Sieben Punkte: Aktien richtig verkaufen

Von Lana Iliev – aktualisiert am 10.11.2022

Auch ein sicherheitsorientierter Anleger mit einer langfristigen Investmentstrategie sollte ab und an Wertpapiere
verkaufen und sein Depot umschichten. Bei dem Verkauf von Aktien gibt es jedoch einiges zu berücksichtigen. Im Folgenden
werden die wichtigsten Fragen beantwortet.

Was sollte ich beim Verkauf von Aktien zu beachten?

Um Aktien gut zu verkaufen, ist zunächst ein gutes Timing entscheidend. Darüber hinaus sollte man als Aktionär auch
wissen, wie der Verkaufsvorgang abläuft und sich mit Orderzusätzen auskennen. Hinzu kommen Kosten und Steuerabgaben, die
Sie nicht außer Acht lassen sollten. Und letztendlich geht es im Anschluss unmittelbar weiter, denn im besten Fall gilt
es die eingefahrenen Gewinne zu reinvestieren.

Warum möchten Sie Geld anlegen?

Jetzt Anlegertest machen

Wann verkaufe ich meine Aktien?

Für das Verkaufen von Aktien ist nichts wichtiger als der geeignete Augenblick, denn das Timing entscheidet über die
Gewinnspanne. Generell gilt bei Aktienverkäufen: Lieber zu früh als zu spät – d.h. lieber nicht den Maximalgewinn
abwarten, als womöglich in die Verlustzone zu geraten.

Dies gilt insbesondere für Aktionäre mit kurz- und mittelfristigem Anlagehorizont. Aber auch langfristig orientierte
Investoren können böse Überraschungen erleben, wenn es beispielsweise zu langfristigen Branchenkrisen kommt, wie z.B. im
deutschen Energiesektor aufgrund des Ausstiegs aus der Atomenergie. RWE und E.ON sind heute teils noch weit von ihren
früheren Aktienkursen entfernt.

Bei dem Verkauf von Aktien können bereits wenige Tage einen großen Unterschied ausmachen. Ist der Aktienkurs in den
letzten Tagen konstant gestiegen, so kann es sinnvoll sein noch etwas zu warten und die Entwicklung weiter zu
beobachten. Zeichnet sich dann ein Ende der positiven Entwicklung ab, verkauft man. Hat die Aktie hingegen in den
letzten Tagen konstant verloren so gilt es abzuwägen, wie die kurzfristigen Chancen für eine Fortsetzung der negativen
Entwicklung oder das Eintreten einer Drehung ins Positive stehen. Setzt sich der negative Verlauf fort, kann man die
Verluste durch den Verkauf begrenzen. Bahnt sich hingegen eine positive Entwicklung an, so kann Abwarten eine sinnvolle
Strategie sein. Im Folgenden wird erklärt, wie Sie technisch Verluste begrenzen und Ihr Gewinnziel fixieren.

Limits setzen

Um Verluste zu vermeiden, kann man mit Limits arbeiten. Denn es besteht immer das Risiko, der Gier nach mehr
nachzugeben, d.h. steigt der Aktienkurs, wartet man erstmal ab, denn der Kurs könnte ja noch weiter steigen und man
neigt dazu, den “Peak” mit dem bestmöglichen Ergebnis erwischen zu wollen. Vergessen Sie es – den erwischen selbst
erfahrene Investoren nicht!

Besser ist, Sie definieren ein Ziel, z.B. bei einer Kurssteigerung von 20 %, 30 % oder welcher Wert Ihnen
realistisch erscheint, verkaufen Sie die Aktie wieder. Dies gilt für Investoren gleichermaßen wie für Spekulanten.
Während Spekulanten insbesondere der Gefahr der Gier unterliegen, d.h. unter Umständen zu lange warten, bis sie die
betreffende Aktie verkaufen, ist es bei sicherheitsorientierten Aktionären eher umgekehrt – sie verkaufen am liebsten
überhaupt nicht. Beides kann falsch sein und zu Verlusten führen. Ein langer Anlagehorizont ist bei einem breit
diversifizierten Portfolio jedoch häufig erfolgversprechender als der kurz- bis mittelfristige Handel mit Aktien.

