Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 04.04.2024
Dass fossile Energien wie Öl, Gas und Kohle bald ausgedient haben, dürfte den meisten mittlerweile klar sein. Daher kann
es für Investoren Sinn ergeben, in der Geldanlage ebenfalls auf grüne Energien
umzuschwenken – oder zumindest bestimmte Produkte ins Portfolio mit aufzunehmen.
Mit Windkraft-Aktien legen Sie Ihr Geld in Anteile von Unternehmen an, die in der Windenergiebranche
tätig sind. Doch
ein solches Investment birgt einige Risiken – bietet Ihnen als Anlegerin oder Anleger gleichzeitig jedoch auch Chancen.
Welche Windenergie-Aktien gibt es überhaupt? Und was sollte ich bei einem Investment beachten? Im folgenden Beitrag
erfahren Sie es.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Fünf
Tipps
Sind Solaraktien eine sinnvolle
Alternative? Zur
Erklärung
Wichtige Begriffe zum Thema nachhaltige Geldanlagen:
Zum Glossar
Die Gründe für ein solches Investment sind offensichtlich: Die Windenergiebranche ist in den vergangenen 20 Jahren
beachtlich gewachsen. Mit einem verstärkten Fokus auf erneuerbare Energien als
Alternative zu fossilen Brennstoffen wird
die Nachfrage nach Windenergie laut der Internationalen Energieagentur (IEA) weiter steigen[1]. Eine Investition in
Windkraft-Aktien kann daher eine Möglichkeit für Sie sein, von diesem Aufschwung zu profitieren.
Das deutliche Wachstumspotenzial geht dabei mit der Aussicht auf attraktive Renditen durch
Investitionen in
Windkraft-Aktien einher. Wenn Sie Ihre Windkraft-Aktien nach einer Kurssteigerung verkaufen, können Sie einen
beträchtlichen Gewinn einfahren. Wie bei anderen Aktien zahlen viele Windkraftunternehmen Ihnen
als Anlegerin oder
Anleger zudem eine Beteiligung am Unternehmensgewinn in Form einer Dividende.
Abgesehen von den Erträgen, die Sie durch Windkraft-Aktien im besten Fall erwirtschaften, können Sie durch Investitionen
in Windkraft-Aktien Ihr Portfolio diversifizieren. Sie
sollten jedoch darauf achten, dass Sie einzelne Aktien oder
Länder nicht übermäßig gewichten, um Ihr Risiko zu minimieren.
Exkurs: Windkraftausbau in Deutschland
Im Zuge der Energiewende schreitet der Ausbau von Windanlagen in Deutschland deutlich voran. Im Jahr 2022 sind 551
Windräder an Land gebaut worden, 38 Offshore-Windanlagen wurden in Betrieb genommen. Die Leistung der Offshore-Anlagen
lag bei insgesamt 8,1 Gigawatt[2] – damit konnten rund drei
Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.
Insgesamt waren rund 28.400 Windräder an Land[3] und rund 1.500
Offshore-Windräder in Betrieb. Zum Vergleich: Im Jahr 2000
gab es gerade einmal 9.000 Windkraftanlagen in ganz Deutschland.
Zuletzt ist der Ausbau der Windkraft in Deutschland etwas ins Stocken geraten. Zum Erreichen der Klimaziele sollen bis
zum Jahr 2030 115 Gigawatt Windenergie an Land installiert sein[4], was einem jährlichen Zubau von knapp 10
Gigawatt
entspricht. Helfen soll das „Wind-an-Land-Gesetz“, das etwa den Bundesländern Flächenziele vorschreibt
und die
Genehmigungen für den Bau von Windrädern erleichtern soll[5].
Pauschal lässt sich das nicht sagen. Ein solches Investment stellt stets eine individuelle Entscheidung dar. Anbei
finden Sie eine Übersicht an beliebten Windkraft-Aktien:
Aktie |
ISIN |
Branche |
Börsenwert (in Mrd. €) |
---|---|---|---|
Nextera Energy | US65339F1012 | Betreiber | 119,06 |
Vestas | DK0061539921 | Hersteller von Windturbinen | 25,12 |
Orsted | DK0060094928 | Entwickler und Betreiber (Offshore und Onshore) | 21,22 |
Encavis | DE0006095003 | Betreiber (Onshore) | 2,71 |
Nordex | DE000A0D6554 | Hersteller von Windturbinen | 2,22 |
Xinjiang Goldwind | CNE100000PP1 | Entwickler und Betreiber | 1,56 |
Cadeler | DK0061412772 | Entwickler und Betreiber | 1,56 |
PNE | DE000A0JBPG2 | Entwickler und Betreiber | 1,02 |
Energiekontor | DE0005313506 | Entwickler | 0,929 |
ABO Wind | DE0005760029 | Entwickler | 0,551 |
Eolus Vind | SE0007075056 | Entwickler und Betreiber | 0,155 |
TPI Composites | US87266J1043 | Hersteller von Windturbinen | 0,119 |
Arten von Windkraft-Aktien
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Unternehmen, die in der Windenergiebranche tätig sind:
Exkurs: Diese Windkraft-Indizes gibt es
Der Renewable Energy Industrial Index (auf deutsch: „Aktienindex für erneuerbare Energien“), kurz
RENIXX, ist der
weltweit erste Aktienindex, der die Performance von Erneuerbare-Energie-Unternehmen darstellt.
