Von Mauritius Kloft, Saskia Reh – aktualisiert am 27.11.2024
Das Wichtigste in Kürze |
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Sie möchten ein Grundstück kaufen oder verkaufen, sind sich aber unsicher, ob der Preis realistisch ist? Die
Ermittlung des Grundstückswerts ist der Schlüssel, um kluge Entscheidungen zu treffen – und dabei
lauern oft
versteckte Fallstricke. Ob Bodenrichtwerte, Vergleichswerte oder individuelle Faktoren wie Lage und Nachfrage: Wir
erklären Ihnen, was man darunter versteht, worauf es ankommt und wie Sie den wahren Wert eines Grundstücks erkennen
können.
Der Grundstückswert ist der stichtagsbezogene Wert eines bestimmten Grundstücks. Dabei werden die
Eigenschaften sowie
die aktuellen Marktbedingungen berücksichtigt. Der Grundstückswert dient als Grundlage, um einen
Verkaufspreis
festzulegen.
Welche Grundstücksarten gibt es überhaupt?
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Grundstücksarten – je nach Zweck, Umwidmung oder Bebauung. Ein Überblick:
Der Grundstückswert wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die seine Attraktivität und potenzielle
Nutzung bestimmen[2]. Eine Übersicht:
Exkurs: Realteilung
Eine Realteilung könnte für Sie eine interessante Möglichkeit sein, um den maximalen Wert aus einem Grundstück
herauszuholen. Bei diesem Verfahren wird das Grundstück in kleinere Parzellen aufgeteilt, die einzeln verkauft
werden[6]. Das hat den Vorteil, dass kleinere Grundstücke oft zu einem höheren Preis pro Quadratmeter verkauft werden
können und sich leichter Käufer finden lassen.
Ob die Realteilung jedoch sinnvoll ist, hängt stark von der Nutzbarkeit des Grundstücks ab. Ist es beispielsweise
möglich, auf kleineren Parzellen Einfamilienhäuser zu bauen, könnte der Verkauf in Teilen profitabler sein.
Andererseits kann ein ungeteiltes Grundstück für größere Bauprojekte wie Mehrfamilienhäuser attraktiver sein,
wodurch der Verkauf als Ganzes mehr einbringen könnte.
Beachten Sie, dass eine Realteilung mit zusätzlichen Kosten und behördlichen Anforderungen verbunden ist, wie
Vermessungen und Genehmigungen. Es lohnt sich, vorab eine fachliche Beratung einzuholen, um die beste Entscheidung
für Ihre Situation zu treffen.
Für Sie als Privatperson ist es relativ schwer, einen genauen Grundstückswert zu ermitteln. Auf speziellen Portalen
können Sie sich im ersten Schritt einen geschätzten Verkehrswert anzeigen lassen. Die konkrete
Grundstückswertermittlung sollten Sie Immobilienexperten überlassen – denn diese ist deutlich genauer.
Die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) regelt, dass der Grundstückswert in der Regel durch das
Vergleichswertverfahren, das Bodenrichtwertverfahren, das Ertragswertverfahren oder das Sachwertverfahren ermittelt
wird. Das Bodenrichtwertverfahren ermittelt direkt den Bodenwert, der als Basis dient, während das Ertrags- und
Sachwertverfahren den Bodenwert in die umfassendere Bewertung von Grundstück und Bebauung einbezieht. Alle Verfahren
tragen damit zur Bestimmung des Grundstückswerts bei, aber in unterschiedlichen Kontexten.
Ein Überblick:
Beispiel – Bodenrichtwert |
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Angenommen, der Bodenrichtwert bei einem unbebauten Grundstück beträgt 330 € pro Quadratmeter und die Größe des Grundstücks liegt bei 175 Quadratmetern. Dann können wir den Grundstückswert wie folgt berechnen: 330 €/qm x 175 qm = 57.750 € (vorläufiger Grundstückswert) Nun fügen wir einen Aufschlag von 20 % hinzu (aufgrund der Lage, der Nutzbarkeit o.Ä., siehe 57.750 € x 1,20 = 69.300 € (finaler Grundstückswert) Somit liegt der berechnete Bodenwert in unserem Beispiel bei 69.300 €. |
Die Daten zur Berechnung des Grundstückswertes finden Sie an verschiedenen Stellen, je nach verwendetem Verfahren:
Benötigen Sie eine Grundstücksbewertung, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Methoden unterschiedlichen Umfangs
und Genauigkeit. Kostenlose Bewertungsplattformen im Internet wie Immoscout24, McMakler oder Hausfrage.de sind eine
Option. Allerdings sollten Sie die dortigen Werte mit Vorsicht betrachten. Sie dienen Ihnen nur als Anhaltspunkt.
Für präzisere Ergebnisse können Sie ein Kurzgutachten ab 100 € in Erwägung ziehen – hierfür wenden Sie sich etwa an
einen Immobilienmakler. Für gerichtliche Zwecke brauchen Sie ein Vollgutachten. Das kann schnell mehr als 1.000 €
kosten. Der genaue Preis eines Gutachtens hängt jedoch von der Grundstücksfläche, der Lage und der Komplexität ab.
In folgenden Situationen benötigen Sie eine Grundstücksbewertung:
Die Erschließung eines Grundstücks: Behalten
Sie die Kosten im Überblick
Bodenrichtwerte:
Was
sagen sie aus?
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Quellenangaben