Von Saskia Reh – aktualisiert am 20.02.2025
Das Wichtigste im Überblick: |
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Gold fasziniert Menschen seit Jahrtausenden –
als Symbol für Wert und Beständigkeit. Doch nicht jeder möchte das
Edelmetall physisch lagern. Gold-Zertifikate bieten eine spannende Alternative:
Sie versprechen Zugang zu den
Chancen des Geldmarktes, ohne die Herausforderungen der physischen Aufbewahrung. Doch wie riskant
ist diese
Anlageform und welche Chancen bietet sie? Wir erklären Ihnen, wie Gold-Zertifikate funktionieren.
Gold-Zertifikate sind eine spezielle Art von Schuldverschreibungen, die den Goldpreis
nachbilden. Das heißt, der
Emittent (etwa eine Bank) zahlt Ihnen als Anlegerin oder Anleger feste Zinsen. Der Wert des Zertifikats basiert auf
der Entwicklung des Goldpreises. Wenn der Goldkurs steigt, steigt der Wert des Zertifikats – und umgekehrt[1].
Sie investieren mit Gold-Zertifikaten indirekt in Gold. Sie besitzen also – anders als bei einem Goldbarren –
keinen
physischen Gegenwert. Stattdessen handelt es sich um einen rein finanziellen Anspruch.
Gold-Zertifikate sind leicht
handelbar, da sie wie Aktien oder andere
Wertpapiere an Börsen gekauft und
verkauft werden können. Das macht sie für
Anleger interessant, die flexibel bleiben möchten und schnell auf Marktentwicklungen reagieren wollen. Sie können
Gold-Zertifikate wie andere Zertifikate oder
Optionsscheine ganz einfach über Ihren Broker kaufen und verkaufen.
Die Ausgestaltung dieser Zertifikate variiert erheblich, weshalb es für Anleger wichtig ist, die jeweiligen
Wertpapierprospekte sorgfältig zu prüfen. Auch bei Gold-Zertifikaten gibt es eine große
Auswahl. Die einfachste
Variante ist das Open-End-Zertifikat, das keine Laufzeitbegrenzung hat und dem Goldpreis folgt. Sie können jedoch
auch in Zertifikate mit festgelegtem Fälligkeitsdatum investieren. An diesem Termin wird das Zertifikat abgerechnet
oder zurückgezahlt. Wer höhere Renditen anstrebt, kann auf risikoreichere Optionen setzen, wie
Optionsscheine mit Hebel, die Kursbewegungen
verstärken können.
Ein praktisches Feature vieler Gold-Zertifikate ist der sogenannte Stop-Loss-Mechanismus: Wenn der
Goldkurs eine
vorher festgelegte Schwelle unterschreitet, wird das Zertifikat automatisch verkauft. Das hilft, größere
Verluste zu
vermeiden.
Goldsparpläne im Test:
Die 10 besten Anbieter
Es gibt verschiedene Arten von Gold-Zertifikaten. Wenn man glaubt, dass der Goldpreis in Zukunft
steigt, kann man mit
bestimmten Zertifikaten daran teilhaben. Partizipations-Zertifikate erlauben es, zeitlich unbegrenzt von der
Entwicklung des Goldpreises zu profitieren. Dazu gehören auch Open-End-Zertifikate, die keine feste Laufzeit haben
und direkt dem Goldpreis folgen.
Wer lieber eine feste Rendite in Aussicht haben möchte, kann Renditeoptimierungs-Zertifikate wählen. Hier steht
bereits beim Kauf fest, wie hoch der mögliche Gewinn maximal sein kann. Im Gegenzug gibt es eine gewisse Sicherheit,
zum Beispiel:
Für risikofreudige Anleger gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Optionsscheine mit Hebel. Diese
verstärken
Kursbewegungen, was bedeutet, dass Gewinne, aber auch Verluste deutlich höher ausfallen können.
Hat man die passende Art von Zertifikat gefunden, lohnt sich ein Vergleich der Angebote:
Im folgenden haben wir für Sie ein paar Gold-Zertifikate der verschiedenen Zertifikatstypen aufgelistet:
Partizipations-Zertifikate
Partizipations-Zertifikate auf Gold spiegeln 1:1 die Preisentwicklung von Gold wider. Sie können
sowohl ein festes
Enddatum haben – oder endlos sein[3]. Diese werden auch oft als
Open-End-Zertifikate bezeichnet.
