Von Lana Iliev – aktualisiert am 31.03.2023
Banken belohnen Kunden beim Zuwachssparen für ihre Treue. Gleichzeitig handelt es sich um ein beliebtes Mittel, das eigene Vermögen zu vermehren oder ein beachtliches Geschenk für Kinder und Enkel anzusparen. Doch lohnen sich die Angebote wirklich und erfüllen sie Sparern all ihre Wünsche?
Mit Zuwachssparen (auch Wachstumssparen) sind fest verzinste Sparanlagen gemeint, die von Banken ausgegeben werden. Dabei sind sie mit einem vorab vereinbarten, zeitlichen Staffelzins (auch Stufenzins) versehen, der über die Laufzeit hinweg ansteigt.
Ein besonderer Anreiz am Zuwachssparen ist, dass es sicher ist. Ebenso wie andere Bankeinlagen, zum Beispiel Sparkonten, die von europäischen Banken angeboten werden, fällt der Anlagebetrag unter die gesetzliche Einlagensicherung. Somit haften Einlagensicherungsfonds für Spareinlagen bis zu 100.000 €. Angebote der Sparkassen sind zudem durch den Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe abgesichert.
Gibt es weitere Anlageformen, die mit einem Stufenzins ausgestattet sind?
Oft werden Bundesschatzbriefe als Vorläufer des Zuwachssparens genannt. Im Gegensatz zum Zuwachssparen wurden sie nicht von Banken, sondern von der Bundesfinanzagentur ausgegeben. Bundesschatzbriefe wurden jedoch am 31.12.2012 eingestellt. Weitere Beispiele für Geldanlagen mit gestaffeltem Zins sind Stufenzinsanleihen, Sparbriefe oder Zertifikate mit Stufenzins. Seltener werden auch Kreditverträge mit einem Staffelzins ausgestattet.
Zu Beginn des Zuwachssparens legen Anleger einen größeren Geldbetrag bei einer Bank an. Häufig werden Mindestanlagebeträge zwischen 500 € und 1.000 € verlangt. Von vornherein vereinbaren Anleger und Banken eine feste Laufzeit, die meist zwischen drei und fünf Jahren liegt.
Im Gegenzug garantiert die Bank steigende Zinsen auf den angelegten Geldbetrag über die gesamte Anlagedauer hinweg. Häufig steigen die Zinsen dabei in einem einjährigen Turnus. Zudem werden die Zinsen in der Regel jährlich ausgezahlt. Manche Angebote zum Zuwachssparen sind thesaurierend, sodass die ersparten Zinsen nach der Auszahlung dem Gesamtguthaben gutgeschrieben werden. So werden sie zukünftig ebenfalls verzinst und Sparer profitieren vom Zinseszinseffekt.
Das Zuwachssparen kann oft frühzeitig gekündigt werden. Einige Anbieter schreiben dabei Kündigungsfristen von beispielsweise drei Monaten vor und manche verlangen gar Vorfälligkeitsgebühren. Banken wollen mit Angeboten zum Zuwachssparen jedoch letztendlich einen Anreiz für Treue und langfristige Kundenbindung schaffen. Aus diesem Grund ist das letzte Jahr oft besonders hoch verzinst, weshalb vorzeitige Kündigungen meist nicht attraktiv sind.
Beim Zuwachssparen muss zwischen der jährlichen Rendite und dem jährlichen Zinssatz unterschieden werden. Während die Zinssätze Jahr um Jahr steigen, bezieht sich die Rendite auf die gesamte Anlagedauer und ist für jedes Jahr dieselbe.
Rendite und nominaler Kapitalzuwachs lassen sich am einfachsten mit einem überschaubaren Zinsrechner errechnen.
Früher konnten Sparer beim Zuwachssparen mit Zinsen in Höhe von 2,5 % im ersten und 5 % im letzten Jahr rechnen. Inzwischen sind die Zinserträge beim Zuwachssparen um einiges geringer.
Die Höhe der Zinsen beim Zuwachssparen bewegt sich im Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt.
