Chancen |
---|---|
Eigenheim kaufen oder bauen |
Günstigeres Wohnen durch Ersparnis von Mietkosten |
Mietobjekt kaufen oder bauen |
Mieteinnahmen eines Ein- oder Mehrfamilienhauses |
Immobilienhandel |
Gewinne durch Wertsteigerung und Weiterverkauf |
Mehrfamilienhaus in Eigentumswohnungen aufteilen |
Gewinnsteigerung durch Verkauf einzelner Wohnungen |
Sanierungsobjekt erstehen und sanieren |
Gewinnsteigernder Verkauf des sanierten Objekts |
Zwangsversteigerung |
Günstig kaufen und Gewinne durch Mieteinnahmen oder Weiterverkauf |
Rendite steigern durch den Besitz mehrerer Immobilienobjekte
Besonders attraktiv wird der Immobilienbesitz, wenn Sie nicht nur ein Objekt vermieten, sondern gleich mehrere, denn
so lassen sich die Gewinne vervielfachen und das Klumpenrisiko abbauen.
Weitere Immobilien lassen sich zum Teil mit den Gewinnen aus bereits erstandenen Objekten finanzieren, dennoch
erfordert ein solches Vorhaben eine große Summe an Eigenkapital und führt über die Finanzierung
nicht selten in einen hohen Verschuldungsgrad.
Nachteil des Immobilienkaufs – Gewinne fallen oft schmaler aus als erwartet
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2017 zeigt, dass private Vermieter
zunehmend Schwierigkeiten haben eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Insgesamt 7,4 % aller privaten Vermieter
erwirtschaften demnach Verluste mit ihrer Immobilie. Auch die Einnahmen durch Immobilien fallen bei der Hälfte
(53 %) aller Kleinvermieter mit weniger als 5.000 € netto im Jahr recht überschaubar aus. Die Mietrendite wird durch hohe Anschaffungskosten
geschmälert.
Als Gründe nennt das IW dabei vor allem zunehmende staatliche Regulierungen und Bauvorschriften wie die Mietpreisbremse
oder die Anforderungen an die energetische Gebäudesanierung. Vermieter müssen im Schnitt mit energetisch bedingten
Mehrkosten von 55.000 € rechnen. Hinzu kommt der Milieuschutz in großstädtischen Vierteln. Im ländlichen Raum haben
Vermieter hingegen mit dem geringen Mietspiegel zu kämpfen. Mieteinnahmen fallen hier um rund 70 % geringer aus als
in urbanen Ballungsgebieten.
Nachteil des Immobilienkaufs – Aufwand und erforderliches Fachwissen
Die Verwaltung und Pflege der eigenen Immobilie ist zudem aufwendig und zeitintensiv. Ob ein Mieterwechsel oder eine
Sanierung anstehen, Vermieter haben viele Verpflichtungen und müssen einige Kosten tragen. Zudem erfordert eine
Immobilie ein gewisses Maß an baulichem und rechtlichem Fachwissen, denn Fehler können Vermieter teuer zu stehen kommen.
Allein beim Kauf einer Immobilie gibt es eine ganze Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Vermietete Immobilien
generieren also kein passives Einkommen. Ganz im
Gegenteil: Vermieter zu sein, ist meist ein Vollzeitjob.
Umgehen lässt sich dies nur durch die Zwischenschaltung eines Hausverwalters. Dieser kostet jedoch Geld und ist häufig
nicht bereit, eine einzelne Wohnung in einer Eigentümergemeinschaft zu managen, sondern möchte dann möglichst die
Gesamtverwaltung eines Hauses übernehmen. Gegebenenfalls ist aber ein bereits eingesetzter Hausverwalter bereit,
einzelne Wohnungen mit zu betreuen.
Doch der Erwerb einer Immobilie ist bei Weitem nicht der einzige Weg, in Immobilien zu investieren und in Zeiten von
Niedrigzinsen von den Gewinnen des Immobilienmarktes zu profitieren.
Um mit Immobilien Geld zu verdienen, lassen sich auch Beteiligungen an Immobilienfonds erwerben. Fonds
ermöglichen einer großen Anzahl von Anlegern gemeinsam zu investieren. Dadurch entsteht ein großes
Investitionsvolumen, das durch einen Fondsmanager diversifiziert angelegt und verwaltet wird.
