Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 18.10.2023
Solaranlagen, Windparks oder grüne Immobilien: Es gibt viele Möglichkeiten, in nachhaltige Sachwerte zu
investieren. Die
Hoffnung dabei: eine ordentliche Rendite zu erhalten – und mit der grünen Geldanlage noch etwas Gutes für die Umwelt zu
tun.
Doch wie funktionieren solche Investments genau? Und was müssen Sie als Anlegerin oder Anleger bei einer nachhaltigen
Geldanlage mit Sachwertbezug beachten? Wir erklären es Ihnen.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Wichtige
Tipps
Lieber in Ökofonds investieren?
Was Sie dabei
beachten
sollten!
Wichtige Begriffe zum Thema nachhaltige Geldanlagen:
Zum Glossar
Es gibt eine Vielzahl ökologischer Sachwerte. Eine Übersicht:
Solarkraftanlagen
Je nachdem, wie viel Geld Sie investieren möchten, bieten sich Ihnen zwei verschiedene Optionen, um von
Solaranlagen zu profitieren. So können Sie
direkt in eine Freiflächenanlage investieren und den erzeugten
Strom ins Netz einspeisen lassen, eine Beteiligung über Crowdinvesting ist ebenso möglich (siehe
unten).
Alternativ entscheiden Sie sich für einen Solarfonds, investieren also indirekt. Auch so können Sie von der
Energiewende und den Einnahmen aus dem Strommarkt profitieren.
Windparks
Windenergie ist wie Solarkraft ebenfalls erneuerbar und spielt eine wichtige Rolle in der Energiewende. Hier
können Sie sich ebenfalls direkt an einem Windpark beteiligen, in einen
geschlossenen Windkraftfonds
investieren oder über Crowdinvesting den Bau einer Windkraftanlage gegen Zahlung von Zinsen finanzieren.
Auch Windkraftanlagen erzielen Erträge für Sie als Privatanlegerin oder Privatanleger dadurch, dass sie den
erzeugten Strom ins Netz einspeisen.
Wasserkraftanlagen
Das Wasserkraft-Investment ist insgesamt noch nicht so ausgebaut wie Solar- oder Windkraft-Investitionen.
Ein direktes Investment in Wasserkraftwerke ist daher so gut wie ausgeschlossen – vielmehr können Sie
Erträge über spezielle Wasserkraftfonds erzielen.
Nachhaltige Immobilien
Nachhaltige Immobilien sind energieeffiziente Gebäude. Sie
werden so konstruiert, verwaltet und genutzt,
dass sie den Umweltschutz fördern – oft basierend auf der Kreislaufwirtschaft. Zu den Objekten gehören neben
grünen Wohnanlagen auch Pflegeappartements oder nachhaltige Bürogebäude.
Wald
Nachhaltige Waldinvestitionen umfassen den
Kauf oder die Pacht von Waldflächen, die nicht nur Holzprodukte
liefern, sondern auch zur Erhaltung von Ökosystemen und zur Bindung von CO2 beitragen. Die Aufforstung steht
dabei im Fokus. Oftmals geht es hier aber nicht um Waldflächen in Deutschland, sondern etwa in Südamerika.
Weitere nachhaltige Sachwerte:
Nachhaltige Rohstoffe
Das kann Produkte ökologischer Landwirtschaft umfassen, wie dem Anbau von Mais, Weizen, Raps und
Sonnenblumen, die sowohl für Nahrungsmittel als auch für die Produktion von Biogas genutzt werden. Darüber
hinaus können Investitionen in Mineralien – etwa für Batterietechnologien – zu den nachhaltigen Sachwerten
zählen.
Oftmals investieren Sie als Privatanlegerin oder -anleger nicht direkt in solche Rohstoffe, sondern nur
indirekt über Unternehmen, deren Geschäftszweck die Gewinnung oder Verarbeitung der Rohstoffe ist. Über
Zertifikate ist ein Investment in Rohstoffe ebenfalls möglich – wenngleich es mit hohen Risiken einhergeht.
Diese Geldanlage ist nur für Investoren geeignet, die sich umfassend damit beschäftigt haben.