In den vergangenen Jahren hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine expansive Geldpolitik betrieben. Durch das langjährige Absenken des Leitzinses auf null Prozent wollte die EZB Kredite vergünstigen, um die Konjunktur anzukurbeln. Gleichzeitig sollten Sparanlagen für Anleger unattraktiv werden und die Beträge stattdessen in Investitionen fließen. Mittlerweile musste die Notenbank ihre Leitzinsen wegen der gestiegenen Inflation zwar anheben. Doch Zuwachssparen bietet immer noch keine hohen Zinsen.
Nein, im Regelfall nicht. Durch die Nullzinspolitik der EZB sind die Zinsen für Sparanlagen wie Sparbuch, Tagesgeld, Festgeld oder eben auch Zuwachssparen drastisch gesunken, während die Inflationsrate anstieg. Heute liegen die Zinsen, die Anleger auf diese Geldanlagen erhalten, meist deutlich unterhalb der Inflationsrate. Das hat zur Folge, dass Spareinlagen faktisch schrumpfen. Die niedrigen Zinsen gleichen die Inflation und damit den Wertverlust des Kapitals nicht mehr aus.
Möchten Sie Ihr Vermögen vermehren oder für Ihre Kinder sparen, spricht inzwischen einiges gegen das Zuwachssparen. Eine sichere Alternative bietet das Festgeldkonto. Hohe Zinsen hingegen versprechen neue Investitionsformen wie das Crowdinvesting.
Einlagen auf Festgeldkonten sind ebenso wie das Zuwachssparen durch die europäische Einlagensicherung gesichert. Die Zinsen steigen hier wieder an. Die Mindestanlagebeträge belaufen sich je nach Angebot auf 500 € oder mehr.
Der Nachteil beim Festgeld ist, dass die vorzeitige Kündigung nicht möglich ist. Das angelegte Kapital ist erst nach Ablauf des Investments wieder verfügbar. Sie sollten also für die Zeit der Anlage auf ihr Geld verzichten können. Zwar können Festgeld-Angebote auch über eine kurzfristige Anlagedauer wie sechs oder zwölf Monate verfügen, hier sind die Zinssätze jedoch besonders gering.
Möchten Sie feste Zinsen erwirtschaften, die oberhalb der Inflationsrate liegen, spricht aufgrund der niedrigen Zinsen auf Spareinlagen einiges dafür, alternative Investitionsmöglichkeiten zu nutzen.
Crowdinvesting ist ein relativ neuer Weg, Geld anzulegen. Dabei findet sich eine große Gruppe von Anlegern über eine Online-Plattform zusammen, um mit kleinen Beträgen gemeinsam in Projekte zu investieren. Durch die große Anzahl der Anleger kommen hohe Anlagesummen zusammen, die Crowdanlegern den Zugang zu Anlageklassen ermöglichen, die bisher lediglich Großanlegern zur Verfügung standen.
So können Sie über die Plattform BERGFÜRST in den Sachwert Immobilien investieren und erhalten auf die vermittelten Anlagemöglichkeiten einen fest vereinbarten, jährlichen Zinssatz von bis zu 7,5 % p.a. Zwar gibt es beim Immobilien-Crowdinvesting keine Einlagensicherheit, dafür liegen die Zinsen weit über der derzeitigen Inflationsrate und durch eine durchdachte Risikostreuung lassen sich Risiken minimieren und ausgleichen.
Auf BERGFÜRST können Sie bereits ab 10 € investieren. Die Laufzeiten liegen je nach Immobilien-Investment zwischen einem Jahr und fünf Jahren. Einen frühzeitigen Ausstieg aus einer Investition ermöglicht der Handelsplatz. Auf diesem Sekundärmarkt können erworbene Anteile jederzeit ge- und verkauft werden.
Zuwachssparen |
Festgeld |
BERGFÜRST |
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Mindest- anlagesumme |
500 € | 500 € | 10 € |
Anlagedauer |
mittelfristig |
mittel- bis langfristig |
mittelfristig |
Laufzeit (in Jahren) |
3-5 | 0,5-10 | 1-5 |
Zinsen |
gering | eher gering | hoch |
Frühzeitiger Ausstieg |
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Einlagen- sicherung |
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