Dabei gibt es offene Immobilienfonds, die
geringe Mindestanlagevolumen ab 50 € aufweisen. Zudem sind sie flexibel: Die erworbenen Anteile können nach dem
Ablauf einer Mindesthaltefrist an den Fonds zurückgegeben und ausgezahlt werden. Die Vorteile dieser Geldanlage
schlagen sich jedoch in einer recht niedrigen Rendite nieder. So lässt sich die Inflation kaum ausgleichen.
Geschlossene Immobilienfonds hingegen sind
renditestärker. Dafür werden hier jedoch oft sehr hohe Mindestbeteiligungen ab 10.000 € verlangt.
Zudem zeichnen sich geschlossene Immobilienfonds durch eine langfristige Kapitalbindung aus. Es gibt keine Möglichkeit,
die Beteiligungen vor Ablauf der Laufzeit zurückzugeben. Dabei beträgt die Laufzeit in der Regel mindestens zehn Jahre.
Eine Investition in geschlossene Immobilienfonds ist somit um einiges riskanter und unflexibel.
Eine relativ neue Möglichkeit, um mit Immobilien Geld zu verdienen, ist hingegen das Immobilien-Crowdinvesting oder die
Schwarmfinanzierung. Hier schließt sich eine große Gruppe von Kleinanlegern über eine Online-Plattform wie BERGFÜRST
als „Crowd“ bzw. „Schwarm“ zusammen und investiert gemeinsam in ein Immobilienprojekt. Die Anleger stellen dabei Mezzanine-Kapital für professionelle
Immobiliengesellschaften und deren Projekte zur Verfügung.
Im Gegenzug erhalten Anleger auf Anlagemöglichkeiten, die von BERGFÜRST
vermittelt werden, einen festen Zinssatz zwischen 5,0 % und 7,0 % pro Jahr. Zudem profitieren
sie mit den Anlagemöglichkeiten auf BERGFÜRST von kurzen Laufzeiten (ein bis fünf Jahre). Weitere Flexibilität entsteht
durch die Möglichkeit, Beteiligungen jederzeit online über einen Sekundärmarkt veräußern zu können. Durch ein geringes
Mindestanlagevolumen (ab 10 €) lassen sich Investitionen zudem einfach diversifizieren und eine gute Risikostreuung erreichen.
Auch über die Börse kann mit Immobilien Geld verdient werden. So können Anleger beispielsweise Immobilienaktien erstehen und erhalten damit
Gewinnbeteiligungen an Immobiliengesellschaften. Dadurch lässt sich indirekt von Gewinnen aus Vermietung,
Verpachtung, Wertsteigerung und Verkauf von Immobilien profitieren.
Eine Sonderform von Immobilienaktien sind REITs (Real Estate
Investment Trusts). REITs sind meist renditestärker, da sie neben anderen speziellen Vorschriften einer
Mindestausschüttungsquote von 90 % unterliegen. Zudem profitieren Anleger von steuerlichen Begünstigungen.
Statt in einzelne Aktien zu investieren, bietet sich Anlegern auch die Option ihr Geld in Immobilien-ETF anzulegen. Ein ETF (Exchange Traded Funds) ist ein passiv gemanagter
Fonds, der einen Index abbildet. Da es bei ETF keinen Fondsmanager gibt, lassen sich hier Gebühren einsparen. Mit einem
Immobilien-ETF lässt sich an der Börse gut das Risiko streuen – auch bei geringen Anlagesummen.
Kauf einer Immobilie |
offene Immobilienfonds |
geschlossene Immobilienfonds |
Immobilien Crowdinvesting (BERGFÜRST) |
Immobilienaktien / REITs |
Immobilien ETF | |
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Kreditaufnahme | ||||||
hoher Kapitaleinsatz |
* | |||||
niedrige Mindestanlage |
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Gewinn |
Vermietung & Verkauf |
Gewinnbeteiligung | Gewinnbeteiligung |
feste Verzinsung |
Gewinnbeteiligung (Dividenden) |
Gewinnbeteiligung |
hohe Rendite | ||||||
Risikostreuung mit wenig Geld |
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Liquidität |
* Zwar kann auch mit wenig Eigenkapital in einzelne Immobilienaktien investiert werden, ratsam ist dies
jedoch nicht, da stets auf eine ausreichende Risikostreuung geachtet werden sollte.
** Bei Investitionen in unterschiedliche Produkte
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