Von Valeria Nickel – aktualisiert am 07.04.2022
Unter den Begriff Crowdfunding fallen 4
Varianten: das gegenleistungs- sowie spendenbasierte Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting.
Beim gegenleistungsbasierten („reward-based“) Crowdfunding erhalten die Geldgeber symbolische
Dankesgaben, wie beispielsweise die Nennung ihres Namens im Abspann eines mitfinanzierten Films, eine CD mit der ersten
Musikaufnahme von einer Band oder den Prototyp einer neuen Erfindung. Diese Methode wird gerne im kreativen Bereich
(Musik-/Film-/Kunstszene) eingesetzt. Eine finanzielle Belohnung erfolgt beim reward-based Crowdfunding nicht.
Beim spendenbasierten Crowdfunding spendet das Publikum hingegen für ein konkretes Projekt Geld, komplett ohne
Gegenleistung. Hierbei wird häufig für karitative Zwecke oder Vereine gesammelt.
Crowdlending wird auch kreditbasiertes
(„lending-based“) Crowdfunding genannt. Dabei vergibt man kleine Kredite an Privatpersonen, welche von mehreren Anlegern
mitfinanziert werden. Selten trägt ein einzelner Anleger das gesamte Projekt allein. Die Geldgeber erhalten Zinsen, die
aufgrund des erhöhten Risikos über dem gängigen Niveau liegen.
Schließlich gibt es noch das Crowdinvesting bzw.
„equity-based“ Crowdfunding: Hier liegt der Fokus auf dem Investieren und der finanziellen
Gegenleistung. Die Anleger beteiligen sich über Finanzinstrumente wie stille Beteiligungen, Genussrechte,
Nachrangdarlehen oder besicherte Bankdarlehen (BERGFÜRST) an zukünftigen
Gewinnen oder am Wachstum des jeweiligen finanzierten Projekts. Die zwei bekanntesten Varianten sind das Crowdinvesting
in Startups und in Immobilien.
Laufzeiten (in Jahren) |
feste Laufzeiten |
Rendite |
feste Zinsen |
Mindestanlage | |
---|---|---|---|---|---|
Crowdlending | 0,5-5 | 2,2 %-8,4 % | 25 €-100 € | ||
Crowdinvesting in Startups |
5-8 |
Gewinn- / Unternehmens- beteiligung (sehr unterschiedlich) |
10 €-250 € | ||
Crowdinvesting in Immobilien |
1-10 | 4,5 %-7,0 % | 10 €-250 € | ||
BERGFÜRST (Immobilien- Crowdinvesting) |
1-5 | 5,0 %-7,0 % | 10 € |
Dieser Begriff setzt sich zusammen aus den Wörtern Crowd und Outsourcing. „Crowd“
bezeichnet eine große Menschenmenge, „Outsourcing“ beschreibt die Auslagerung von Unternehmensaufgaben. Insgesamt
bedeutet dies, dass die Aufgaben eines Unternehmens nicht mehr intern von den Angestellten bearbeitet, sondern
an eine daran interessierte Gruppe von Menschen weitergegeben werden.
Das Unternehmen bedient sich in dem Fall der „Intelligenz der Masse“. Das Prinzip funktioniert mit oder
ohne Vergütung. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Online-Lexikon Wikipedia, an dem jeder mitschreiben kann, der Lust
hat und über entsprechendes Wissen verfügt.
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