Von Valeria Nickel – aktualisiert am 31.03.2023
Rund um das Aktieninvestment fallen viele kryptische Begriffe, vor allem im Zusammenhang mit dem Ertrag einer
Investition. Als Anleger muss man sich damit wohl oder übel auseinandersetzen, denn es interessiert ja
brennend, ob die Aktie, die man ausgewählt hat
(„Stock-Picking“), ertragreich sein wird. Die
„Aktienperformance“ ist dabei ein Schlüsselbegriff.
Die Performance misst die Wertentwicklung einer Aktie und macht so den Erfolg verschiedener Investments
vergleichbar. Sie wird in Prozent angegeben. Das heißt, dass der Berechnung eine sogenannte Benchmark
zugrunde liegt, also ein Bezugswert, auf den sich die prozentuale Angabe bezieht.
Generell gibt es zwei unterschiedliche Berechnungsmethoden für die Wertentwicklung: Bei der ersten
berechnet man Dividenden mit ein, bei der zweiten nicht.
Damit zeigt man bei der ersten Methode die Ertragsentwicklung für den Fall einer Wiederanlage der
Dividenden an, bei der zweiten nicht. Denn es gibt einerseits Anleger, die Dividenden weiter anlegen und so für den Zinseszins-Effekt nutzen, um ihre Rendite am Ende des
Anlagezeitraums zu steigern. Andererseits gibt es Anleger, die Dividenden entnehmen und als Nebeneinkommen nutzen.
Die Ertragsentwicklung ohne die Reinvestition der Dividenden zeigt somit einfach nur die reine
Kursentwicklung. Die Aktienperformance ist allerdings mehr als nur die Kursentwicklung, deshalb ist die
Betrachtung ohne Dividenden nicht sinnvoll.
Auch der „Bundesverband deutscher Investmentgesellschaften“ bevorzugt für die Performance die Berechnungsmethode, die
Dividenden berücksichtigt. Dagegen werden zum Beispiel die internationalen Aktienindizes immer als
Kurs-Indizes dargestellt, ohne Dividenden mit einzuberechnen (und sind deshalb nicht so einfach mit dem
DAX, der als Performance-Index dargestellt wird, vergleichbar).
Die Aktienperformance können Sie auch selbständig berechnen. Dafür benötigen Sie lediglich die
Kursentwicklung und die Höhe der Dividendenzahlungen. Folgende Schritte dienen der Berechnung der Aktienperformance.
Zunächst zieht man vom aktuellen Börsenkurs den Kaufkurs der Aktien ab. Im Ergebnis erhält man
die Kursentwicklung, also einen Kursgewinn oder -verlust. Diesen multipliziert man mit der
Anzahl der gekauften Aktien.
Zum Kursgewinn (oder auch -verlust) addiert man die insgesamt ausgezahlten Dividenden.
Den daraus resultierenden Betrag setzt man mit dem eingesetzten Kapital ins Verhältnis und
multipliziert dies mit 100. So ergibt sich ein prozentualer Betrag – die Performance der Aktie.
Kursgewinn |
(25-20) × 500 € = 2.500 € |
Kursgewinn & Dividende |
2.500 € + 1.250 € = 3.750 € |
Aktienperformance |
(3.750/10.000) × 100 = 37,5 % |
Man kann auch einen Aktienindex als „Benchmark“, also Bezugsgröße für die Prozentangabe, nehmen – und
nicht nur das eingesetzte Kapital. Die Aktie wird in dem Fall also mit dem Gesamtmarkt ins Verhältnis gesetzt.
Aktien, die sich besser entwickeln als der Index, aus dem sie stammen, werden als Outperformer
bezeichnet. Dagegen sind Underperformer diejenigen Papiere, die sich schlechter entwickeln als der
Index.
Es gibt verschiedene Typen von Aktien die an ihrer Wertentwicklung gemessen werden. Dazu zählen beispielsweise „Value-Aktien“ und „Growth-Aktien“, die (zumindest langfristig) eine
positive Performance verbuchen. Demgegenüber stehen unter anderem die sogenannten „Penny Stocks“, welche in der Vergangenheit eine sehr
negative Wertentwicklung durchliefen und heute mehr Spekulation als Investition sind.
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