Typ | WKN | Indexgebühr p.a. | Laufzeit | Währungsabsicherung |
---|---|---|---|---|
Unlimited Index-Zertifikat | SV72RW | 0,70 % | endlos | Nein[4] |
Index- / Partizipations-Zertifikat | CU0V6T | k.A. | endlos | Ja[5] |
Index- / Partizipations-Zertifikat | CU0QXV | k.A. | endlos | Nein[6] |
Stand: Februar 2025
Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate ermöglichen den Kauf eines Basiswerts (z. B. einer Aktie oder eines Rohstoffes
wie Gold) zu
einem vergünstigten Preis. Dadurch profitieren Anleger von einem günstigeren Einstieg und sind
besser gegen erste
Kursverluste abgesichert[7].
Typ | WKN | Cap | Max. Rendite | Währungssicherheit | Fälligkeit |
---|---|---|---|---|---|
Classic Discount-Zertifikat | SJ2ADT | 2.950 $ | 7,41 % | Nein | 30.12.2025[8] |
Classic Discount-Zertifikat | SJ2ADU | 3.000 $ | 8,22 % | Nein | 30.12.2025[9] |
Classic Discount-Zertifikat | SY9GHR | 2.300 $ | 3,64 % | Nein | 30.12.2025[10] |
Classic Discount-Zertifikat | SY9GJ2 | 2.450 $ | 2,10 % | Ja | 30.12.2025[11] |
Classic Discount-Zertifikat | SJ006B | 2.800 $ | 3,72 % | Ja | 30.12.2025[12] |
Stand: Februar 2025
Optionsscheine
Optionsscheine ermöglichen hohe Gewinne mit geringem Einsatz oder Absicherung gegen Kursverluste. Es
gibt
Call-Optionsscheine (für steigende Kurse) und Put-Optionsscheine (für fallende Kurse). Der Basispreis entscheidet,
ab wann ein Optionsschein einen Wert hat[13].
Der Optionsscheinpreis setzt sich aus innerem Wert und Zeitwert zusammen. Der Zeitwert sinkt mit der Restlaufzeit und
steigt mit der Volatilität des Basiswerts.
Anleger, die auf kurzfristige Kursbewegungen setzen, können mit Turbo-Optionsscheinen
überproportional profitieren.
Im Gegensatz zu klassischen Optionsscheinen haben sie eine Knock-Out-Barriere: Wird diese erreicht,
verfällt der
Optionsschein sofort[14].
Typ | WKN | Hebel | Basispreis | Bezugsverhältnis | Fälligkeit |
---|---|---|---|---|---|
Standard-Optionsschein (Call) | SY6VX4 | 3,690 | 2.160 $ | 0,100 | 30.12.2025[15] |
Standard-Optionsschein (Call) | DH3Z29 | 5,900 | 2.760 $ | 0,100 | 22.04.2027[16] |
Classic Turbo-Optionsschein (Put) | SX1BY6 | 8,518 | 3.200 $ | 0,100 | 30.12.2025[17] |
Classic Turbo-Optionsschein (Put) | DH3Z1V | 18,422 | 2.840 $ | 0,100 | 22.04.2027[18] |
Stand: Februar 2025
Gold-ETC
Gold-ETCs sind
Inhaberschuldverschreibungen, die den Goldpreis abbilden. Sie bieten eine einfache
Möglichkeit, in Gold zu investieren, ohne physisches Gold zu besitzen. Im Gegensatz zu ETFs
investieren sie nur in
Gold und sind keine Sondervermögen, sondern Schuldverschreibungen. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten kann das
investierte Kapital verloren gehen. Viele Anbieter hinterlegen physisches Gold als Sicherheit und
auf Wunsch kann dieses Gold gegen Gebühr ausgeliefert werden[19].
