Sparplan oder Einmalanlage – was lohnt sich mehr?

Von Lana Iliev – aktualisiert am 13.03.2024

Ein Sparplan ermöglicht Anlegern durch die Einzahlung kleiner Geldbeträge in regelmäßigen
Intervallen langfristig ein Vermögen aufzubauen – auch ohne über ein großes
Startkapital zu verfügen.

Oft werden die Beträge automatisch vom Girokonto abgebucht. So lässt sich auch das eigene
Sparverhalten auf simple Weise disziplinieren. Das monatliche Sparen mittels Sparplan folgt dabei
der Strategie „Pay Yourself First“ (bezahl dich selbst zuerst) und hilft unter
anderem beim Vermögensaufbau
oder der Altersvorsorge.

Was spricht für einen Sparplan?

Sparpläne können genutzt werden, um ein konkretes Sparziel umzusetzen. So können sie
angelegt werden, um sich auf die Ausbildungskosten der eigenen Kinder vorzubereiten, durch eine geplante
Baufinanzierung den Traum vom Eigenheim zu realisieren oder die Altersvorsorge zu
planen.

Gerade für die Altersvorsorge gelten Sparpläne als besonders geeignet, da sie flexibler sind als andere
Altersvorsorgeprodukte. Denn der Sparer bestimmt selbst die Höhe des regelmäßig eingezahlten
Betrags
. Dabei muss dieser nicht einmal hoch sein. In der Regel können Sie bereits ab einer
Sparrate von 25 € einen Sparplan einrichten.

Zu jedem Ziel der passende Sparplan

Wer einen Sparplan einrichten möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Sparplänen. Zum einen
bietet sich die Möglichkeit des risikoarmen Banksparplans. Demgegenüber stehen renditestarke Aktien-,
Fonds- und ETF-Sparpläne. Auch in Immobilien
kann mittels eines
Sparplans investiert werden. Zudem kann mit einem Robo
Advisor
ein Sparplan umgesetzt werden.

Der Banksparplan

Bei einem Banksparplan wird ein Sparvertrag mit einer Bank geschlossen. In diesem wird
vorab festgelegt, welcher Betrag in welchen Zeitabständen über einen fixen Zeitraum eingezahlt wird.

Die Spareinlagen werden von der Bank variabel, fest oder gestaffelt verzinst. Zudem
erhalten Sparer bei manchen Banken eine Bonuszahlung am Ende der Laufzeit. Dabei
profitieren Sparer meist von einer höheren Verzinsung als bei einem Tagesgeldkonto sowie bei langen
Sparplan-Laufzeiten vom Zinseszins-Effekt.

Ein weiterer Vorteil von Banksparplänen ist, dass das eingezahlte Kapital durch die gesetzliche
Einlagensicherung
bis zu
100.000 € abgesichert ist. Das macht Banksparpläne besonders risikoarm.

Aufgrund des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes werden Banksparpläne, ebenso wie andere Bankeinlagen, jedoch
recht gering verzinst. Aus diesem Grund ergibt sich für Sparer oft keine attraktive
Rendite
. Die niedrigen Zinsen führen zudem zu einem weiteren Problem: Sollte das allgemeine
Zinsniveau während der fest vereinbarten Laufzeit ansteigen, könnte die fest vereinbarte Verzinsung unter
den am Markt erzielbaren Zinsen liegen.

Klassische Banksparpläne eignen sich somit vor allem für konservative Sparer, denn sie
versprechen ein hohes Maß an Sicherheit. Gleichzeitig sind sie jedoch auch
renditeschwach.

Sonderformen des Sparplans sind staatlich geförderte Riester-Sparpläne und
Riester-Fondssparpläne, die insbesondere für die Altersvorsorge genutzt werden.
Eine weitere Sonderform ist der Bausparvertrag, der mit Bausparkassen
geschlossen wird und für die Immobilienfinanzierung nach der Ansparphase gedacht ist.

Aktien-, Fonds- und ETF-Sparpläne

Sowohl der Aktien-, Fonds- als auch ETF-Sparplan unterscheiden sich grundlegend von klassischen
Banksparplänen, denn hier investieren Anleger auf dem Kapitalmarkt und können von Kurssteigerungen und
Gewinnbeteiligungen profitieren. So lassen sich meist höhere Renditen erzielen.
Gleichzeitig sind bei der Besparung von Aktien, Fonds und ETF jedoch auch die Risiken
größer
.

Der Aktiensparplan

Mit einem Aktiensparplan werden Einzelaktien bespart. Der Sparer entscheidet dabei
selbst, welche Aktien er mit welchem monatlichen Betrag besparen möchte. Dabei ist zu beachten, dass
nicht alle Aktien sparplanfähig sind und somit nur eine begrenzte Auswahl zum Geld anlegen besteht. Hier gibt es
bei den Depotbanken unterschiedlich umfangreiche Auswahlangebote an sparplanfähigen Aktien.

