Valeria Nickel, 22.09.2020
Rund um das Aktieninvestment fallen viele kryptische Begriffe, vor allem im Zusammenhang mit dem Ertrag einer Investition. Als Anleger muss man sich damit wohl oder übel auseinandersetzen, denn es interessiert ja brennend, ob die Aktie, die man ausgewählt hat („Stock-Picking“), ertragreich sein wird. Die „Aktienperformance“ ist dabei ein Schlüsselbegriff.
Die Performance misst die Wertentwicklung einer Aktie und macht so den Erfolg verschiedener Investments vergleichbar. Sie wird in Prozent angegeben. Das heißt, dass der Berechnung eine sogenannte Benchmark zugrunde liegt, also ein Bezugswert, auf den sich die prozentuale Angabe bezieht.
Generell gibt es zwei unterschiedliche Berechnungsmethoden für die Wertentwicklung: Bei der ersten berechnet man Dividenden mit ein, bei der zweiten nicht.
Damit zeigt man bei der ersten Methode die Ertragsentwicklung für den Fall einer Wiederanlage der Dividenden an, bei der zweiten nicht. Denn es gibt einerseits Anleger, die Dividenden weiter anlegen und so für den Zinseszins-Effekt nutzen, um ihre Rendite am Ende des Anlagezeitraums zu steigern. Andererseits gibt es Anleger, die Dividenden entnehmen und als Nebeneinkommen nutzen.
Die Ertragsentwicklung ohne die Reinvestition der Dividenden zeigt somit einfach nur die reine Kursentwicklung. Die Aktienperformance ist allerdings mehr als nur die Kursentwicklung, deshalb ist die Betrachtung ohne Dividenden nicht sinnvoll.
Auch der „Bundesverband deutscher Investmentgesellschaften“ bevorzugt für die Performance die Berechnungsmethode, die Dividenden berücksichtigt. Dagegen werden zum Beispiel die internationalen Aktienindizes immer als Kurs-Indizes dargestellt, ohne Dividenden mit einzuberechnen (und sind deshalb nicht so einfach mit dem DAX, der als Performance-Index dargestellt wird, vergleichbar).
Die Aktienperformance können Sie auch selbständig berechnen. Dafür benötigen Sie lediglich die Kursentwicklung und die Höhe der Dividendenzahlungen. Folgende Schritte dienen der Berechnung der Aktienperformance.
Schritt 1 |
Kursgewinn Zunächst zieht man vom aktuellen Börsenkurs den Kaufkurs der Aktien ab. Im Ergebnis erhält man die Kursentwicklung, also einen Kursgewinn oder -verlust. Diesen multipliziert man mit der Anzahl der gekauften Aktien. |
Schritt 2 |
Kursgewinn & Dividende Zu dem Kursgewinn (oder auch -verlust) addiert man die insgesamt ausgezahlten Dividenden. |
Schritt 3 |
Performance der Aktie Den daraus resultierenden Betrag setzt man mit dem eingesetzten Kapital ins Verhältnis und multipliziert dies mit 100. So ergibt sich ein prozentualer Betrag – die Performance der Aktie. |
Kursgewinn |
(25-20) × 500 € = 2.500 € |
Kursgewinn & Dividende |
2.500 € + 1.250 € = 3.750 € |
Aktienperformance |
(3.750/10.000) × 100 = 37,5 % |
Man kann auch einen Aktienindex als „Benchmark“, also Bezugsgröße für die Prozentangabe, nehmen – und nicht nur das eingesetzte Kapital. Die Aktie wird in dem Fall also mit dem Gesamtmarkt ins Verhältnis gesetzt.
Aktien, die sich besser entwickeln als der Index, aus dem sie stammen, werden als Outperformer bezeichnet. Dagegen sind Underperformer diejenigen Papiere, die sich schlechter entwickeln als der Index.
Es gibt verschiedene Typen von Aktien die an ihrer Wertentwicklung gemessen werden. Dazu zählen beispielsweise „Value-Aktien“ und „Growth-Aktien“, die (zumindest langfristig) eine positive Performance verbuchen. Demgegenüber stehen unter anderem die sogenannten „Penny Stocks“, welche in der Vergangenheit eine sehr negative Wertentwicklung durchliefen und heute mehr Spekulation als Investition sind.
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