Grüne Sachwerte: So investieren Sie in eine nachhaltige Zukunft

Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 18.10.2023

Solaranlagen, Windparks oder grüne Immobilien: Es gibt viele Möglichkeiten, in nachhaltige Sachwerte zu
investieren. Die
Hoffnung dabei: eine ordentliche Rendite zu erhalten – und mit der grünen Geldanlage noch etwas Gutes für die Umwelt zu
tun.

Doch wie funktionieren solche Investments genau? Und was müssen Sie als Anlegerin oder Anleger bei einer nachhaltigen
Geldanlage mit Sachwertbezug beachten? Wir erklären es Ihnen.

Was muss ich beim Kauf beachten?
Wichtige
Tipps

Lieber in Ökofonds investieren?
Was Sie dabei
beachten
sollten!


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Was gehört alles zu grünen Sachwerten?

Es gibt eine Vielzahl ökologischer Sachwerte. Eine Übersicht:

Weitere nachhaltige Sachwerte:

Warum sollten Sie in grüne Sachwerte investieren?

Ein Investment in grüne Sachwerte kann sinnvoll für Sie sein. Folgende Vorteile kann es bieten:

  1. Diversifikation: Nachhaltige Sachwerte können eine gute Möglichkeit zur Streuung Ihres Anlageportfolios sein.
    Grundsätzlich gilt jedoch: Eine vernünftige Geldanlage setzt nicht allein auf
    nachhaltige Sachwerte – aufgrund
    des erhöhten Risikos sollten sie stets nur einen Teil Ihres Portfolios ausmachen, etwa als Ergänzung zu Aktien
    und Anleihen.
  2. Inflationssicherheit: Wie andere Sachwerte können grüne Sachwerte Ihnen als
    Inflationsschutz dienen. In Zeiten
    steigender Preise können sie stabile Renditen bieten – das gilt besonders für nachhaltige Immobilien. Sachwerte
    unterliegen zudem keinen Börsenschwankungen wie etwa Aktien. Dennoch sollten Sie die Risiken eines solchen
    Investments beachten (siehe unten).
  3. Nachhaltigkeit: Investitionen in grüne Sachwerte unterstützen umweltfreundliche Projekte und
    Unternehmen. Durch solche Investitionen (insbesondere direkte Beteiligungen) können Sie als Anlegerin oder
    Anleger aktiv dazu
    beitragen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, natürliche Ressourcen zu schonen und die Energiewende zu
    fördern. Eine „grüne Rendite“ steht bei
    der nachhaltigen Geldanlage also im
    Vordergrund.

Wie können Sie in grüne Sachwerte investieren?

Für Ihre Kapitalanlage in grüne Sachwerte haben Sie mehrere Möglichkeiten. Eine Übersicht:

Direkte Beteiligung

Bei einer direkten Beteiligung investieren Sie – wie Sie vermuten können – direkt in ein bestimmtes grünes
Sachwertprojekt[1]. Das kann etwa bedeuten, dass Sie Anteile an einem
Solarpark, einem Windpark oder an Waldflächen
erwerben
. Sie können zudem eine nachhaltige Immobilie kaufen. So haben Sie direkten
Einfluss auf Ihr Investment und die
Rendite hängt von der Performance des jeweiligen Projekts ab.

Eine direkte Beteiligung ist jedoch sehr kapitalintensiv und erfordert zudem ein tiefes Verständnis des
Projektes und
Marktes. Für Sie als Privatanlegerin oder Privatanleger ist das weniger geeignet.

Sachwertfonds

Es gibt Investmentfonds, die sich auf grüne Sachwerte
spezialisiert haben. Diese Fonds bündeln das Kapital vieler
Anlegerinnen und Anleger und investieren es in eine breite Palette von Umweltprojekten.
Investmentfonds, die in
nachhaltige Infrastruktur investieren, finden sich ebenso in dieser Kategorie.

Sachwertfonds werden oftmals (aber nicht immer) als geschlossene
Fonds
aufgelegt, die ein hohes Risiko für Sie bergen –
und vom Erfolg eines konkreten Projekts abhängen[2]. Der Kapitaleinsatz bei solchen Fonds liegt in der Regel bei 5.000 bis
10.000 €. Ein Ausstieg aus einem solchen Investment ist derweil erst nach Laufzeitende möglich. Eine Alternative
sind offene Sachwertfonds, die in viele Projekte investieren, etwa grüne Immobilien.

Bei sogenannten Themenfonds handelt es sich indes in der Regel um Aktienfonds, die sich auf ein spezielles Thema (etwa
„Erneuerbare Energien“) konzentrieren[3] – hier geht es also nicht um einen Sachwertbezug. Das Risiko für Sie ist aber
deutlich geringer, da solche Fonds „offen“ sind. Sie als Anlegerin oder Anleger können folglich jederzeit aussteigen.
Auch die Streuung ist deutlich breiter.

