Geld verdoppeln – 4 Grundsätze zur Geldvermehrung

Von Valeria Nickel, Mauritius Kloft – aktualisiert am 03.04.2024

Es ist wohl der Traum jedes Anlegers: Das eigene Startkapital in kurzer Zeit zu verdoppeln. Zunächst
einmal klingt
dieses Ziel nicht wirklich greifbar. Wie viel Zinsen pro Jahr müsste ein Investor kassieren? 15, 20, 30 Prozent? Und vor
allem: Wie lange müssen Sie das Geld anlegen, um
das Doppelte zu erreichen? 5, 10, 25 Jahre?

Bei einer Anlagedauer von 10 Jahren wären es tatsächlich „nur“ 7,2 % Zinsen pro Jahr, die dazu führen, dass sich
Ihr
Vermögen verdoppelt. Der Grund: der Zinseszins, den Sie
nicht unterschätzen sollten. Dieser Effekt lässt den Betrag der
Geldanlage exponentiell ansteigen.

Wir zeigen Ihnen vier Tipps und Tricks, die Sie kennen sollten, um Ihr Geld zu verdoppeln.


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72er-Regel kennen

Haben Sie schon einmal etwas von der 72er-Regel gehört? Diese simple, schnelle Formel kann fix die
Frage von oben
beantworten: Nach wie vielen Jahren verdoppelt sich das eingesetzte Startkapital, das zu einer
bestimmten festen
Verzinsung angelegt wird[1]? Voraussetzung hierfür ist, dass Sie als Sparer
den Zufluss durch die Zinsen nicht abheben und für andere Zwecke verwenden:

Anzahl Jahre  =  
72
/
Zinssatz

Dadurch können Sie zum Beispiel ausrechnen, wann aus 10.000 € durch Zins und Zinseszinsen 20.000 € werden.
Wenn wir
einen jährlichen Zinssatz von 10 % festlegen, müssen Sie einfach nur 72 durch 10 teilen.


72
/
10
 = 7,2 Jahre

Wenn Sie Ihr Geld dagegen nur auf einem Sparbuch
anlegen, auf das es derzeit oft nur 0,05 % Zinsen jährlich gibt, dauert
es unglaubliche 1.440 Jahre.

Umgekehrt ist es Ihnen mit Hilfe der 72-Regel möglich, den Zinssatz zu bestimmen, der nötig ist, um Ihr
Startkapital
innerhalb einer bestimmten Zeit zu verdoppeln:

Zinssatz  =  
72
/
Anzahl Jahre

Geldanlagen, die Verdoppelung gefährden

Wer sein Geld möglichst schnell verdoppeln will, für den heißt es: Finger weg von Niedrigzinsen. Von sicheren
Staatsanleihen zum Beispiel brauchen Anleger mit diesem
Ziel nicht allzu viel zu erwarten. Tages– und Festgeld sind
ebenfalls nahezu unbrauchbar. Trotzdem konzentriert sich das Sparvermögen der Deutschen seit eh und je auf die erwähnten
Instrumente. Denn diese Anlageklassen bieten
Sicherheit.

Nur langsam gibt es ein Umdenken hin zu mehr Renditebewusstsein: Mittlerweile steigt die Zahl der
Anleger in Aktien
die zwar mehr Risiko bergen, aber auch höhere Erträge bieten. Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) stieg die Anzahl
der Aktionäre und Besitzer von Investmentfonds von 9 Mio. im Jahr
2016 bis 2023 auf 12,3 Mio.[2].

Kursschwankungen nutzen

Eine der naheliegendsten Möglichkeiten für Investoren, die ihr Geld an der Börse anlegen und verdoppeln wollen, ist es,
Kursschwankungen auszunutzen.

Die kurzfristige Variante wird als Day-Trading bezeichnet. Die sogenannten Day-Trader verdienen damit
Geld, dass sie zu
einem bestimmten Kurs Aktien kaufen und schon bei kleineren Gewinnen wieder verkaufen. Deshalb stoßen sie Papiere oft
schon nach wenigen Stunden wieder ab, sofern sie damit einen Gewinn erzielen können.

