Von Valeria Nickel – aktualisiert am 07.04.2022
Auf der Seite der Unternehmen eignet sich Crowdinvesting
vor allem für Startups, kleine und mittelständische Unternehmen. Sie benötigen im Gegensatz zu
Großunternehmen meist keine allzu große Summen, die relativ leicht über das Crowdfunding eingesammelt werden können. Außerdem
können große Unternehmen alternativ auch an die Börse gehen. Je nach Branche gibt es mittlerweile aber sogar beim
Crowdfunding Mindestbeträge, damit ein Projekt auf der Plattform platziert wird. Vor allem im Immobilien-Crowdinvesting sollte der
Finanzierungsbedarf mindestens bei 300.000 € liegen, da sich sonst der Aufbereitungsaufwand für die Plattformen
nicht lohnt.
Auf der Anlegerseite kann sich eigentlich jeder beteiligen, der mit seinem Geld gerne bestimmte Projekte unterstützen
will oder nach einer alternativen Geldanlage
sucht, die er selbst in die Hand nehmen kann. Auch juristische Personen können
sich als Anleger beteiligen. In jedem Fall muss man voll geschäftsfähig sein, also als natürliche
Person das 18. Lebensjahr vollendet haben. Sie brauchen keine besonderen Kenntnisse oder
Qualifikationen. Trotzdem sollten Sie sich vor allem beim Crowdinvesting, bei dem es sich um eine
Geldanlage mit hohen Renditeaussichten, aber auch mit
Totalverlustrisiko handelt, ein wenig mit der Branche auskennen. Nur so können Sie beurteilen, ob die jeweiligen
Projekte erfolgversprechend sind.
Das wichtigste Ziel für mittelständische Unternehmen oder Projektinitiatoren, die sich für Crowdfunding entscheiden, ist
die Kapitalbeschaffung. Sie haben hier die Möglichkeit, eine günstige Finanzierung zu ergattern, ohne
ausschließlich von klassischen Anbietern wie Banken abhängig zu sein.
Daneben ist eine Crowdfunding-Kampagne auch immer kostenlose Werbung für ein Projekt. Es verbreitet
sich über verschiedene Kanäle wie E-Mail-Newsletter, Social Media, Freunde und Kollegen. Zudem kann der Projektinitiator
darüber Marktforschung betreiben. Denn je nach dem, wie gut die Crowdfunding-Kampagne läuft, spiegelt
das die Reaktion des Marktes auf das Produkt wider. Bei mangelnder finanzieller Unterstützung profitiert der Unternehmer
wenigstens von dem Wissen, dass seine Idee noch nicht ausgereift ist für den Markt.
Bei erfolgreicher Finanzierung weiß der Initiator, dass sein Projekt funktioniert und am Markt Resonanz findet. Zu guter
Letzt eignet sich eine Kampagne auch dafür, neue Kontakte über die Community zu knüpfen. Möglicherweise
findet man sogar neue Mitstreiter – zumindest aber wertvolles Feedback und Tipps zur Weiterentwicklung.
Wer sich via Crowdfunding an Startups beteiligen möchte, wird einen Investmentvertrag
schließen, den er sich aufmerksam durchlesen muss. Darin wird unter anderem die Beteiligungsform beschrieben,
die bei Startups meist das partiarische Nachrangdarlehen ist. Partiarisch bedeutet
erfolgsabhängig und drückt aus, dass die Verzinsung vom erwirtschafteten Gewinn des Startups abhängt.
Hinweis
Dies ist bei Startups die vorteilhafteste Methode, da man so etwaige Gewinne gut an die
Anleger weitergeben kann und bei Verlusten keine Zinsen auf die Kredite zahlen muss.
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