Grüner Wasserstoff
Grüner Wasserstoff wird durch Elektrolyse erzeugt. Das ist ein chemisches Verfahren, bei dem Wasser unter
Verwendung erneuerbarer Energien in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten wird.
Dieser Prozess liefert umweltfreundlichen Wasserstoff, der vor allem in der Industrie genutzt wird. Hier
können Sie jedoch nicht direkt hinein investieren, sondern über den Kauf von Wasserstoffaktien oder
Wasserstofffonds.
Ein Investment in grüne Sachwerte kann sinnvoll für Sie sein. Folgende Vorteile kann es bieten:
Für Ihre Kapitalanlage in grüne Sachwerte haben Sie mehrere Möglichkeiten. Eine Übersicht:
Direkte Beteiligung
Bei einer direkten Beteiligung investieren Sie – wie Sie vermuten können – direkt in ein bestimmtes grünes
Sachwertprojekt[1]. Das kann etwa bedeuten, dass Sie Anteile an einem
Solarpark, einem Windpark oder an Waldflächen
erwerben. Sie können zudem eine nachhaltige Immobilie kaufen. So haben Sie direkten
Einfluss auf Ihr Investment und die
Rendite hängt von der Performance des jeweiligen Projekts ab.
Eine direkte Beteiligung ist jedoch sehr kapitalintensiv und erfordert zudem ein tiefes Verständnis des
Projektes und
Marktes. Für Sie als Privatanlegerin oder Privatanleger ist das weniger geeignet.
Sachwertfonds
Es gibt Investmentfonds, die sich auf grüne Sachwerte
spezialisiert haben. Diese Fonds bündeln das Kapital vieler
Anlegerinnen und Anleger und investieren es in eine breite Palette von Umweltprojekten.
Investmentfonds, die in
nachhaltige Infrastruktur investieren, finden sich ebenso in dieser Kategorie.
Sachwertfonds werden oftmals (aber nicht immer) als geschlossene
Fonds aufgelegt, die ein hohes Risiko für Sie bergen –
und vom Erfolg eines konkreten Projekts abhängen[2]. Der Kapitaleinsatz bei solchen Fonds liegt in der Regel bei 5.000 bis
10.000 €. Ein Ausstieg aus einem solchen Investment ist derweil erst nach Laufzeitende möglich. Eine Alternative
sind offene Sachwertfonds, die in viele Projekte investieren, etwa grüne Immobilien.
Bei sogenannten Themenfonds handelt es sich indes in der Regel um Aktienfonds, die sich auf ein spezielles Thema (etwa
„Erneuerbare Energien“) konzentrieren[3] – hier geht es also nicht um einen Sachwertbezug. Das Risiko für Sie ist aber
deutlich geringer, da solche Fonds „offen“ sind. Sie als Anlegerin oder Anleger können folglich jederzeit aussteigen.
Auch die Streuung ist deutlich breiter.
Nachhaltiges Crowdinvesting
Beim Crowdinvesting investieren Sie kleinere Beträge zusammen mit anderen Investoren in grüne
Sachwerte. Der
Projektträger zahlt Ihnen einen vorab festgelegten Zinssatz. Diese Form der Investition ermöglicht es
Ihnen, sich an
Umweltprojekten wie Windparks zu beteiligen, die Sie allein finanziell nicht umsetzen könnten. Plattformen für
Crowdinvesting bringen daher Investoren und Projektträger zusammen.
Hier gilt ebenso: Das Risiko einer solchen Anlage hängt vom konkreten Projekt ab – im Zweifel riskieren
Sie jedoch den
Totalverlust Ihres eingesetzten Kapitals. Anders als bei geschlossenen Sachwertfonds ist die
Einstiegssumme deutlich geringer, was eine Diversifikation erleichtert.
Sie müssen beachten, dass Sie mit einem Investment in nachhaltige Sachwerte Risiken eingehen. Ein Überblick:
Folgende Tipps sollten Sie bei einem Investment in nachhaltige Sachwerte beherzigen:
Bild-Copyright: © PantherMedia / elxeneize (YAYMicro)
Quellenangaben