Name | WKN | Typ | Abwicklungsart | Spread in % | Währungssicherheit |
---|---|---|---|---|---|
Gold ETC | PS7G0L | ETC – Exchange Traded Commodity | Cash | 0,18 | Nein[20] |
EUWAX Gold II ETC auf Gold | EWG2LD | ETC – Exchange Traded Commodity | Physisch | 0,41 | Nein[21] |
Amundi Physical Gold Etc C | EWG2LD | ETC – Exchange Traded Commodity | Physisch | 0,04 | Nein[22] |
Stand: Februar 2025
Gold-Zertifikate bergen Risiken, die Sie kennen sollten. Ein wichtiger Punkt: Zertifikate haben, wie oben bereits
erwähnt, keinen physischen Gegenwert. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten können sie wertlos
werden, was einen
Totalverlust bedeutet. Deshalb sollten Zertifikate nur bei renommierten Emittenten
gekauft werden, z. B. bei großen
Banken wie der Deutschen Bank. Unbesicherte Zertifikate sind besonders anfällig, da sie keinen Anspruch auf
physische Goldbestände bieten. Besicherte Zertifikate mit physischem Gold reduzieren dieses Risiko, können es aber
nicht vollständig ausschließen.
Wer Zertifikate in ausländischer Währung, etwa US-Dollar, kauft, trägt ein zusätzliches
Währungsrisiko. Dieses Risiko
lässt sich jedoch mit sogenannten Quanto-Zertifikaten vermeiden, die durch eine
Währungsabsicherung geschützt sind.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Zertifikate keinen Anspruch auf die physische Lieferung des Goldes gewähren. Daher
gelten sie in Krisenzeiten als unsicher. Der Wert kann schnell komplett verloren gehen, wenn der Basiswert nicht
geliefert werden kann.
Trotzdem bieten Gold-Zertifikate auch Chancen: Sie sind weniger riskant als Futures, da keine Nachschusspflicht
besteht. Viele sind Endlospapiere, die nicht verfallen und mit dem Stop-Loss-Mechanismus können Verluste
begrenzt
werden. Zudem profitiert der Anleger direkt von der Entwicklung des Goldpreises, der oft besser einschätzbar ist als
beispielsweise der Kurs von Goldminen-Aktien. Sie bieten direkten Zugang zu den Schwankungen des Goldpreises. Das
bedeutet, dass Sie von einem steigenden Goldkurs profitieren können. Allerdings gibt es
keine Garantie, dass der
Goldpreis immer steigt. Politische Ereignisse, wirtschaftliche Entwicklungen und Währungsverluste können sich darauf
auswirken.
Laut dem Einkommensteuergesetz (EStG) § 20 müssen Sie auf die Gewinne aus unbesicherten Zertifikaten
Abgeltungssteuer
zahlen. Solche Zertifikate zählen als sogenannte Kapitalforderungen, weil Sie dem Emittenten (etwa
einer Bank) Geld
leihen und der Emittent Ihnen eine Rückzahlung verspricht – häufig gekoppelt an den Goldkurs. Die Erträge, die Sie
dabei erzielen (wie die Gewinne aus dem Verkauf dieser Zertifikate oder Ausschüttungen), sind also
steuerpflichtig[23].
Sie fallen unter die Abgeltungssteuer (25 % plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer).
Anders ist es jedoch bei besicherten Zertifikaten, wie etwa Gold-ETCs. Denn hier gilt: Gewinne aus
dem Verkauf von Gold-Zertifikaten sind
steuerfrei, wenn der Emittent verpflichtet ist, das investierte Kapital zum Kauf von
Gold zu nutzen. Das gilt auch,
wenn die Rückzahlung in Geld statt in Gold erfolgt. Für Privatanleger bedeutet das, dass Gold-Zertifikate mit
physischer Golddeckung nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei sind. Der Nachteil daran: Auch die
Verluste
sind allein zu tragen.
Kaufen Sie Gold
direkt vom Hersteller
Wenn Sie nicht direkt in Zertifikate auf Gold investieren möchten, gibt es verschiedene
Alternativen, die
unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten – von physischem Gold über Fonds bis hin zu Aktien. Hier ein Überblick:
Sie sollten Gold nur von Herstellern erwerben, die die Zertifizierung der London Bullion Market
Association
(LBMA), dem größten Handelsplatz für physisches Gold, besitzen[25]. Ein Beispiel
für eine solche Scheideanstalt
ist C.HAFNER. Bei BERGFÜRST erhalten Sie hochwertiges Gold von
C.HAFNER – ganz ohne Lager-, Verwaltungs-
oder andere laufende Gebühren.
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