Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 03.04.2024
Angesichts von Umweltverschmutzung, Klimakrise und sozialen Konflikten in der heutigen Welt suchen immer mehr Menschen
nach Wegen, einen positiven Beitrag zu leisten – auch in der Geldanlage. Finanzprodukte nachhaltiger
Banken sind ein
Teil davon.
Doch können Sie wirklich mit Ihrem Geld die Welt retten? Was macht eine Bank eigentlich nachhaltig? Und: Wie finde ich
sie? Im folgenden Beitrag erklären wir es Ihnen.
Welche nachhaltigen Banken gibt es? Zur Übersicht
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Zum großen
Vergleich!
Wichtige Begriffe zum Thema nachhaltige Geldanlagen:
Zum Glossar
Nachhaltige Banken – auch Ethikbanken, Ökobanken oder Umweltbanken genannt – unterscheiden sich von konventionellen
Kreditinstituten, indem sie nicht nur finanzielle Ziele verfolgen, sondern auch soziale und ökologische. Grundsätzlich
machen fünf Kriterien eine Nachhaltigkeitsbank aus. Ein Überblick:
Nachhaltige Universal- vs. Spezialbanken
Als umweltbewusste Anlegerin oder Anleger können Sie Ihr Geld bei einer nachhaltigen Bank parken oder
anlegen. Sie
können also ein Girokonto eröffnen, Ihr Kapital auf einem Tages– oder Festgeldkonto anlegen oder nachhaltige Fonds,
Aktien oder andere Wertpapiere kaufen, die das
Geldhaus anbietet. Umweltbanken vergeben darüber hinaus nachhaltige
Darlehen – Kredite also, die zur Finanzierung nachhaltiger
Projekte bestimmt sind.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen nachhaltigen Universalbanken und
Spezialbanken. Während erste sämtliche
Bankgeschäfte anbieten, setzen Spezialbanken zum Beispiel nur auf die nachhaltige Finanzierung.
Folgende Finanzinstitute aus Deutschland werden im Allgemeinen als Nachhaltigkeitsbank geführt, abhängig von ihrem
Anlagefokus oder den Ursprüngen als Umweltbank, Ethikbank oder kirchliche Bank. Bisweilen gehen die Begriffe ineinander
über. So legen die angeführten kirchlichen Banken stets nach ethischen Kriterien an.
Das ist die entscheidende Frage. Um Ihnen als Anlegerin oder Anleger zu helfen, veröffentlichte der Fair Finance
Guide
Deutschland im März 2023 eine umfassende Untersuchung der sozialen und ökologischen Selbstverpflichtungen von 19
deutschen Banken und Sparkassen[1]. Die Studie umfasste dabei nicht nur Banken mit etablierten Nachhaltigkeitsstandards.
Die Bewertung von Fair Finance Guide konzentrierte sich auf die Richtlinien, die von den Finanzinstituten bei der
Kreditvergabe an Unternehmen angewendet werden – als auch bei ihren eigenen Investitionen.
Am nachhaltigsten gelten die GLS Bank, die EthikBank, die Tomorrow Bank als auch die KD-Bank. Auf den letzten Plätzen
finden sich dagegen die Deka, die BayernLB und die Sparda-Bank. Die vollständigen Ergebnisse finden Sie hier .
Anbei finden Sie einen Vergleich der Kosten von sechs nachhaltigen Banken:
Name der Bank | Konto | Kontoführung | Girocard | Kreditkarte |
---|---|---|---|---|
GLS Bank[2] | GLS Privatkonto | 3,80 € pro Monat | 15 € pro Jahr | 30 € pro Jahr |
Ethikbank[3] | Girokonto | 8,50 € pro Monat | 15 € pro Jahr | 35,00 € pro Jahr (bei Umsatz von weniger als 4.000 €) |
Triodos Bank[4] | Girokonto | 5,50 € pro Monat | 15 € pro Jahr | 39 € pro Jahr |
Pax-Bank[5] | PaxGiro | 2,50 € pro Monat | 5 € pro Jahr | 30 € pro Jahr |
KD-Bank[6] | PrivatGiro | 2,90 € pro Monat | 5 € pro Jahr | 20 € (im ersten Jahr beitragsfrei) |
Tomorrow Bank[7] | Girokonto Now | 4 € | kostenlose Visa-Debitkarte | n.v. |
Zugegeben: Die Frage mag zunächst provokant klingen. Und alleine über nachhaltige Sparanlage lässt sich etwa die
Klimakrise nicht aufhalten. Dennoch tragen nachhaltige Banken dazu bei, einen positiven Beitrag zu leisten.
So haben sie durch ihre finanzielle Hebelwirkung einen größeren Einfluss als Einzelpersonen: Indem
nachhaltige
Kreditinstitute Kapital von vielen Anlegerinnen und Anlegern bündeln, können sie größere Summen in nachhaltige
Projekte investieren. Diese Investitionen können etwa dazu beitragen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu
fördern. Die
Auswirkungen nachhaltiger Investitionen sind dabei oft langfristig angelegt.
Und tatsächlich tut sich bereits etwas: Die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen führt
zu einem
Umdenken in der Finanzwelt. Immer mehr traditionelle Banken erkennen die Bedeutung von Nachhaltigkeit, was sich an der
steigenden Zahl nachhaltiger Finanzprodukte zeigt.
So vermeiden Sie Greenwashing und finden ein nachhaltiges Geldinstitut
Ein großes Problem hier ist jedoch Greenwashing – irreführendes Marketing von Finanzinstituten. Wer
Greenwashing
betreibt, will den Eindruck erwecken, umweltfreundlich oder nachhaltig zu sein, obwohl das in Wirklichkeit nicht der
Fall ist. Um als Investorin oder Investor echte nachhaltige Finanzprodukte zu finden, sollten Sie sich daher vor der
Geldanlage grundlegend informieren.
Stellen Sie Ihrer Bank entsprechende Fragen:
Lesen Sie darüber hinaus Berichte von Finanztest[8] und anderen Finanzmagazinen und
werfen Sie einen Blick in den Fair
Finance Guide. So stellen Sie sicher, wirklich nachhaltige Banken zu finden.
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