Eine Frage der Zeit: Erfolgreich investieren mit kurzfristigen Geldanlagen

Von Saskia Reh – aktualisiert am 26.03.2024

Überprüft von Mauritius Kloft

Neues Auto, ein Trip in die Karibik oder der Küchenumbau: Möchten Sie innerhalb kurzer Zeit Ihr Geld schnell, sicher
und gewinnbringend anlegen? Kurzfristige Anlagen bieten die perfekte Balance zwischen Flexibilität und Ertrag. Ideal
für alle, die ihr Kapital schnell vermehren möchten, ohne langfristig gebunden zu sein.

Welche Geldanlagen hier für Sie in Frage kommen und was Sie beachten sollten, erfahren Sie bei uns.

Welche kurzfristigen Geldanlagen gibt es?
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Das sollten Sie bei Ihrer
kurzfristigen Geldanlage beachten

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Was sind kurzfristige Geldanlagen?

Bei kurzfristigen Anlagemöglichkeiten investieren Sie Ihr Kapital für einen relativ kurzen Zeitraum – etwa sechs
Monate oder ein Jahr. Kurzfristige Geldanlagen sind darauf ausgerichtet, eine schnelle (und gleichzeitig sichere)
Rendite
für Sie als Anlegerin oder Anleger zu erzielen. Beispiele für kurzfristige Anlageformen sind Tages- oder
Festgeldkonten.

Es gibt unterschiedliche Definitionen, welcher Anlagehorizont für kurzfristige Anlagen gilt. Wir definieren
eine kurzfristige Anlage als Anlagehorizont von bis zu drei Jahren. Bei drei bis fünf Jahren gelten
Investitionen als mittelfristig. Wenn sie länger als fünf bis zehn Jahre laufen, hingegen als langfristig.

Kurzfristige Anlagen bieten im Vergleich zu langfristigen Investitionen oft eine höhere Liquidität. Achtung: Die
kurzfristige Geldanlage ist in der Regel keine Form des Vermögensaufbaus. Sie lohnt sich also für Sie, wenn Ihr
primäres Ziel ist, einen Teil Ihres Kapitals zu vermehren. Für den Vermögensaufbau eignen sich mittel- bis
langfristige Geldanlagen meist besser für Sie – hier müssen Sie regelmäßig Geld über einen längeren Zeitraum
anlegen.

Es empfiehlt sich für Sie als Anlegerin oder Anleger, etwa drei Netto-Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto
anzulegen. Diese sollten Sie nur für den Notfall nutzen. Darüber hinaus können Sie kurzfristig auf etwa ein neues
Auto oder einen Urlaub sparen. Wir unterscheiden also zwischen einer liquiden Kapitalreserve und der kurzfristigen
Anlage, um Geld für einen bestimmten Zweck zu sparen.

Folgend finden Sie vereinfachte Beispiele für einen Anlagebetrag von 5.000 € über einen Anlagezeitraum von einem
Jahr:


Anlageform

Risiko

Rendite p.a.

Endsumme
Sparbuch niedrig 0,1 % 5.005 €
Tagesgeld niedrig 2,5 % 5.125 €
Festgeld niedrig 3,5 % 5.175 €
ETF eher hoch 4 % 5.200 €
Aktien hoch 7 % 5.350 €

Sie sehen: Kurzfristige Geldanlagen bieten aufgrund des kurzen Anlagehorizonts in der Regel keine besonders hohen
Zinserträge
. Dafür haben Sie ein vergleichsweise niedriges Risiko. Anders ist es etwa bei Aktien oder
börsengehandelten Indexfonds (ETF). Hier steigt Ihr Risiko, gleichermaßen aber auch Ihr möglicher Gewinn (siehe
unten).

Welche kurzfristigen Geldanlagen gibt es?

Wie oben bereits erwähnt, gelten Tagesgeld- und Festgeldkonten als klassische, kurzfristige Geldanlagen. Bei
entsprechender Risikobereitschaft können für Sie aber auch Anlagen an der Börse interessant sein.

Tagesgeld- und Festgeldkonten

1. Tagesgeld

Tagesgeldkonten bieten Ihnen eine flexible Möglichkeit, Ihr Kapital anzulegen: Sie können Ihr Geld täglich online
abrufen
. Im Gegensatz zu etwa Sparbüchern gibt es hier also keine Kündigungsfrist. Der Vorteil: Sie können Ihr
Girokonto direkt mit einem Tagesgeldkonto verbinden[1].

Derzeit bieten viele Banken Zinsen zwischen 2 und 3 % im Jahr an. Achtung: Sie müssen von diesem Zinssatz noch die
Inflationsrate abziehen, real machen Sie also ggf. Verlust.

2. Festgeld

Sie können Ihr Geld auch auf Festgeldkonten mit einer kurzen Laufzeit von bis zu einem Jahr – oder länger – anlegen.
Im Gegensatz zu Tagesgeldkonten können Sie Ihr Geld in dieser Zeit jedoch nicht abrufen. Dafür erwarten Sie hier
höhere Zinsen – zwischen 3 und 4 % im Jahr. Der Zinssatz ändert sich nicht innerhalb Ihrer gewählten Laufzeit. Sie
bekommen also nicht weniger Zinsen als vereinbart – aber auch nicht mehr[2].

Sowohl Tagesgeld als auch Festgeld haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind durch die Einlagensicherung
mit bis zu 100.000 € abgesichert[3].

