Warum sich gerade Frauen mehr um ihre Finanzen küm­mern müssen

Von Lana Iliev – aktualisiert am 10.11.2022

Die Anzahl der Blogs, die sich dem
Thema „Finanzen und Frauen“ verschrieben haben, ist in den letzten Jahren rasant gestiegen und auch das
Angebot an Finanzberatung speziell
für Frauen
wächst kontinuierlich. Hinzu gesellen sich inzwischen außerdem noch
Finanzprodukte, die exklusiv für Frauen angeboten werden.

Schnell drängt sich dabei die Frage auf, ob das alles wirklich gerecht­fertigt ist. Denn prinzipiell
handelt es sich nicht um neue Beratungsinhalte oder innovative Finanzprodukte – es sind vielmehr die
gleichen Vermögensanlagen, die sich sonst auch ohne Rücksicht auf das Geschlecht im Angebot befinden.

Und doch ist etwas dran, am Phänomen „Frauen und Finanzen“: Denn wenn es um Themen wie die persönliche Finanzplanung
und den individuellen Vermögensaufbau geht, gibt es in Deutschland immer noch gravierende
Unterschiede
zwischen Frauen und Männern.

Lücken und Ungleichheit: Frauen und Finanzen

Es beginnt damit, dass Frauen hierzulande weniger verdienen als Männer – das zeigt das geschlechts­spezifische
Lohngefälle, auch Gender Pay Gap genannt.

Gender Pay Gap

2019 verdienten Frauen in Deutschland laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union (kurz Eurostat ) ganze
19,2 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Europaweit lag der Gender Pay Gap zwar niedriger,
aber immerhin noch bei 14,1 %.

Dabei fängt es schon früh an mit der Lohnlücke: So zeigt die „Kinder-Medien-Studie 2019“ , dass Mädchen im Durchschnitt 20,46 €
Taschengeld erhalten. Bei Jungen hingegen liegt der Durchschnitt mit 20,52 € höher.

Das alles ist nicht neu, denn seit Jahren klafft der Gender Pay Gap in Deutschland und dieser Umstand findet auch
immer wieder Eingang in die öffentliche Debatte. Forderungen, soziale Ungleichheit auszuräumen, werden regelmäßig
gestellt und so wird beispielsweise in jedem Jahr der Equal Pay Day begangen.


Equal Pay Day

Der Equal Pay Day ist ein symbolischer Aktionstag: Er markiert das Datum, bis zu dem Frauen ab dem ersten
Januar umsonst arbeiten würden, wenn es den Gender Pay Gap nicht gäbe. Der nächste Equal Pay Day in
Deutschland findet am 10.03.2021 statt. Das entspricht
70 Kalendertagen, die sich wiederum aus dem Gender Pay Gap von rund 19 %
ableiten.

Gender Pension Gap

Während der Gender Pay Gap in der öffentlichen Debatte inzwischen präsent ist, bleibt der Gender Pension
Gap
bisher weitestgehend unbeachtet. Damit ist die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern gemeint, denn
Frauen verdienen in Deutschland nicht nur weniger als Männer, auch ihre gesetzlichen Rentenbezüge fallen deutlich
geringer aus.

So erhalten Rentnerinnen in Deutschland im Durchschnitt 1.173 € monatlich aus der gesetzlichen
Rentenversicherung. Rentner hingegen beziehen einen durchschnitt­lichen Renten­zahlbetrag von 1.570 €
im Monat. Somit sind die Rentenbezüge von Frauen um rund 34 % geringer.

Durchschnittliche gesetzliche Rentenzahlungen nach Männern und Frauen 2018 – 2019

Durchschnittliche gesetzliche Rentenzahlungen nach Männern und Frauen 2017 - 2018
Quellen: Rentenatlas 2019 und Rentenatlas 2020  der Deutschen Rentenversicherungen

Dabei variiert der Gender Pension Gap europaweit stark: Laut einer Studie  des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW) weisen
Luxemburg, Spanien und Portugal die größten Rentenlücken auf. Besonders gut schneiden im Vergleich skandinavische
und osteuropäische Länder ab. Aber nur in Estland erhalten Männer und Frauen in etwa gleich hohe
Rentenbezüge.

