Von Lana Iliev – aktualisiert am 19.04.2022
Eine Immobilie als Geldanlage: Mit den Mieteinnahmen den Kredit abbezahlen und das Objekt nach ein paar Jahren gewinnsteigernd verkaufen. Klingt wie die perfekte Kapitalanlage – doch Vorsicht, die eigene Immobilie ist kein Selbstläufer.
Die erste Hürde ist der Kauf, denn noch lange nicht jedes Gebäude ist ein Renditeobjekt.
Doch auch nach dem Kauf kommen viele Überraschungen auf Hausbesitzer zu. Kostenfallen und zeitintensive Betreuung des Immobilien-Investments werden nicht selten zum Renditekiller, denn an Sanierungen, Mieterwechseln, Leerstand, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten kommt kein Immobilienbesitzer auf Dauer vorbei.
Dennoch scheint es einfach das richtige Timing für eine Baufinanzierung zu sein, bedenkt man die niedrigen Bauzinsen derzeit und überschlägt, wie günstig doch der Kredit für das Eigenheim ausfallen könnte. Doch niedrige Zinsen allein sind nur die halbe Miete, denn die günstigen Darlehen haben die Nachfrage wachsen lassen und die Immobilienpreise sind dementsprechend gestiegen.
Dass Wohnungen und Häuser gerade teuer sind, zeigt sich vor allem im Vervielfältiger, der wohl wichtigsten Kennzahl für die Rendite einer Immobilieninvestition. Im Durchschnitt ist dieser in den Großstädten von 20 auf 25 bis 30 gestiegen.
Dabei drückt der Vervielfältiger aus, wieviele Jahre es dauert, um die Anschaffungskosten eines Immobilienerwerbs durch Mieteinnahmen wieder auszugleichen. Somit dauert es nun statt 20 Jahren durchschnittlich 25 bis 30 Jahre.
Hinzu kommt, dass der Immobilienwert fallen könnte, sollten die Kreditzinsen sich wieder erhöhen. Steigt der Zins, würde das die Kreditaufnahme weniger attraktiv erscheinen lassen und weniger Menschen würden sich zum Immobilienkauf entscheiden. Mit der Nachfrage würden wahrscheinlich auch die Immobilienpreise sinken.
Dann könnte es schwierig werden, die einst gezahlten Kaufpreise erneut zu erzielen oder die Geldanlage gar gewinnbringend zu veräußern. Geringere Wiederverkaufspreise schmälern die Rendite des Investments in Imnmobilien.
Trotz der Fallstricke beim Immobilienerwerb und den hohen Marktpreisen, sind Immobilien nach wie vor eine lohnende Geldanlage. Warum? Zunächst, weil es sich hier um einen Sachwert handelt. Zudem können mit Immobilien hohe Renditen erwirtschaftet werden. Meist kommen diese jedoch erst zustande, wenn im großen Stil investiert wird.
Die Menge macht’s
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass sich die Rendite durch den Besitz und die Mieteinnahmen von Mehrfamilienhäusern oder mehreren Immobilien erhöht. Warum also nicht gemeinsam mit anderen Anlegern in Immobilien investieren und Synergieeffekte nutzen, zeitraubende Arbeit einsparen und nicht zuletzt das eigene Risiko minimieren?
Immobilienbeteiligungen als Geldanlage anstatt der eigenen Immobilie: Das löst einige der schwerwiegendsten Probleme beim Immobilienkauf und maximiert die Chance auf eine höhere Rendite.
Bei einer solchen Investition besteht nicht nur ein geringeres Klumpenrisiko, Sie profitieren zudem von einer ausreichenden Risikostreuung sowie Liquidität durch die verkürzte Kapitalbindung Ihrer Investments. Dabei gibt es eine ganze Reihe von möglichen Immobilien-Investments, die als Geldanlage in Frage kommen.
Offene Immobilienfonds |
Der klassischste Weg zur Immobilien Geldanlage in Form einer Immobilienbeteiligung ist wohl der offenen Immobilienfonds. Anleger kaufen Anteile des Immobilienfonds auf und Fondsmanager legen das gesammelte Kapital wiederum in Immobilienprojekte an.
Dabei können Fondsanteile bereits ab 50 € erworben werden. Zudem lassen sich die Anteile nach Ablauf einer gewissen Mindesthaltefrist an den Fonds zurückgeben oder bereits zu einem früheren Zeitpunkt über die Börse verkaufen. Die Rendite von offenen Immobilienfonds liegt derzeit durchschnittlich bei 3,1 %. |
Geschlossene Immobilienfonds |
Auch geschlossene Immobilienfonds bieten die Chance auf ein anteiliges Investment im Immobilienbereich. Jedoch bieten sie keine wirkliche Alternative zum Kauf einer Anlageimmobilie, da die Mindestanlagevolumen meist extrem hoch sind und oft es sehr lange Laufzeit gibt. Dagegen können Anleger mit etwas höheren Renditen rechnen. |
Immobilien-Crowdinvesting |
Eine relativ neue Möglichkeit ist das Crowdinvesting in Immobilien. Dabei schließen sich Kleinanleger über eine Online-Plattform zusammen und vergeben Mezzanine-Kapital für Immobilienprojekte. Die Anleger profitieren hier von einer kurzen Laufzeit, einem geringen Mindestanlagevolumen und einer attraktiven Rendite.
So kann ein Anleger auf der Immobilien-Crowdinvesting Plattform BERGFÜRST ab 10 € in Anlagemöglichkeiten investieren, die mit Zinsen zwischen 5,0 % und 7,0 % p.a. ausgestattet sind. Die Laufzeit der Projekte beträgt in der Regel zwischen einem und fünf Jahren und kann zudem individuell verkürzt werden, indem die Anteile über den Handelsplatz, der Sekundärmarkt auf BERGFÜRST, verkauft werden. |
Immobilienaktien und REITs |
Neben Immobilienbeteiligungen gibt es zudem die Option indirekter Immobilien Geldanlagen. Anleger können Beteiligungen an Immobiliengesellschaften oder REITs in Form von Aktien erwerben.
Beim Portfolioaufbau sollten Sie jedoch beachten, dass ein solches Investment der Assetklasse „Aktien“ und nicht „Immobilien“ zuzuordnen ist. Immobilienaktien unterliegen Kursschwankungen und bilden nicht zwangsläufig die Entwicklung des Immobilienmarktes ab. |
Immobilien-ETF |
Eine weitere Möglichkeit, um indirekt über Aktien in Immobilien Geld zu investieren, sind Immobilien-ETF. Der Vorteil eines ETF (Exchange Traded Fund) ist, dass Anleger auch bei geringem Kapitaleinsatz diversifiziert anlegen können. So kann ebenfalls von kurzen Laufzeiten und geringen Mindestanlagevolumen profitiert werden. Die Rendite der verschiedenen Finanzprodukte variiert dabei jedoch. |
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