Aktien und ETF

Aktien und ETF sind für langfristige Investitionen gedacht – jedoch können Sie sie auch für die kurzfristige
Geldanlage nutzen. Aufgrund der anfallenden Transaktionskosten lohnt sich eine einmalige Investition in Aktien erst
mit Beträgen ab 1.000 €[4]. Beachten Sie, dass diese zwar mit einer höheren Rendite, aber gleichzeitig auch mit einem
größeren Risiko verbunden sind. Sie müssen immer mit größeren Kursschwankungen rechnen, was zwar zu erheblichen
Gewinnen, aber auch großen Verlusten führen kann. Daher ist der (kurzfristige) Aktienhandel für Einsteiger nur
bedingt zu empfehlen[5].

Es besteht die Gefahr, dass Sie Ihr Geld gerade dann benötigen, wenn sich der Markt gerade in einer Baisse befindet.
Das heißt, dass die Wertpapierkurse stark gefallen sind – und die Aktientitel an Wert verloren haben. Für
kurzfristige Anlagen bedeutet es, dass Sie mit Ihren Aktien Verluste einfahren[6]. Mehr zu Aktien können Sie hier lesen.

Sie können an der Börse noch kurzfristiger spekulieren – mit sogenanntem Daytrading. Das ist jedoch eine sehr
risikoreiche Anlagestrategie, bei der Sie Aktien innerhalb eines Handelstages kaufen und verkaufen können.

Spekulative Geldanlagen: Kryptowährungen und Hebelprodukte

Wenn Sie spekulieren möchten – und das Geld dazu haben –, können Sie kurzfristig auf Kryptowährungen setzen. Das sind
digitale Währungen. Anders als traditionelle Papierwährungen befinden sie sich außerhalb der Kontrolle von
Finanzinstitutionen und Regierungen. Die bekanntesten Kryptos sind Bitcoin, Litecoin und Ethereum.

Doch hier ist Vorsicht geboten: Der Handel mit Kryptowährungen ist für Sie mit hohen Risiken verbunden. Denn die
Preise können stark schwanken: In der Vergangenheit zeigten sich sowohl erhebliche Wertsteigerungen als auch starke
Kursrückgänge. Das macht Kryptowährungen zu einer hoch spekulativen Investition[7].

Wenn Sie sich etwas an der Börse auskennen, können Sie sich auch mit Hebelprodukten versuchen – etwa Optionsscheine,
Derivate oder Zertifikate. Hier können Sie kurzfristig auf bestimmte Kursentwicklungen wetten. Solche Anlagen sind
jedoch mit einem hohen Risiko verbunden. Investieren Sie kein Geld, das Sie nicht verlieren können.

Was sollten Sie bei kurzfristigen Geldanlagen beachten?

Sie sollten für Ihre kurzfristige Geldanlage zunächst die Ziele festlegen. Die Auswahl der richtigen Anlage hängt von diesen
ab. Möchten Sie beispielsweise Geld für einen bevorstehenden Kauf oder einen Notfallfonds anlegen? Hier sollten Sie
auf die Kündigungsfristen bzw. die Anlagedauer achten. Es nützt es Ihnen nichts, Ihr Geld für sechs Monate in
Festgeld anzulegen, wenn Sie es in zwei Wochen wieder benötigen. Kurzfristige Geldanlage ist also nicht gleich
kurzfristige Geldanlage.

Beachten Sie auch, dass manche Anbieter eine Mindestanlagesumme festlegen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der
Anbieter die Zinsen bis zu einem festgelegten Höchstbetrag begrenzt. Deshalb sollten Sie als Anlegerin oder Anleger
gut vergleichen, wo wie viel zu holen ist. Bei sehr hohen Anlagebeträgen lohnt es sich für Sie, auf verschiedene
Anbieter zu streuen. So nehmen Sie überall den Höchstsatz mit.


Beispiel
Nehmen wir Folgendes an: Sie haben bereits 10.000 € gespart und möchten diese nun kurzfristig
(drei Jahre) anlegen. Die Hälfte legen Sie auf einem Festgeldkonto an. 3.000 € hingegen lagern
Sie auf einem Tagesgeldkonto, um jederzeit auf Ihr Geld zugreifen zu können. Die restlichen
2.000 € möchten Sie in Aktien investieren.

Anlageform

Anlagesumme

Anlagehorizont

Rendite p.a.

Endsumme (gerundet)
Tagesgeld 3.000 € 3 Jahre 2,5 % 3.231 €
Festgeld 5.000 € 3 Jahre 3,5 % 5.544 €
Aktien 2.000 € 3 Jahre 7 % 2.450 €

Somit haben Sie nach drei Jahren ein Gesamtkapital von rund 11.225 €. Bedenken Sie, wie oben
bereits erwähnt, dass die kurzfristige Geldanlage dazu dient, Ihr Kapital zu erhalten. Und nicht
um ein Vermögen aufzubauen. Hierfür sollten Sie Ihr Geld langfristig etwa in Anleihen oder
Aktien investieren.

Sie können auch die Vorteile der kurzfristigen Geldanlage mit denen der langfristigen kombinieren. Und zwar mit Hilfe
der Treppenstrategie. Dabei verteilen Sie Ihr Kapital gleichmäßig auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen
Laufzeiten. Zum Beispiel auf fünf Konten mit Laufzeiten von einem bis zu fünf Jahren. So läuft jedes Jahr ein
Festgeldkonto aus. Den ausgezahlten Betrag können Sie erneut anlegen – sofern Sie das Geld nicht benötigen[8].

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Quellenangaben

  1. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 49 ff.
  2. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 51 ff.
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 60 ff.
  4. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 120 ff.
  5. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 138 ff.
  6. Börse Frankfurt: Baisse
  7. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 376 ff.
  8. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und
    Fortgeschrittene einfach erklärt: Aktien, Fonds,
    Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 55