Bei Aktiensparplänen wird nicht nach Stückzahl eingekauft, sondern auf Grundlage der zyklischen
Sparrate. Möchten Sie also beispielsweise eine Aktie mit 25 € monatlich besparen und der Kurs der
Aktie beträgt am Kauftag 50 €, dann erhalten Sie eine halbe Aktie und somit ein Bruchstück von
0,5. Beachten Sie auch die Gebühren, die bei einem Aktienkauf über einen Sparplan anfallen.

Gerade für Anfänger ist es wichtig zu wissen, dass bei der Geldanlage in Einzelaktien eine solide Risikostreuung erst ab einer gewissen
monatlichen Sparrate zielführend betrieben werden kann. Meist empfiehlt es sich daher einen Blick auf
bereits diversifizierte Produkte (Fonds und ETF) zu werfen.

Der Fondssparplan

Mit einem Fondssparplan werden von den regelmäßig eingezahlten Beträgen Anteile an Investmentfonds erworben, die
wiederum in Aktien oder Anleihen investieren. Anleger profitieren dabei von der Risikostreuung innerhalb
des Fonds sowie von den Fachkenntnissen des Fondsmanagers.

Es sind jedoch längst nicht alle Fonds sparplanfähig. Zudem haben Fonds laufende
Verwaltungsgebühren, welche die Rendite schmälern. Daher sind passiv gemanagte
Indexfonds, sogenannte ETF, meist sinnvoller.

Der ETF-Sparplan

Bei einem ETF-Sparplan werden von den regelmäßigen Sparbeträgen Anteile an Exchange Traded Funds (ETF)
erworben. Dabei handelt es sich streng genommen ebenfalls um Investmentfonds. ETFs werden jedoch
passiv gemanagt und bilden einen fest definierten Index (z.B. den DAX) ab. Dabei kann zwischen unterschiedlichen
Indizes mit variierenden Ausrichtungen gewählt werden und so ebenfalls in Aktien oder Anleihen investiert
werden.

Das Maß der Risikostreuung ist dabei von dem gewählten Index abhängig. Ein ETF auf den Index MSCI World investiert beispielsweise
weltweit in Aktien und ermöglicht so eine recht breite Streuung der Risiken über unterschiedliche Märkte.


Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosten Effekt)

Sowohl Aktiensparpläne, Fondssparpläne, als auch ETF-Sparpläne bieten einen besonderen Vorteil
gegenüber der einmaligen Geldanlage. Denn wer in wiederkehrenden Intervallen immer wieder die
gleiche Summe in Aktien, Fonds oder ETFs investiert, muss sich keine Gedanken über das optimale
Timing machen: Kommt es zu einem Börsentief, werden automatisch mehr Anteile gekauft (da diese ja
vorübergehend günstiger sind), bei einem Börsenhoch sind es zwangsläufig weniger.

Sparpläne führen in diesem Fall dazu, dass Anleger weniger versucht sind, übermäßig emotional auf
Börsenschwankungen zu reagieren. Der Effekt zahlt sich jedoch lediglich aus, wenn Sparpläne über
einen längeren Zeitraum geführt werden und nicht angesichts eines Börsentiefs aufgekündigt
werden. Insgesamt kauft man durch die Nutzung des Cost-Average-Effekts den
Durchschnittskurs ein und zahlt somit in der Gesamtheit weder zu viel noch zu
wenig.

Einer der wesentlichsten Vorteile von ETFs ist, dass die laufenden Kosten in der Regel deutlich geringer
als bei Fonds sind. Zudem folgen ETFs der Marktentwicklung und versuchen nicht, den Markt zu schlagen.
ETF-Anleger verfolgen den Grundsatz, lieber mit dem Markt zu gehen und Durchschnittsrenditen zu erzielen,
statt bei dem Versuch, den Markt zu schlagen, schlechter als der Markt zu sein.

Thesaurierend vs. ausschüttend

Anlegern steht es frei zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds oder ETFs zu wählen. Bei einem
ausschüttenden Fonds oder ETF erhalten sie die gezahlten Dividenden unmittelbar. Thesaurierend bedeutet
hingegen, dass die Gewinne automatisch reinvestiert werden. Fonds- und ETF-Sparpläne mit Thesaurierung
eignen sich somit besonders gut bei einem langfristigen Anlagehorizont.

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Robo Advisor

Eine weitere Sparplanoption bieten Robo Advisor. Dabei handelt es sich um Systeme, die ausgehend von
Algorithmen Portfolios erstellen und einen persönlichen Finanzberater ersetzen. Das mathematisch
errechnete Portfolio lässt sich nach und nach mit einem Sparplan aufbauen. Robo Advisor bescheren
Anlegern nicht selten attraktive Renditen. Dennoch ist Vorsicht geboten: im Gegensatz zu menschlichen
Anlageberatern haften die Algorithmen nicht für ihre Portfoliotipps.