Gleichzeitig ist es auch wichtig sich ein Verlustlimit zu setzen und nicht darauf zu spekulieren, dass sich Aktientrends
kurzfristig wandeln. Indem sie einen Verlustprozentsatz für den Aktienverkauf festlegen, schützen Sie sich selbst vor zu
großen Risiken. Ein solches Limit lässt sich auch automatisch über Orderzusätze nutzen. Indem eine Stop Order gesetzt
wird, werden Aktien automatisch verkauft, wenn der Kurs einen bestimmten Wert überschreitet.

Panikverkäufe

Die bei vielen Aktionären weit verbreitete Angst vor Verlusten sollte nicht unterschätzt werden. Dieses
psychologische Phänomen lässt sich immer wieder beobachten, wenn es zu massenhaften Panikverkäufen von
Wertpapieren kommt.

Erfahrungsgemäß lohnt es sich als Anleger einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von der Panik anstecken
zu lassen. Verkaufspanik unter Aktionären erweist sich sogar oft als gute Kaufgelegenheit, da auf die durch
Panik verursachten Börsentiefs häufig Kursanstiege folgen.

Wie verkauft man Aktien?

Aktien lassen sich über einen Broker oder eine Bank verkaufen. Der Verkaufsauftrag kann dabei persönlich, telefonisch
oder online übermittelt werden. Der eigentliche Verkaufsvorgang wird dann an der Börse (zum Beispiel Berlin, Stuttgart,
Frankfurt, Tradegate oder Xetra) oder in Ausnahmefällen außerhalb der Börse (zum Beispiel bei Penny Stocks)
durchgeführt. Wie der Auftrag durchgeführt wird, lässt sich von vornherein durch Orderzusätze reglementieren. Sie
bestimmen wann und wo die Aktien verkauft werden.

Welche Orderzusätze gibt es beim Verkauf von Aktien?

Beim Handel von Aktien, Forex oder CFDs werden den ausführenden Brokern oder Banken Orderzusätze mitgeteilt, die
bestimmte Bedingungen für den Verkaufsvorgang festlegen. Dabei sind zwei Ordersätze von besonderer Wichtigkeit:

Limit Order, limitierte Order Da der Aktienverkauf nicht unmittelbar durchgeführt wird, kann der Kurs der Aktie zwischen dem
Zeitpunkt, zu dem der Auftrag erteilt wird und dessen Ausführung weiter fallen. Deshalb ist es
wichtig ein Limit festzulegen, für das man die Aktie mindestens verkaufen möchte. Fällt der Kurs der
Aktie unter dieses festgelegte Limit, wird der Verkauf automatisch gestoppt und unkalkulierbare
Verluste werden verhindert.

Auch beim Kauf von Aktien können Limits gesetzt werden: steigt der Kurs der Aktie über einen
bestimmten Wert, wird der Kaufauftrag nicht durchgeführt. So kaufen Sie nicht teurer ein, als es
Ihnen lieb ist.

Market Order, unlimitierte Order, „billigst“ oder „bestens“ Bei einer Market Order hingegen gibt es kein Limit. Es geht einzig und allein darum, die Aktie
schnellstmöglich zu verkaufen oder zu erwerben. Aktienverkäufe können dabei mit den Orderzusätzen
„billigst“ und „bestens“ versehen werden. Das bedeutet aber eben nicht, dass die Aktie dann am
preisgünstigsten oder am besten verkauft wird. Es geht einzig und allein um die Schnelligkeit des
Verkaufs, ungeachtet der möglichen Verluste.

Erfahrungsgemäß macht es Sinn ein Limit für Aktienverkäufe festzulegen, um sich vor unkalkulierbaren
Verlusten und Risiken zu schützen.

Welche Kosten entstehen beim Verkauf von Aktien?

Zunächst entstehen Ordergebühren, die an den Broker oder die Bank zu entrichten sind, über die die Transaktion
realisiert wird. Die Höhe dieser Gebühren unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter und es lohnt sich die Gebühren bei
verschiedenen Anbietern regelmäßig zu vergleichen. Zudem werden Steuern fällig, die auf Kapitalerträge entrichtet werden
müssen.

Wie wird der Verkauf von Aktien versteuert?