Deutschland hingegen gehört nicht gerade zu den Vorreitern in Sachen Renten-Gleichberechtigung: Vor allem in den
alten Bundesländern findet sich ein hoher Gender Pension Gap von 48,8 %. In den neuen Bundesländern sieht es
hingegen besser aus, aber auch hier fanden die Forscher des DIW einen Gender Pay Gap von immerhin 20,1 %
zugunsten der männlichen Rentner vor.

Die Gründe für die stark ab­weichenden Renten­lücken in Ost- und Westdeutschland liegen in den
sozio-historisch und institutionell ab­weichenden Ent­wicklungen der beiden ehemaligen deutschen
Staaten.

Die Studie des DIW zeigt aber vor allem eine sehr reale und tragische Folge aus der bestehenden Rentenlücke auf:
Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen als dies bei Männern der Fall ist. Laut der Süddeutschen Zeitung  gehen Hochrechnungen sogar davon aus, dass die
gesetzliche Rente von ganzen 75 % der heute 35- bis 40-jährigen Frauen in Deutschland später unter
Hartz-IV-Niveau liegen wird.

Was sind die Gründe für Lohn- und Rentenlücken?

Nun zu sagen, dass die Lohnlücke eben die Rentenlücke bedingt, greift zu kurz. (Und ist ja gleichzeitig auch keine
Erklärung für die Lohnlücke.) Tatsächlich ist es so, dass sowohl die Lohn- als auch die Rentenlücke durch eine Reihe
von Gründen bedingt sind, die sich zum Teil überlagern.

Unterbrochene Erwerbsbiografien

Der Gender Pay Gap weist zwar auch darauf hin, dass Frauen bei gleicher Arbeit niedrigere Löhne erhalten. Zum
größten Teil erklärt sich die geschlechtsspezifische Lohnlücke von knapp 21 % jedoch aus der Tatsache, dass
Frauen häufiger in Teilzeit tätig oder geringfügig beschäftigt sind.

So arbeiten rund 48 % der erwerbs­tätigen Frauen in Deutschland in Teilzeit. Dies trifft jedoch nur auf
11 % der erwerbs­tätigen Männer zu. Gleichzeitig sind zwei Drittel der insgesamt 7,6 Mio. Menschen in
ausschließlich geringfügiger Beschäftigung weiblich (umgangs­sprachlich auch als Minijob bezeichnet).


Vollzeit

Teilzeit

Frauen
7,9 Mio. 7,2 Mio.

Männer
15,6 Mio. 1,9 Mio.
Quelle: „Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern 2018“, Bericht der Bundesagentur für Arbeit 

Als Grund für ihre Teilzeit­erwerbstätigkeit geben Frauen mit 46 % am häufigsten persönliche und familiäre
Verpflichtungen an. Erwerbs­tätige Frauen machen somit öfter berufliche Abstriche für Kinder und Familie als
erwerbstätige Männer, von denen nur 10 % die Familie als Grund für ihren Teilzeiterwerb angeben.

Gründe für Teilzeit­erwerbs­tätigkeit bei Frauen und Männern

Doch nicht nur die Lohnlücke lässt sich damit erklären, dass Frauen häufiger berufliche Abstriche für die Familie
machen als Männer – dieser Umstand wirkt sich auch auf den Gender Pension Gap aus. So konnte das Deutsche Institut
für Wirtschafts­forschung (DIW) einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Rentenlücke und der
Erwerbstätigenquote in EU-Ländern nachweisen .

Dass Frauen finanziell schlechter gestellt sind, lässt sich also zu großen Teilen aus ihren
Erwerbsbiografien erklären: Sie machen häufiger Familienpausen, arbeiten öfter in Teilzeit oder
sind geringfügig beschäftigt, um sich vermehrt um die Kindererziehung zu kümmern.

Erschwerend kommt hinzu, dass erwerbstätige Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen arbeiten und
seltener Führungs­positionen besetzen, als dies ihre männliche Kollegen tun.

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Frauen kümmern sich auch nicht so aktiv um ihre Finanzen und die
individuelle Altersvorsorge, wie Männer es tun.

