Von Mauritius Kloft – aktualisiert am 12.07.2023
Geschlossene Immobilienfonds sind komplexe Geldanlagen, deren Rendite von einer Reihe von Faktoren abhängt. Um zu
ermitteln, welche Fonds besonders riskant oder gar unseriös sind, sollten Sie sich als Anlegerin oder Anleger anhand
glaubwürdiger Quellen und offizieller Warnlisten informieren.
Die Stiftung Warentest gibt regelmäßig eine sogenannte Warnliste heraus, in der besonders risikoreiche Fonds sowie
unseriöse Fondsgesellschaften gelistet sind. Daneben sollten Sie sich auch anderswo über unseriöse oder riskante
Angebote informieren.
Im Folgenden erfahren Sie, welche konkreten Angaben Sie in der Warnliste der Stiftung Warentest finden und wo Sie noch
Anbieter geschlossener Immobilienfonds finden, die Sie meiden sollten.
Wollen Sie Ihren geschlossenen Fonds kündigen? Diese Bedingungen greifen
Welche Alternativen zu geschlossenen Immobilienfonds gibt es? Zu den Anlagen
Die Stiftung Warentest, genauer Finanztest, gibt kostenlos eine Liste von Geldanlage-Angeboten heraus, vor denen sie
warnt. In der Liste finden sich demnach „dubiose, unseriöse oder sehr riskante” Anbieter, heißt es auf der Homepage der
Stiftung Warentest. Die aktuelle Warnliste finden Sie hier .
In der Warnliste finden Sie indes nicht nur geschlossene Immobilienfonds, also Kapitalverwaltungsgesellschaften.
Vielmehr ist die Liste in folgende Rubriken aufgeteilt:
Mit einem Klick auf den entsprechenden Eintrag im Inhaltsverzeichnis kommen Sie direkt auf die Infos zum jeweiligen
Anbieter – dem Anlass der Kritik sowie den Erscheinungszeitraum einschließlich eines Links zum Artikel von Finanztest.
Bei einigen Angeboten ist es möglich, dass Sie gar mehrere Einträge in der Warnliste finden.
Um sich ein ausreichendes Bild über mögliche unseriöse Anbieter geschlossener Immobilienfonds zu machen, sollten Sie
nicht nur der Warnliste der Stiftung Warentest vertrauen. Es gibt noch weitere Warnlisten, die für Sie interessant sein
können. Ein Überblick:
Risiko geschlossener Immobilienfonds sollten Sie nicht unterschätzen
Mit dem Investment in geschlossene Immobilienfonds gehen Sie ein erhebliches Risiko ein, selbst ohne, dass Ihr Anbieter
in einer der Warnlisten auftaucht. Denn bei einem geschlossenen Fonds werden Sie als Kommanditist direkt an möglichen
Verlusten beteiligt. Es besteht also das Risiko eines Totalverlustes des Kapitals. Lassen Sie sich daher nicht von
Versprechungen einer zweistelligen Rendite blenden. Zwar hat die Regierung mit dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) einen
verbesserten Anlegerschutz etabliert, doch grundlegende Risiken gibt es immer noch[2].
Ohnehin ist die Mindesteinlage sehr hoch, sie liegt im Regelfall bei 10.000 €. Dieses Geld hängt über die Jahre der
Laufzeit fest, da Sie kaum eine Möglichkeit haben, sich von Ihrer Beteiligung zu trennen. In Ausnahmefällen – etwa bei
falscher Beratung – können Sie Ihren Fondsvertrag kündigen oder gar Schadensersatz verlangen. Ansonsten bleibt Ihnen nur
der Weg über den Zweitmarkt, um Ihren Fondsanteil zu verkaufen. Im Regelfall müssen Sie bei einer Fondsbörse jedoch mit
einem hohen Abschlag auf Ihren Anteil rechnen.
Die Stiftung Warentest betonte in der Vergangenheit besonders das Risiko, das von sogenannten Blindpools ausgeht. Bei
einem Blindpool stehen die konkreten Investitionsobjekte zum Zeitpunkt der Beteiligung an dem geschlossenen
Immobilienfonds noch nicht fest. Sie wissen folglich noch nicht, in welche Immobilienprojekte Sie bei dem Fonds Ihr Geld
anlegen.
Grundsätzlich sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie in einen geschlossenen Immobilienfonds investieren. Stattdessen
können Sie auf Alternativen zurückgreifen, die deutlich geringere Risiken aufweisen. Eine Möglichkeit sind etwa offene
Immobilienfonds, aber auch digitale Immobilieninvestments, wie sie auf der Plattform von BERGFÜRST angeboten werden.
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