Nachhaltiges Crowdinvesting

Beim Crowdinvesting investieren Sie kleinere Beträge zusammen mit anderen Investoren in grüne
Sachwerte. Der
Projektträger zahlt Ihnen einen vorab festgelegten Zinssatz. Diese Form der Investition ermöglicht es
Ihnen, sich an
Umweltprojekten wie Windparks zu beteiligen, die Sie allein finanziell nicht umsetzen könnten. Plattformen für
Crowdinvesting bringen daher Investoren und Projektträger zusammen.

Hier gilt ebenso: Das Risiko einer solchen Anlage hängt vom konkreten Projekt ab – im Zweifel riskieren
Sie jedoch den
Totalverlust Ihres eingesetzten Kapitals. Anders als bei geschlossenen Sachwertfonds ist die
Einstiegssumme deutlich geringer, was eine Diversifikation erleichtert.

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Wie groß ist Ihr Risiko?

Sie müssen beachten, dass Sie mit einem Investment in nachhaltige Sachwerte Risiken eingehen. Ein Überblick:

  • Projektrisiko: Direkte Investitionen in grüne Sachwerte wie Solar- oder Windparks bergen
    projektbezogene
    Risiken. Das bedeutet: Scheitert ein Projekt, können Zinsen womöglich nur verspätet oder gar nicht gezahlt
    werden. Der Totalverlust Ihres Kapitals ist ebenfalls möglich. Hier kommt es auf die Ausgestaltung des Produkts
    an – das Risiko greift besonders bei sogenannten Nachrangdarlehen. Projektrisiken entstehen
    etwa durch
    Schwierigkeiten bei der Genehmigung, unvorhergesehene technische Probleme bzw. Verzögerungen bei der Umsetzung.
  • Marktrisiko: Zwar unterliegen nachhaltige Sachwerte keinen Börsenschwankungen, sind aber vom
    Markt abhängig.
    Dieser ist bei erneuerbaren Energien stark umkämpft, was das Risiko für Sie steigert.
  • Politisches Risiko: Investitionen in grüne Sachwerte sind von Regulierungen und politischen
    Entscheidungen
    abhängig. So können sich gesetzliche Änderungen oder gekürzte staatliche Subventionen auf die Rentabilität von
    Projekten auswirken – sowohl positiv als auch negativ.
  • Umweltrisiko: Nachhaltige Investitionen können von Umweltrisiken betroffen sein, etwa extreme
    Wetterbedingungen,
    die die Leistung von erneuerbaren Energieanlagen beeinträchtigen. Naturkatastrophen können etwa im schlimmsten
    Fall einen Solarpark zerstören.
  • Liquiditätsrisiko: Grüne Sachwerte sind grundsätzlich weniger liquide als etwa Aktien oder
    Anleihen. Wollen Sie
    eine Beteiligung also verkaufen, ist das oftmals nicht oder nur schwer möglich. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie
    einen Anteil an einem geschlossenen Infrastrukturfonds halten.

Drei Tipps: Was muss ich beim Investment in nachhaltige Sachwerte beachten?

Folgende Tipps sollten Sie bei einem Investment in nachhaltige Sachwerte beherzigen:

  1. Ziele und Risiko einschätzen: Klären Sie Ihre Investitionsziele und überlegen Sie, wie viel
    Risiko Sie eingehen
    möchten. Nun müssen Sie entscheiden, wie viel Kapital Sie investieren und wie lange Sie Ihr Geld anlegen
    möchten. Ein Beispiel: Wollen Sie nur wenig Kapital investieren, kommt ein geschlossener Energiefonds für Sie
    nicht in Frage – hier kann Crowdinvesting eher passen.
  2. Streuen Sie Ihr Risiko: Streuen Sie Ihre Investments, um das Risiko zu minimieren. Verteilen Sie Ihr Geld
    auf
    verschiedene Projekte von mehreren Anbietern und über mehrere Anlageklassen.
  3. Projekt hinterfragen: Lassen Sie sich mit einer Investition Zeit und recherchieren Sie
    ausführlich, bevor Sie in ein Projekt investieren. Achten Sie auf einen ausreichenden Track Record des Projektträgers. Wenn Sie die Ziele
    bzw. das Projekt als solches nicht verstehen, fragen Sie bei der Gesellschaft bzw. der Investmentplattform nach
    – im Zweifelsfall sehen Sie aber von einem Investment ab.

Bild-Copyright: © PantherMedia / elxeneize (YAYMicro)

Quellenangaben

  1. Farkas-Richling, D. (2012). Realwertanlagen (Real Assets). In: Richter, A., Farkas-Richling, D. und
    Fischer, T.R. (Hrsg.). Private Banking und Family Office: Markt, Geschäftsmodelle, Produkte, rechtliche und steuerliche
    Aspekte. Stuttgart: Schäffer-Poeschel. S. 416
  2. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage –
    Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und
    Co. Berlin: Stiftung
    Warentest. S. 392
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für
    Anfänger und Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung
    Warentest. S. 243 ff.