Finanzielle Abhängigkeit

Bei einer Forsa-Umfrage  im Auftrag der Deutschen
Versicherungs­wirtschaft e.V. (GDV) gaben 30 % der befragten Frauen an, sich aufgrund von Familienzeit oder
Kindererziehung keine ausreichende Altersvorsorge aufbauen zu können. Gleichzeitig sahen dies gerade einmal 6 %
der befragten Männer so.

Und auch der Folgen aus diesem Umstand waren sich viele der befragten Frauen bereits bewusst: In der gleichen
Umfrage gaben 35 % der Frauen an, dass sie im Alter zum Teil auf die finanzielle Unterstützung anderer
angewiesen sein werden. Wieder lag die Zahl bei den männlichen Befragten mit 19 % deutlich niedriger.

Dass es gerade Frauen seltener in die finanzielle Unabhängigkeit schaffen, hat unter anderem auch
his­torische Gründe. So ist es noch nicht allzu lange her, dass Frauen in Deutschland nur mit Erlaubnis
ihres Ehemanns Geld verdienen durften (bis 1974) oder kein eigenes Bankkonto eröffnen durften (bis 1962).

Frauen kümmern sich weniger um ihre Finanzen

Dabei sind Themen wie Finanzen, Vermögensaufbau und Alters­vorsorge gerade für Frauen besonders wichtig – werden
sie doch im Schnitt vier Jahre älter als Männer (Quelle: Statista ). Demzufolge müssen Frauen länger mit ihrer Rente
bzw. ihrem Ersparten auskommen und bräuchten schon allein deshalb eigentlich sogar mehr Geld als Männer im
Ruhestand. Doch auch hier tut sich ein weiteres Problem auf: Frauen bauen weniger Vermögen auf und investieren
seltener.

Laut einer Umfrage  des
Bundesverband der deutschen Banken sparen Frauen weniger Geld als Männer. Während 33 % der befragten Männer
angaben, monatlich mehr als 200 € zu sparen, traf dies nur auf 21 % der Frauen zu.

Zudem investieren Frauen seltener in renditestarke Anlagemöglichkeiten. So besaß laut einem Bericht  des Deutschen Aktieninstituts (DAI) 2020 nur
ungefähr 36 % der Aktionär*innen in Deutschland weiblich.

Kümmern Sie sich um Ihre Finanzen!

Doch es gibt einen Lichtblick am Horizont: Frauen scheinen in puncto Finanzen mutiger und aktiver zu werden. Auch
innerhalb der BERGFÜRST Anlegerschaft ist in
den letzten Jahren etwas in Bewegung gekommen und der Anteil der Anlegerinnen wächst kontinuierlich!

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Quelle: BERGFÜRST

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Finanzen regeln in 8 Schritten: Für alle Geschlechter

Vielen (ob Frauen oder Männern) fällt es schwer, mit dem Vermögens­aufbau zu beginnen und die eigenen Finanzen
in den Griff zu bekommen. Dabei gilt hier häufig: Je früher Sie anfangen, desto besser. Denn ein
langfristiger Anlagehorizont kann auch geringe wirtschaftliche Mittel ausgleichen.

1 | Schulden abbezahlen

Bevor Sie Ihre Finanzen in die Hand nehmen, tilgen Sie etwaige Schulden. Denn meist sind die Kreditzinsen höher als
die Renditen, die Sie mit einer Geldanlage erwirtschaften.

Ein Immobilienkredit, mit dem beispielsweise das Eigenheim abbezahlt wird, ist hiervon ausgenommen. Denn
eine Immobilie ist ein Sachwert und dient häufig
dem Vermögens­aufbau.

2 | Risikoabsicherung und Notgroschen

Schließen Sie alle wichtigen Versicherungen ab: Haftpflicht, Hausrat etc. Bauen Sie zusätzlich ein
wirtschaftliches Polster für finanzielle Engpässe auf. Als Notgroschen werden zwei bis drei
Nettomonats­gehälter empfohlen. Diese Liquiditätsreserve kann gut auf einem Tagesgeldkonto hinterlegt werden.

