Lana Iliev, 22.01.2021
Feste Zinsen, Sicherheit und Beständigkeit in der Finanzplanung über Jahre hinweg: Das verspricht Termingeld. Doch wann profitieren Anleger wirklich von der kalkulierbaren Geldanlage und wann sind andere Kapitalanlagen vorzuziehen?
Bei der Termingeldanlage, kurz Termingeld, handelt es sich um eine kurz- bis mittelfristige Geldanlage, die einem Sparkonto ähnelt. Anders als bei einem solchen ist Termingeld jedoch nicht liquide und beinhaltet eine feste Laufzeit oder Kündigungsfrist von einem Monat bis hin zu mehreren Jahren.
Die Bereitschaft des Sparers sein Kapital zu binden wird im Gegenzug durch einen festen Zinssatz belohnt. Zudem sind die Zinssätze zu Beginn der Laufzeit höher als für Tagesgeld oder Sparbücher.
Termingelder werden von Kreditinstituten ausgegeben. Da es sich hier um ein Bankgeschäft handelt, ist in Deutschland eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von Nöten.
Dabei setzen die Kreditinstitute meist hohe Mindestanlagebeträge für die Eröffnung eines Termingeldkontos fest. So ist eine Mindesteinlage von 2.500 € oder mehr keine Seltenheit.
Ist das Termingeldkonto eröffnet, wird es in der Regel jährlich zum Fälligkeitstag der Geldanlage verzinst. Die Zinszahlungen werden entweder ausgeschüttet oder erneut angelegt, sodass der Kontoinhaber vom Zinseszins-Effekt profitieren kann.
Termingeld gibt es in zwei unterschiedlichen Variationen: Als Festgeld oder als Kündigungsgeld.
Festgeldanlagen haben eine feste Laufzeit. Bis zur vorab vereinbarten Fälligkeit kann der Kontoinhaber nicht über das angelegte Geld verfügen, belohnt wird er dafür mit einem unveränderlichen, garantierten Zinssatz. Somit ist die Verzinsung über die Laufzeit hinweg immun gegenüber Marktschwankungen – ob positiv oder negativ.
Je länger die Laufzeit einer Festgeldanlage ist, desto höher fällt in der Regel die Verzinsung aus.
Nach Ablauf der Fälligkeit wird Festgeld meist zur Sichteinlage umgeschichtet und ist wieder verfügbar. In manchen Fällen kann es jedoch auch prolongiert werden. Das bedeutet, die Festgeldanlage verlängert sich automatisch und wird erneut für den gleichen Zeitraum angelegt. Dabei kann sich der Zinssatz jedoch ändern und an das aktuelle Marktumfeld angepasst werden. Eine solche Prolongation wird im Vorfeld vereinbart und ist den Bedingungen der Festgeldanlage zu entnehmen. Sie kann jedoch stets durch eine rechtzeitige Kündigung verhindert werden.
Beim Kündigungsgeld wird im Gegensatz zum Festgeld keine Laufzeit vereinbart, sondern lediglich eine Kündigungsfrist – wann diese beginnt, entscheidet der Kontoinhaber. Somit ist Kündigungsgeld grundsätzlich unbefristet.
Zunächst wird das als Kündigungsgeld angelegte Geld in Abhängigkeit vom allgemeinen Marktzins variabel verzinst. Sobald der Anleger die Kündigung ausspricht und die vereinbarte Karenzzeit einsetzt, wird der Zins festgeschrieben und bleibt bis zum Ende der Frist auf dem gleichen Niveau.
Auch hier ist das investierte Geld erst mit dem Ablauf der vereinbarten Kündigungsfrist wieder verfügbar.
Anders als bei einer Festgeldanlage besteht beim Kündigungsgeld jedoch die Möglichkeit von steigenden Zinsen zu profitieren und an der allgemeinen Entwicklung des Zinsumfeldes zu partizipieren. Umgekehrt schmälern sinkende Zinsen jedoch auch die Rendite.
Vor allem ist der Zinssatz ein Vorteil von Termingeld: Sparer erhalten höhere Zinsen als auf Sparbücher oder Tagesgeldkonten, da sie bereit sind ihr Kapital zu binden.