Der RENIXX enthält die 30 weltweit größten Unternehmen gemessen an der Marktkapitalisierung, deren Umsatz mindestens zu
50 % aus dem Bereich der erneuerbaren Energien stammt. Aus Deutschland sind die Unternehmen Nordex, Verbio sowie
Encavis
gelistet[6].
Kursverlauf des RENIXX zwischen 2013 und 2023
Neben dem RENIXX gibt es noch weitere Windenergie-Indizes, etwa den Solactive Wind Energy Index. Dieser
listet 27
Unternehmen aus der Windkraftbranche[7]. Ein Wind-Aktienindex kann Ihnen auch dabei
helfen, Aktien der Windenergiebranche
zu identifizieren.
Ein Windenergie-Index ist für Sie ebenso wichtig für das Investment in sogenannte ETF. Das sind Aktienfonds, die einen
ganzen Index passiv nachbilden – hier entscheidet folglich kein Fondsmanagement über die Zusammensetzung des Vermögens.
Kaufen Sie einen Anteil an einem ETF, investieren Sie folglich in sämtliche Unternehmen eines Index, streuen Ihr Risiko
also über verschiedene Firmen und Länder.
Beispiele für Windenergie-ETF:
Eine Investition in Windenergie-Aktien bietet Ihnen nicht nur Chancen. Sie sollten auch einige Risiken beachten. Ein
Überblick:
Sie haben eine Vielzahl von Alternativen zum Kauf von Windkraft-Aktien. Eine Übersicht:
Solarenergie-Aktien
Hier investieren Sie in Aktien von Unternehmen, die in die
Herstellung von Solaranlagen oder Solarmodulen oder dem
Betreiben von Solarparks tätig sind. Mit einer solchen Anlage können Sie von der Solarenergiebranche profitieren.
Ähnlich wie die Windkraftbranche ist sie durch die Abkehr von fossilen Energiequellen im Aufschwung. Das gilt ebenfalls für grünen Wasserstoff.
Green Bonds
Grüne Anleihen werden von Unternehmen oder Staaten ausgegeben, um umweltfreundliche Projekte zu finanzieren. Bei Green Bonds handelt es sich je nach Bonität des Emittenten um nachhaltige Finanzprodukte mit einem geringen Risiko.
Nachhaltige Fonds oder ETF
Nachhaltige Fonds investieren in eine Vielzahl von grünen Aktien, oftmals nicht nur aus einer Branche. Nachhaltige ETF
sind dabei eine besonders einfache Möglichkeit, Ihr Portfolio auf erneuerbare Energien auszurichten (siehe oben).
Direkte Investition in erneuerbare Energieprojekte
Sie können zudem direkt in erneuerbare Energieprojekte wie Windparks, Solarkraftwerke oder Wasserkraftwerke investieren.
Das geht entweder über die direkte Beteiligung an einem solchen Projekt oder durch Crowdinvesting. Letzteres ist bereits
ab kleinen Beträgen möglich, während der Kauf etwa eines Solar- oder Windparks mit einem erheblichen Kapitaleinsatz
verbunden ist. Beachten Sie jedoch stets das Risiko eines Totalverlustes beim Investment in grüne Sachwerte.
Beim Investment in Windenergie-Aktien sollten Sie einiges beachten. Anbei finden Sie fünf Tipps:
1. Gründlich recherchieren
Bevor Sie Windkraft-Aktien kaufen, sollten Sie sich über das Unternehmen informieren, in das Sie investieren
möchten. Schauen Sie sich zudem die Projekte der jeweiligen Energieunternehmen an.
2. Ordergebühren beachten
Achten Sie auf die Gebühren, die mit dem Kauf von Aktien verbunden sind. Diese können erheblich variieren,
abhängig von Ihrem Broker oder Ihrer Bank. Bei Windkraftfonds oder -ETF spielt vor allem der
Ausgabeaufschlag eine Rolle, den Sie einmalig zahlen müssen.
3. Börsenplatz auswählen
Sie können Windkraft-Aktien an verschiedenen Handelsplätzen kaufen. Sie unterscheiden sich vor allem
hinsichtlich der Handelbarkeit der Aktien als auch der Börsengebühren, die Sie zahlen müssen.
4. Portfolio breit aufstellen
Sie sollten Ihr Investmentportfolio diversifizieren, indem Sie in verschiedene Unternehmen aus der
Windkraftbranche investieren. Dadurch können Sie Ihr Risiko streuen und sind nicht nur von der
Performance
eines einzelnen Unternehmens abhängig. Mögliche Alternativen zu einzelnen Windkraft-Aktien können außerdem
sinnvoll für Sie sein, etwa das Investment in einen nachhaltigen ETF (siehe unten).
5. Nachrichten verfolgen
Halten Sie sich über aktuelle Nachrichten in der Windkraftbranche auf dem Laufenden, auch hier ist der
Konzern Orsted ein Beispiel (siehe oben). Womöglich können sich bestimmte (politische) Entwicklungen auf die
Aktienkurse auswirken.
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