3 | Anlagehorizont definieren

Wie lange können Sie auf das angelegte Geld verzichten? Wann werden Sie die Summe voraus­sichtlich brauchen? Ein
langfristiger Anlagehorizont minimiert Verlustrisiken und stabilisiert die Erträge. Viele Anlegerinnen und Anleger
unterschätzen dabei ihren Anlagehorizont und lassen sich so Chancen entgehen.

Besonders gut zur lang­fristigen Anlage eignen sich Sparpläne. Bereits ab 10 € lassen sich so
monatlich Festgeld, Wertpapiere oder Immobilien besparen. Eine Faustregel
besagt, dass 10 % der Nettoeinkünfte pro Monat gespart werden sollten. Dabei lohnt es sich, eine feste
Sparrate festzulegen und nicht nur das Geld zu sparen, das zufällig am Monatsende übrig ist.

4 | Anlageform wählen

Haben Sie Ihren individuellen Anlage­horizont gewählt, geht es auf die Suche nach der richtigen Anlageform.
Dabei hat die langjährige Nullzinspolitk der
Europäischen Zentralbank (EZB) die Zinsen auf klassische Sparprodukte wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbuch gedrückt. So ist
ein Mix aus renditestarken und risikoarmen Geldanlagen meist ein Muss, um überhaupt vernünftige Zinsen verdienen zu
können.

Beispiele für Finanzprodukte


Risikoarme Finanzprodukte

Renditestarke Finanzprodukte
Sparbuch
Aktien
Tagesgeld
Fonds
Festgeld
ETF

Bundesanleihen

Crowdinvesting

Investment geschenkt


Ihr Gutscheincode

10 € Startguthaben

5 | Gebühren vermeiden

Unnötig hohe Gebühren schmälern die Rendite. Sie sollten unbedingt darauf achten, dass das ausgewählte Finanzprodukt
günstig ist.

Kosten beim Geld anlegen entstehen
beispielsweise durch den Erwerb oder Verkauf von Finanzprodukten oder durch Transaktionskosten beim Handel. Häufig
gibt es günstigere Alternativen zu bestimmten Finanz­produkten. So sind passiv gemanagte Exchange Traded Funds,
kurz ETF, sehr viel günstiger als ihr aktiv gemanagtes Pendant, der klassische Aktienfonds.

Auch Bankgebühren können ins Geld gehen – prüfen Sie also unbedingt die Konditionen der Konten und
Depots, bevor sie diese eröffnen. Übertreiben sollte man es mit Sparfuchs-Verhalten dann aber auch nicht. Seien Sie
vorsichtig, wenn Angebote einfach zu gut sind, um wahr zu sein und prüfen Sie diese genau.

Vorsicht bei Finanzprodukten, die Steuervorteile ver­sprechen. Da Steuergesetze regelmäßig geändert
werden, sind die aktuellen Regularien am Ende der Laufzeit einer Geldanlage eventuell veraltet und erhoffte
Steuervorteile lösen sich in Luft auf.

6 | Hohe Zinsen nutzen

Renditeorientierte Anlageformen, die hohe
Zinsen
, Dividenden oder starke Kurssteigerungen versprechen, tragen dazu bei, Geld schneller zu vermehren.
Was für einen Unter­schied eine hohe Rendite machen kann, zeigt die 72er-Regel.

Generell gilt jedoch: Je mehr Rendite ein Finanzprodukt abwirft, desto höher ist auch das Risiko.
Sie sollten deshalb immer Anlageformen wählen, die zu Ihnen und Ihren Anlagezielen passen. Dabei können Sie strategisch
sicherheitsorientiert, ausgewogen oder renditeorientiert vorgehen.

7 | Risiken streuen

Möchten Sie nicht auf hohe Renditen verzichten,
sollten Sie in jedem Fall eine gut durchdachte Risikostreuung betreiben. Indem das angelegte Geld
auf unterschiedliche Finanzprodukte und im besten Fall auch auf unter­schiedliche Anlageklassen verteilt wird, lassen sich
Verluste ausgleichen und abfedern.