Erzielt man Erlöse aus Aktienverkäufen, wird die Entrichtung der Kapitalertragsteuer fällig. Diese gestaltet sich in
jedem Land anders. In Deutschland gilt die Abgeltungsteuer. Das bedeutet Kapitalerträge über dem Jahresfreibetrag von
801 € pro Person (1.602 € für Ehepaare) werden mit 25 % besteuert. Hinzu kommt der Solidaritätszuschlag
und ggf. die Kirchensteuer. Normalerweise wird die Abgeltungsteuer unmittelbar vom Broker oder der Bank eingezogen und
entrichtet. Sind Broker oder Bank jedoch im Ausland ansässig, muss der Anleger die Steuer selbst entrichten.

Wie bei der Einkommensteuer gibt es auch bei der Abgeltungsteuer steuerliche Erleichterungen und
Ausnahmen.

Wie lege ich Gewinne aus dem Aktienverkauf neu an?

Sind die Aktien verkauft und man kann sich als (ehemaliger) Aktionär über Gewinne freuen, stellt sich unmittelbar die
Frage nach der Reinvestition. Auch hier gibt es einiges zu beachten.

Liquidität im Auge behalten

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, davon auszugehen, dass „Geld ständig für mich arbeiten muss“. Da praktisch keine
Zinserträge mehr zu erzielen sind, ist man geneigt das Geld ständig in Sachwerte wie Aktien investiert zu haben. Achten Sie dennoch
darauf, immer genügend Liquidität zu halten. Nicht nur um Verluste abfedern zu können, sondern auch, um sich plötzlich
bietende Kaufchancen nutzen zu können.

Warum man nicht direkt in den Aktienmarkt reinvestieren sollte

Sie sollten aufpassen, dass Sie nicht dem weit verbreiteten Zwang unterliegen, Ihr Geld sofort wieder zu reinvestieren.
Möglicherweise befinden sich die Börsen gerade mitten in einer Hausse, d.h. Sie haben vielleicht einen hübschen Gewinn
realisiert, aber wenn Sie jetzt investieren, kaufen
Sie höchstwahrscheinlich zu teuer ein. Wir zeigen Ihnen im Folgenden einige Alternativen auf.

Alternative: Börsenneulinge

Etwas anderes kann dann gelten, wenn Sie einen Teil Ihres Aktienportfolios in Börsenneulinge investieren. Vorausgesetzt,
Sie haben im Vorfeld hinreichend recherchiert, ob die junge Aktie wirklich ein realistisches Steigerungspotenzial hat.
Reinvestieren Sie auch möglichst nicht den vollen Betrag, d.h. den vollständigen Verkaufserlös, sondern nur einen
Anteil, z.B. 50 %. So haben Sie die Chance, dass Ihr Vermögen stetig wächst, auch, wenn Sie zwischendurch (und das
bleibt leider nicht aus!) Verluste erleiden.

Alternative: außerhalb der Börse reinvestieren

Befinden sich die Börsen nach dem Verkauf in einer Hausse und es sind keine vielversprechenden Börsenneulinge in Sicht,
macht es Sinn außerhalb der Börse zu reinvestieren. Eine gute Möglichkeit bietet hier das Crowdinvesting in Immobilien. Hier werden feste Zinsen vereinbart,
die zwischen 5,0 % und 7,0 % p.a. liegen. Crowdinvesting-Projekte werden auf eigenen Internetseiten oder
speziellen Crowdinvesting-Plattformen angeboten und gehandelt, für die keine kostenpflichtige Depoteröffnung
erforderlich ist. Eine dieser Plattformen ist BERGFÜRST.

Investment geschenkt


Ihr Gutscheincode

10 € Startguthaben

Auf BERGFÜRST können Sie Anteile an Immobilienprojekten handeln. Das Handeln der über die
Crowdinvesting-Plattform bietet dem Anleger gegenüber dem Aktienhandel einen besonderen Vorteil: Da Anleger ihre
Anteile persönlich handeln, gibt es keine Zwischenhändler wie Broker oder Banken. Dadurch können Anteile unmittelbar
gekauft oder verkauft werden. Das Risiko, dass es zwischen der Entscheidung und dem eigentlichen Kauf oder Verkauf
zu Kursschwankungen kommt, fällt somit weg.

Copyright: SergeyP