Artikel von Valeria Nickel; aktualisiert am 20.04.2022
Wer Immobilien als Kapitalanlage nutzen möchte, muss nicht immer auf das Eigenheim oder ein Renditeobjekt setzen. Diese Art von Immobilien-Investment setzt einen großen Energieeinsatz voraus und kann negative Erfahrungen wie Mietnomaden oder Bauschäden mit sich bringen. Mit der Alternative „Immobilienaktien“ kann man dem aus dem Weg gehen.
Immobilienaktien sind Anteile an Immobiliengesellschaften, also Unternehmen, die Gewinne aus der Vermietung, der Verpachtung sowie dem Verkauf von Immobilien und Grundstücken erzielen. Das können große Bauingenieurfirmen, Immobilienmakler, Wohnungsbaugesellschaften oder professionelle Hausverwaltungen sein. Meist konzentrieren sich die Gesellschaften auf ein Immobiliensegment.
Es lässt sich darüber streiten, ob Immobilienaktien mehr von der Entwicklung am Aktienmarkt oder von der Dynamik bei Immobilienpreisen abhängen. Diese Frage ist zum Beispiel für große Investoren wie etwa Pensionskassen von Bedeutung, die bei der Aufteilung ihres Portfolios entscheiden müssen, ob die Papiere zum Immobilienvermögen oder zum Aktienbestand gehören.
Viele Experten meinen, dass Investoren nicht auf die kurzfristigen Kursschwankungen achten sollten, sondern auf die langfristigen Mieterträge. Die Entwicklung von Immobilienaktien orientiere sich stärker am Immobilienmarkt. Daher sollten Immobilienaktien als Teil der Immobilien- und nicht ihrer Aktienquote geführt werden.
Eine Sub-Spezies von Immobilienaktien sind die sogenannten REITs: Real Estate Investment Trusts. REITs wurden bereits in den sechziger Jahren in den USA eingeführt. In Deutschland sind sie seit 2007 zugelassen.
REITS sind börsennotierte Immobiliengesellschaften, die von der Körperschafts- und Gewerbesteuer befreit sind. Voraussetzung dafür ist, dass sie 90 % ihrer Gewinne an die Anleger ausschütten. REITs können daher lohnenswerte und renditestarke Ziele für Privatanleger sein, die auf passives Einkommen setzen oder auf regelmäßige Ausschüttungen angewiesen sind.
Neben Immobilienaktien und REITs gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten indirekt in Immobilien zu investieren.
Andere indirekte Anlageformen für Immobilien sind beispielsweise Immobilienfonds, bei denen professionelle Investoren – Fonds-Manager – das Geld einsammeln, um dieses anschließend in mehrere Objekte zu investieren und aktiv zu verwalten.
Darüber hinaus haben Investoren die Möglichkeit, mit ETFs (Exchange Traded Funds) auch passiv in Immobilien zu investieren. Ein ETF ist ein Investmentfonds, der auf die Entwicklung gängiger Immobilienaktien-Indizes setzt. Die ETFs enthalten also nicht unmittelbar Immobilien, sondern Aktien von Immobilienunternehmen. Mit Immobilien-ETFs erreichen Sie eine enorme Streuung, denn diese decken nicht nur einzelne Länder, sondern ganze Regionen ab.
Immobilienanleihen bzw. Hypothekenanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die oft durch Grundpfandrechte besichert sind. Im Gegensatz zu Immobilienaktien, die Eigenkapital des jeweiligen Immobilienunternehmens darstellen, sind Immobilienanleihen Fremdkapital.
Außerdem gibt es Immobilien-Zertifikate: Bei diesen Papieren handelt es sich nicht etwa um Zertifizierungen, wie zum Beispiel den Energiepass, sondern um künstliche Finanzprodukte, die dem Investor die Teilnahme an der Kursentwicklung anderer Wertpapiere und Finanzprodukte garantieren. Zertifikate sind somit verbriefte Derivate. Der Inhaber eines Immobilien-Zertifikats partizipiert zum Beispiel direkt an der Entwicklung des Index, der den Kurs von deutschen Immobilienfirmen und REITs abbildet.
Nachteile von Immobilienaktien
Der Nachteil von Immobilienaktien ist, dass sie insgesamt eine höhere Volatilität aufweisen als andere Immobilienanlagen und eher für risikoaffine Anleger geeignet sind.
Die höheren Kaufpreise für „Betongold“, wachsende Mieteinnahmen und sinkende Leerstände bedeuten für Anleger zwar steigende Renditen. Allerdings gilt dies in erster Linie für Bestandsportfolios. Wer derzeit sein Immobilienaktienportfolio erst aufbaut, muss die hohen Preise bereits selbst bezahlen. Dies ist teuer und daher nicht in jedem Falle nachhaltig.
Um zu entscheiden, ob eine Immobilienaktie günstig oder teuer ist, gibt es eine einfache Methode: Der Vergleich des Börsenwerts mit dem sogenannten Nettoinventarwert (engl. Net Asset Value oder NAV). Der NAV gibt den Wert aller Vermögensgegenstände eines Unternehmens an. Bei einem Immobilienunternehmen entspricht er dem Wert der Immobilien nach Abzug aller Schulden.
Wem Immobilienaktien zu teuer sind, der muss nicht auf deren Vorteile verzichten: Das Immobilien-Crowdinvesting bietet Privatanlegern ebenfalls die Möglichkeit, sich mit kleineren Beträgen an großen Immobilienprojekten zu beteiligen.
Die Anleger schließen sich über eine Internetplattform wie BERGFÜRST zusammen und investieren die erforderlichen Summen so gemeinsam. Auf BERGFÜRST können Sie sich bereits ab 10 € an einem Investment beteiligen. Im Nachgang der Investition müssen Sie sich außerdem nicht um die Verwaltung kümmern oder mit den Mietern der Immobilie streiten.
Es gibt zudem kurze Laufzeiten und bei Bedarf können Sie Ihre Anteile später auf dem Handelsplatz, dem Sekundärmarkt auf BERGFÜRST, veräußern. So bleibt Ihr Kapital nicht auf lange Zeit gebunden und Sie profitieren auch mit der Anlagealternative Crowdinvesting von den Vorteilen einer Immobilienaktie.
Bild-Copyright: ah_fotobox / Shutterstock.com