Welche Kosten gibt es bei den einzelnen Sparplänen?

Um Aktien-, Fonds- oder ETFs zu besparen, müssen Sie eventuell mit Kosten für die
Führung eines Wertpapierdepots rechnen. Es gibt hier jedoch sehr kostengünstige oder gar
kostenlose Angebote. Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf den Ordergebühren liegen.
In der Regel fällt bei jedem Kauf an der Börse eine Gebühr an. Diese ist bei Direktbanken jedoch meist
nicht sehr hoch. Sie sollten diese Kosten aber bei der Bestimmung Ihrer Sparrate berücksichtigen. Neben
den Depot- und Ordergebühren werden auch innerhalb der Fonds und ETFs Verwaltungs- oder
Managementkosten
fällig.

Auch beim Robo Advisor sollten Anleger die Kosten genau im Blick behalten: gerade bei
geringen Anlagekosten werden hier oft Gebühren erhoben.

Welcher Sparplan ist der richtige für Sie?

Welcher Sparplan der Richtige ist, hängt vor allem von der individuellen Risikoneigung sowie dem
persönlichen Anlagehorizont ab. Diese können je nach Lebensphase variieren.

Wer beispielsweise seine Altersvorsorge plant und wenig Risiko eingehen möchte, ist vermutlich mit einem
Banksparplan zufrieden. Wer hingegen länger auf das eingezahlte Geld verzichten kann und eine attraktive
Rendite anstrebt, für den bietet sich etwa ein ETF-Sparplan an. Auch eine
Kombination aus verschiedenen Sparplänen ist denkbar.

Der von Ihnen gewählte Sparplan sollte unbedingt in ihr Portfolio und zu Ihrer persönlichen Anlagestrategie passen.

Die Sparpläne auf einen Blick:



Banksparplan



Aktiensparplan



ETF-Sparplan



Fondssparplan



Robo Advisor




Mindestwert






Sparrate



ab 25 €

ab 25 €

ab 25 €

ab 50 €

ab 50 €


Sparintervall


meist monatlich

meist monatlich

meist monatlich

meist monatlich
meist monatlich



Raten flexibel






änderbar



manche Anbieter

ja

ja

ja

ja



Raten jederzeit






aussetzbar



manche Anbieter

ja

ja

ja

ja



Maximale






Laufzeiten



25 Jahre

unbegrenzt

unbegrenzt

unbegrenzt

unbegrenzt



Chancen-Risiken-






Profil



gering

hoch

hoch

hoch

hoch


Feste Verzinsung



0,01 % –




1,00 % p.a.*


nein

nein

nein

nein


Einlagensicherung


ja

nein

nein

nein

nein


Gebühren


ggf. Gebühren


Ordergebühren &




ggf. Depotkosten



Fondskosten &




ggf. Depotkosten



Fondskosten &




ggf. Depotkosten


ggf. Gebühren
* bei einer Laufzeit von fünf Jahren und einer monatlichen Sparrate von 50 €. Stand:
Januar 2021

Sparplan oder Einmalanlage – was lohnt sich mehr?

Ob die Vorteile eines Sparplans überwiegen oder ob eine einmalige Großinvestition sinnvoller ist, lässt
sich nicht ohne Weiteres sagen. Zunächst besteht für viele Anleger gar nicht erst die Möglichkeit, eine
Großinvestition zu tätigen, da das nötige Kapital nicht vorhanden ist.

Einen Banksparplan abzuschließen, scheint aufgrund der niedrigen Zinsen derzeit wenig
sinnvoll. Hier empfiehlt sich momentan eher eine Einmaleinlage auf ein Tagesgeldkonto. Auf diese Weise
ist das Geld jederzeit verfügbar und kann eventuell später in einen Banksparplan oder anderweitig
investiert werden, wenn das Zinsniveau attraktiver scheint. Allerdings gibt es auch beim Tagesgeld
momentan nur wenig Zinsen.

Für Anleger, die keine Börsenprofis sind und sich nicht umfassend um ihre Geldanlage kümmern können oder
wollen, lohnen sich langfristige Fonds- und ETF-Sparpläne eher als eine
Einzelinvestition. Denn während man bei dem Sparplan den Durchschnittskosteneffekt nutzt, kann man bei
einer einmaligen Investition zu einem ungünstigen Zeitpunkt teuer einkaufen.

Doch auch bei der Nutzung von Sparplänen sollten Anleger eine ausreichende Risikostreuung berücksichtigen
und ihr Portfolio diversifizieren.

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