Zudem fällt Termingeld unter die gesetzliche Einlagensicherung. Somit ist Termingeld in Deutschland bis zu einer Höhe von 100.000 € staatlich abgesichert. Damit ist es besonders risikoarm.
Aufgrund der festen Zinsen über Monate oder gar Jahre hinweg lässt sich die zu erwartende Rendite von Termingeld außerdem besonders gut kalkulieren und planen. Denn die vorhandenen, fest verzinsten Einlagen richten sich nicht nach den Entwicklungen am Kapitalmarkt.
Der kalkulierbare Charakter von Termingeld birgt jedoch auch einen entscheidenden Nachteil: Unflexibilität.
So lange die Laufzeit oder Kündigungsfrist währt, gibt es keine Möglichkeit auf das Geld zurückzugreifen. Eine vorzeitige Kündigung wird nur in Sonderfällen genehmigt, beispielsweise wenn der Kontoinhaber keine Arbeit hat und gezwungen ist Arbeitslosenhilfe in Anspruch zu nehmen.
Das gebundene Kapital kann zum Ärgernis werden – und das nicht nur, wenn das angelegte Geld für eine dringende Anschaffung benötigt wird. Denn die Zinsen auf Termingeld mögen zwar fix sein, die Rendite ist es jedoch gerade deshalb nicht.
Um die Rendite zu berechnen muss stets die Inflationsrate einbezogen werden. Erst wenn diese von dem nominalen Zinssatz abgezogen wird, erhält man den Realzins. Ist die Inflationsrate höher als die nominalen Zinsen, die Sie erhalten, machen Sie Verluste – auch, wenn die Zinszahlungen auf Ihrem Konto das Gegenteil suggerieren.
Steigt die Inflationsrate, passt sich der Marktzins meist an. Steigen Inflation und Zinsen nun während der Laufzeit einer Geldanlage, schmälert das die Rendite der Anleger, denn der vorab festgelegte Zins entspricht nicht mehr dem allgemeinen Marktniveau. Die Illiquidität des Termingeldes führt dann dazu, dass das angelegte Geld mit einer schlechten oder gar negativen Rendite auf einem Termingeldkonto dahinschmilzt.
Aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Zinsen für Spareinlagen wie Termingeld derzeit in einem Rekordtief. So erhielten Anleger im Jahr 2020 auf Festgeld mit einer Laufzeit zwischen einem und zwei Jahren durchschnittlich zwischen 0,40 % und 0,52 % Zinsen. Damit sind die Festgeld-Zinsen im Vorjahr meist niedriger gewesen als die durchschnittliche Inflationsrate von 0,51 % (2020).
Der wichtigste Aspekt von Termingeld ist selbstredend ein möglichst hoher Zinssatz. Um diesen zu ermitteln, lassen sich online unterschiedliche Fest- und Kündigungsgeldangebote problemlos vergleichen.
Zudem sollten Sie möglichst eine Hochzinsphase abpassen. Rechnen Sie mit sinkenden Zinsen, lohnen sich Termingelder. Gehen Sie hingegen von steigenden Zinsen aus, sollten Sie keine Verpflichtungen eingehen. Sie können Ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto anlegen und mit der Eröffnung eines Fest- oder Kündigungsgeldkontos warten, bis sich die Marktsituation bessert.
Alternativ können Sie auch anderweitige Wege Geld anzulegen in Betracht ziehen. So können Sie beispielsweise mit Crowdinvesting in Immobilienprojekte investieren. Auf Anlagemöglichkeiten, die BERGFÜRST vermittelt, erhalten Anleger zwischen 5,0 % und 7,0 % p.a. feste Zinsen. Dank der niedrigen Mindestanlage von nur 10 € lassen sich hier Risiken durch eine breite Diversifikation begrenzen.
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Bevor Sie ein Termingeldkonto eröffnen, prüfen und vergleichen sie genau die Bedingungen der Bank, um das optimale Angebot zu finden. Stellen Sie sich dabei folgende Fragen:
Halten Sie zudem Ausschau nach Neukundenaktionen und Bonusprogrammen. Viele Banken haben interessante Angebote, wenn Sie zum ersten Mal ein Konto eröffnen.
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