Von Valeria Nickel – aktualisiert am 07.04.2022
Wer sich für Crowdfunding interessiert, hat
hinsichtlich der richtigen Plattform die Qual der Wahl. Die Frage, die sich dann aufdrängt, ist, was überhaupt die
einzelnen Plattformen voneinander unterscheidet. Der wichtigste Unterschied ist die konkrete
Finanzierungsart, die die Plattform anbietet: equity-, lending-, donation- oder reward-based Crowdfunding. Wer lieber kleine, kreative
Projekte mit Spenden unterstützen möchte, wird nicht auf einer Crowdinvesting-Plattform fündig. Des Weiteren gibt es
verschiedene thematische Schwerpunkte – Startups, „grüne“ Projekte oder Immobilien zum Beispiel. Außerdem spielt die
„Nationalität“ der Plattform eine Rolle, schließlich gibt es Anbieter in allen möglichen Ländern, die
jeweils verschiedene Produktpaletten haben. Man kann in dieser Hinsicht auch kleiner denken: Die regionale
Verbreitung kann von Anbieter zu Anbieter ebenfalls variieren. Der wichtigste Unterschied sind die
Projekte selbst – kein Projekt ist auf 2 Plattformen zu finden.
Nicht alle Crowdfunding- bzw. Crowdinvesting-Plattformen sind qualitativ auf einem Niveau. Um die richtige Plattform zu
finden, gibt es einige Punkte zu beachten. Einerseits können Crowd-Anleger hinsichtlich der
Renditeaussichten unterscheiden. Besonders beim Crowdinvesting handeln die verschiedenen Anbieter
unterschiedliche Zinssätze für ihre Anleger aus, die nicht ausschließlich vom Risikolevel der Projekte
abhängen. Außerdem variieren die Mindestinvestments, das heißt die Beträge, die eine Person mindestens
einzahlen muss, um sich an einem Projekt beteiligen zu können. Auf BERGFÜRST kann man beispielsweise bereits ab
10 € in ein Projekt investieren, womit die Plattform im Vergleich besonders heraussticht: Andere Anbieter setzen
die Grenze mehrheitlich bei 500 €.
Des Weiteren muss man vor allem auf die Form der vermittelten Beteiligungen bzw. Finanzinstrumente
achten. Sind diese als Spenden, Darlehen, Genussrechte, etc. ausgestaltet? Bietet die Plattform auch besicherte
Finanzinstrumente an? Außerdem kann man die Vertrauenswürdigkeit der Plattform checken, indem man ihr
jährlich eingesammeltes Volumen, die Anzahl der erfolgreich finanzierten Projekte und
den Zeitraum, den sie bereits aktiv ist, überprüft. Auch der Service, den eine
Plattform anbietet, ist ein wichtiger Ankerpunkt.
Auf BERGFÜRST steht Ihnen ein öffentlicher „Frage & Antwort“-Bereich für die direkte Kommunikation
mit dem Emittenten und der Plattform zur Verfügung.
Selbstverständlich sollten die Ansprechpartner der Plattform auch telefonisch zu erreichen sein. Zudem sollten die zum
jeweiligen Projekt bereitgestellten Dokumente ausführlich und aussagekräftig sein.
Immer wieder taucht im Zusammenhang mit dem Crowdfunding der Begriff der „sozialen“ Crowdfunding-Plattformen auf.
Grundsätzlich sind dies rein gemeinnützige Plattformen, die Spenden einsammeln, vor allem für diverse
Hilfsprojekte. Es genügt eine möglichst ansprechende Projektbeschreibung und die Festlegung der Zielsumme. Häufig wird
der Begriff aber auch auf Micro-Credit Plattformen ausgeweitet, auf denen Privatleute kleinvolumige
Kredite bekommen können, beispielsweise für den Aufbau eines Geschäfts. Sie gehören allerdings genau genommen einer
anderen Sparte an – denn hier erhalten die Kreditgeber Zinsen für ihre Geldhingabe und verpflichten
sich daher nicht nur einem gemeinnützigen Zweck. Es ist oft nicht einfach, die Grenze zwischen einer reinen
Spendenplattform und einer Crowdfunding-Plattform zu ziehen. Ein guter Anhaltspunkt dabei ist die Frage, ob man auf das
Investment Steuern zahlt oder nicht.
Für Nutzer bzw. Spender oder Anleger ist die Benutzung der Crowdfunding-Plattformen kostenlos. Weder
für die Registrierung noch für einzelne Investitionen müssen sie etwas bezahlen. Schließlich möchten die Plattformen so
viele Nutzer wie möglich überzeugen, in die Projekte, die sie anbietet, zu investieren.
Da die Registrierung und Benutzung der Plattformen für die Anleger kostenfrei ist, fragen sich viele, wie sich
Crowdfunding-Plattformen überhaupt finanzieren. Dies geschieht über Gebühren und
Provisionen für diejenigen, die die Plattformen als Projektinitiatoren nutzen
und Anleger darüber gewinnen.
Hinweis
Schließlich profitieren sie besonders von den Plattformen und erhalten darüber ihre
Finanzierung, die sie sonst klassischerweise nur über eine Bank bekommen würden.
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