Mit dieser Strategie lässt sich das Guthaben in kurzen Zeitspannen deutlich vermehren. Gleichzeitig können Sie aber auch
viel verspielen. Um hier erfolgreich zu sein, muss man ein glückliches Händchen und vertiefte Kenntnisse über die
Mechanismen des Börsenhandels haben. Nur sehr wenige Daytrader machen über längere Zeiträume Gewinn.

Eine langfristige Strategie ist
sicherer[3], da
sich die Kursschwankungen dann auspendeln können. Zudem ist sie weniger
zeitintensiv, da Sie nicht täglich die Kursentwicklung beobachten müssen. Aber auch diese Strategie setzt eine gekonnte
Analyse der Märkte und Weitsicht voraus.

Für ehrgeizige Ziele eignen sich beispielsweise High Yield Bonds oder CFD (Contract for Difference) Handel.
Jedoch sind diese Anlagen hoch riskant und für Laien schwer zu durchschauen. Normale Aktien oder Anleihen
erzielen ebenfalls hohe Renditen.

Hohe Kosten verlängern den nötigen Zeitraum

Wer Erfolg hat und sein Geld vermehrt, sollte auf keinen
Fall die Einflussgrößen Inflation, Gebühren und Steuern außer
Acht lassen. Vielmehr sollten Sie Ihre eigenen Berechnungen um diese Faktoren korrigieren.

Zunächst lässt sich mit der 72er-Regel der vermögensschädliche Effekt der Inflation berechnen. Dazu
teilt man die Zahl
72 durch die angenommene Inflationsrate. Das Ergebnis bestimmt die Anzahl der Jahre, in der sich das Anfangsinvestment
um die Hälfte verringert. Beträgt die angenommene Inflationsrate von zum Beispiel 3 % pro Jahr, ist das Geld in 24
Jahren nur noch halb so viel wert (72/3 = 24). Das zeigt die Notwendigkeit, sich nach renditereichen Geldanlagen
umzuschauen.

Wollen Sie nicht nur wissen, wie schnell die Inflation den Ertrag Ihrer Geldanlage auffrisst? Sondern ebenso, wie
schnell sich Ihr Vermögen verdoppelt – nach Abzug von Inflation, Gebühren für die Anlage und Steuern? Dann müssen Sie
der Rechnung mit der 72er-Regel die Netto-Rendite zugrunde legen. Diese können Sie in vereinfachter
Weise folgendermaßen
berechnen:


Beispiel
  • Brutto-Rendite: angenommen 7 % pro Jahr
  • Inflation: angenommen 2 %, d.h. die Rendite reduziert sich (vereinfacht) auf 5 %
    pro Jahr
  • Kosten der Geldanlage: angenommen 1 %, d.h. die Rendite reduziert sich auf 4 % pro
    Jahr
  • Besteuerung der
    Gewinne[4]:
    angenommen 25 %, d.h. die Rendite reduziert sich von 4 %
    auf 3 %

Ergebnis: 72 / 3 = 24. Die Kaufkraft Ihres angelegten Kapitals würde sich also erst nach 24 Jahren
verdoppeln.

So macht die Faustformel noch deutlicher, dass viel Ausdauer und Geduld gefragt sind. Auf dem Gebiet
der sicheren Anlagen ist es schier unmöglich, im Eiltempo einen starken Vermögensaufbau zu
leisten. Mit der 72er-Regel bekommen Sie aber ein Gespür für Renditen von Kapitalanlagen und den
Zinseszinseffekt.

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Quellenangaben

  1. Morningstar: 72er-Regel
  2. Deutsches Aktieninstitut: Aktionärszahlen
  3. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch
    Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest. S. 21 ff.
  4. Kühn, M., Kühn, S. (2023). Handbuch
    Geldanlage – Verschiedene Anlagetypen für Anfänger und Fortgeschrittene
    einfach erklärt: Aktien, Fonds, Anleihen, Festgeld, Gold und Co. Berlin: Stiftung Warentest.
    S. 39 ff.