8 | Depot anpassen

Ist das Depot erfolgreich aufgebaut, heißt es erstmal abwarten. Dennoch sollten Sie Ihre Geldanlage im Blick
behalten und regelmäßig überprüfen. Empfohlen wird, dies einmal pro Jahr zu machen.

Kontrolle ist zwar gut, be­denken Sie aber auch, dass bei Depotumschichtungen häufig Kosten durch
Transaktions­gebühren entstehen. Diese Kosten schmälern Ihre Rendite (siehe Punkt vier).

Lassen Sie sich helfen, wenn Sie nicht weiterwissen

Fühlen Sie sich beim Thema Finanzen überfordert und kommen bei der Vermögensplanung nicht voran, lassen Sie sich von
einem unabhängigen Honorarberater oder den Finanzberatern der
Verbraucher­zentralen 
helfen. Diese
Dienstleistungen sind in der Regel kostenpflichtig. Doch hier lohnt es sich allemal ein wenig Geld in die Hand zu
nehmen.

Kostenfreie Beratungs­angebote finanzieren sich meist über Provisionen, die die Berater aufgrund
erfolgreich ver­mittelter Finanz­produkte erhalten. Hier droht ein Interessen­konflikt und es
ist nicht gesagt, dass das Wohl der Anlegerinnen und Anleger noch im Fokus steht. Bezahlen Sie hingegen eine
Honorar­beratung, sind Sie ganz klar die Auftraggeberin oder der Auftraggeber.

Finanztipps speziell für Frauen

Abgesehen von diesem allgemeinen Vorgehen, gibt es auch ein paar Finanztipps, die sich vor allem Frauen beim Umgang
mit ihren Finanzen zu Herzen nehmen sollten.

Streben Sie nach finanzieller Unabhängigkeit

Frauen verlassen sich in puncto Finanzen zu häufig auf ihren Partner. Das erscheint zwar etwas aus der Zeit
gefallen, dennoch herrscht diese Einstellung immer noch in den Köpfen vieler Frauen vor. Zumal heutzutage ungefähr
jede dritte Ehe in Deutschland geschieden wird (Quelle: Statista ).

Ein Weg um finanzielle Abhängigkeit zu vermeiden ist das sogenannte Drei-Konten-Modell. Dabei
verfügen beide Ehe- oder Lebenspartner über ihr eigenes Konto. Zusätzlich führen sie ein gemeinsames drittes
Haushalts­konto, auf dass sie einen festen Betrag einzahlen und mit dem sie gemeinsame Kosten begleichen.

Der feste Betrag, der auf das gemeinsame Haushalts­konto eingeht, muss dabei nicht für beide gleich hoch sein.
So kann es sich hier beispielsweise auch um einen prozentualen Betrag handeln, der sich anteilig an
den Gehältern der Partner orientiert. So können Ausgaben gerecht aufgeteilt werden.

Fehlende Vorsorgeaufwände, die durch Schwangerschaft oder Elternzeit entstehen, kann zudem der berufstätigen Partner
übernehmen. So kann er die Kosten für laufende Vorsorgeverträge decken und einen finanziellen Ausgleich zugunsten
der Altersvorsorge ermöglichen. Auf diese Art lässt sich der individuelle Gender Pay Gap minimieren.

Auch ein Ehevertrag kann helfen, finanzielle Unabhängig­keit in einer Beziehung zu
wahren. Ähnliche Verträge können im übrigen auch unverheiratete Paare schließen.

Seien Sie selbstbewusst

Studien zeigen, dass Frauen im Umgang mit ihren Finanzen weniger selbstbewusst agieren, als dies bei Männern der
Fall ist. So gaben in einer Umfrage  von J.P. Morgan Asset Management gerade einmal
34 % der befragten Frauen an, sich im Umgang mit Geld sicher zu fühlen. Und nur 20 % waren der Meinung,
sich gut mit Finanzen auszukennen. Für beide Fragen lag die Zustimmung bei den männlichen Befragten mit 46 %
und 55 % deutlich höher.

Seien Sie also selbstbewusst und zögern Sie nicht, anzufangen und sobald wie möglich aktiv Ihre eigenen Finanzen zu
gestalten. Denn aussitzen lässt sich dieses Problem leider nicht.

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